20 Geflüchtete haben sich zuletzt täglich im Landkreis registriert, seit Freitag werden Notunterkünfte belegt. Wegen steigender Inzidenzen und der Impfpflicht im Gesundheitswesen brauchen Bürger mitunter mehr Geduld.
20 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine waren es in der vergangenen Woche jeden Tag, die ins Landratsamt nach Bad Kissingen gekommen sind, um sich dort zu registrieren. Die Geflüchteten, laut Landratsamt überwiegend Frauen mit Kindern, kamen bislang in Privatwohnungen unter, entweder bei Familienmitgliedern und Freunden, oder bei Menschen, die freie Zimmer oder Wohungen zur Verfügung stellen.
Am Freitagnachmittag hat der Landkreis damit begonnen, Notunterkünfte zu belegen. Der erste Bus mit rund 50 Ukrainern kam am Freitagnachmittag an der Jugendherberge und Bildungsstätte Heiligenhof in Bad Kissingen an. "Das ganze hat eine unglaubliche Dynamik bekommen", sagt Landrat Thomas Bold (CSU).
200 Privatwohungen zur Unterbringung gemeldet
Dass bis Ende März fünf bis zehn Millionen Menschen vor Putins Bomben aus der Ukraine fliehen werden, hält er für ein realistisches Szenario. Er geht davon aus, dass mit jedem Tag der vergeht, auch mehr Menschen den Landkreis erreichen. Die Menschen werden auf Privatwohnungen, Notunterkünfte sowie dezentrale Unterkünfte verteilt.
200 Privatwohnungen sind dem Landkreis bislang (Stand: Freitag, 11. März) zur Unterbringung gemeldet worden. "Dafür sind wir sehr dankbar. Dort kann die Integration am besten gelingen", meint Bold. Die Flüchtlinge sind dort wie in einem Mietverhältnis untergebracht.
Gemeinschaftsunterkünfte bereits belegt, Notunterkünfte werden geschaffen
Da die Gemeinschaftsunterkünfte der Regierung von Unterfranken bereits seit Anfang vergangener Woche belegt sind, hat der Landkreis begonnen, Notunterkünfte einzurichten: Neben dem Heiligenhof in Bad Kissingen gibt es Kapazitäten im ehemaligen Berufsbildungszentrum BBZ Münnerstadt, im Bürgerspital Hammelburg, sowie im Seniorenhaus Euerdorf, das die Carl-von-Heß-Sozialstiftung Ende Januar vorübergehend geschlossen hatte.
Ab dieser Woche mietet der Landkreis wie schon während der Fluchtkrise 2015 dezentrale Unterkünfte an. Bold betont, dass die Notunterkünfte nicht auf eine längere Dauer ausgelegt sind. Im Moment gelte es aber, die ankommenden Menschen so schnell es geht, zu erfassen und unterzubringen.