3041 Mal hat es im vergangenen Jahr im Landkreis gekracht. Dabei wurden 519 Menschen verletzt und vier getötet.
Kein eindeutiger Trend lässt sich aus der Unfallstatistik 2014 für den Landkreis Bad Kissingen herauslesen: Die Zahl der Unfälle hat zwar von 3224 um 5,7 Prozent auf 3041 abgenommen, liegt aber immer noch über dem Niveau von 2012 (3023) und 2011 (2970). Bei den Verletzten gab es im vergangenen Jahr insgesamt eine Zunahme von 8,1 Prozent auf 519, allerdings sank die Zahl der Schwerverletzten um 9,5 Prozent von 137 auf 124, die Zahl der tödlichen Unfälle halbierte
sich sogar von acht auf vier.
Die Unfallstatistik für den Landkreis Bad Kissingen ist erst seit gestern vollständig: Die Polizeiinspektion Bad Kissingen ließ sich heuer länger Zeit als üblich. Sie verzeichnet auch als einzige der drei Polizeiinspektionen (PIs) eine Zunahme in vielen Bereichen: Mehr Unfälle, mehr Verletzte und zwei Tote (siehe auch Seite der 3 der heutigen Ausgabe). "Aber zum Glück hat sich wenigstens die Zahl der Schwerverletzten
reduziert", sagt Lothar Manger, der als Sachbearbeiter Verkehr für den gesamten Landkreis zuständig ist. Deshalb beobachtet er auch die Entwicklungen aller drei Altlandkreise.
Überall weniger Wildunfälle Ein positiver Trend dabei: Die Wildunfälle haben überall abgenommen. Im Raum Bad Kissingen kam es dennoch 828 Mal zum Zusammenstoß mit Hase, Reh und Co.
Das sind 68 Wildunfälle weniger als im Jahr 2013. In 15 Fällen wurden Menschen verletzt. Im Raum Hammelburg sank die Zahl der Wildunfälle von 241 auf 203, im Altlandkreis Bad Brückenau von 223 auf 187.
Große Schwankungen gibt es seit Jahren bei der Zahl der Unfalltoten im Landkreis. Die traurigen Höhepunkte waren jeweils 20 Todesopfer in den Jahren 1990 und 2005.
2009 gab es zwölf Tote im Straßenverkehr, Im Jahr 2010 gab es zwei tödliche Unfälle. 2013 starben acht Menschen auf den Straßen der Region, davon drei auf den Autobahnen. 2014 blieben die Abschnitte der A 7 und der A 71 im Kreis von tödlichen Unfällen verschont, trotzdem ließen vier Menschen bei Verkehrsunfällen im Landkreis ihr Leben: In Münnerstadt und am Hammelburger Lagerberg verunglückten Motorradfahrer tödlich, in
Euerdorf wurde ein 23-jähriger Fußgänger überfahren und zwischen Reiterswiesen und Eltingshausen kam Ende September ein Autofahrer ums Leben.
Weshalb die Unfallzahlen im Raum Bad Brückenau um mehr als 13 und im Bereich Hammelburg um über 14 Prozent zurückgingen, aber die PI Bad Kissingen einen Zuwachs verzeichnet, hat aus Mangers Sicht vor allem eine Ursache: "Im östlichen Teil des Landkreises haben wir einfach mehr Verkehr", ist er sich sicher.
inige Dinge ändern sich, andere nicht: Während die Zahl der Unfallfluchten und der Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit im Landkreis 2014 etwa so hoch waren wie 1980, gibt es bei den Verletzten und den drogenbedingten Unfällen einen deutlichen Trend nach unten: 827 Menschen wurden 1980 im Landkreis bei 2527 Unfällen verletzt, 338 sogar schwer. Im vergangenen Jahr gab es 395 Leicht- und 124 Schwerverletzte bei 3041 Unfällen.
Autos werden offenbar immer sicherer.
Bei 149 Unfällen wurde 1980 Alkoholeinwirkung als Unfallursache protokolliert, 113 Menschen wurden bei diesen Unfällen verletzt. Seitdem geht diese Zahl kontinuierlich zurück: Im vergangenen Jahr standen nur noch 17 Unfallbeteiligte unter Alkohol- und zwei unter Drogeneinfluss. Einen großen Beitrag zu dieser Entwicklung dürften die Alkoholkontrollen leisten: Alleine die Beamten der Bad Kissinger Polizei kontrollierten im
vergangenen Jahr 16 305 Verkehrsteilnehmer. 3823 Alkohol- und Drogentests wurden durchgeführt, in zehn Fällen wurde eine Alkoholfahrt schon vor dem Start verhütet.
Dagegen bleibt überhöhte Geschwindigkeit eine konstant hohe Unfallursache: In 298 Fällen krachte es 1980 im Landkreis, weil jemand zu schnell fuhr, im vergangenen Jahr waren es mit 280 nur unwesentlich weniger Fälle.
Auf den Dienstbereich der Bad Kissinger Polizei entfielen davon 101 Unfälle mit 41 Verletzten. Bei 245 Laser-Messungen gab es im vergangenen Jahr im Raum Bad Kissingen 254 Verwarnungen, 860 Anzeigen und 68 Fahrverbote.
Konstante Zahl bei Unfallfluchten Über Jahre weitgehend konstant ist die Zahl der Unfallfluchten, in der Statistik als "unerlaubtes Entfernen vom Unfallort" aufgelistet: 458 waren es 1980 im gesamten
Landkreis, 432 im vergangenen Jahr, davon 250 im Raum Bad Kissingen. 97 davon, also knapp 39 Prozent wurden aufgeklärt. "Unfallflüchtigen droht der Verlust des Führerscheins und eine Geldstrafe", verweist Verkehrs-Sachbearbeiter Lothar Manger auf die Folgen, und: "Die Aufmerksamkeit von Zeugen ist sehr hoch." In 14 Fällen wurden sogar Menschen bei Unfallfluchten verletzt.
Meistens handelte es sich jedoch um Parkrempler.
Schwerpunkt der Unfallstatistik ist eindeutig die Große Kreisstadt: 50,2 Prozent, also knapp über die Hälfte aller Unfälle werden in Bad Kissingen und seinen Stadtteilen aufgenommen. Leichte Zunahmen gab es in der Statistik bei Unfällen mit beteiligten jungen Erwachsenen und Senioren, dagegen lebten Fahrrad- und Motorradfahrer 2014 sicherer.