Der Zuspruch zur Ausstellung über jüdisches Leben in Münnerstadt des Altstadtvereins Münnerstadt ist groß. Sabine Scheuble vom Altstadtverein Münnerstadt betont, dass die Gäste schon am ersten Wochenende sehr interessiert waren und sie immer wieder auf die Ausstellung angesprochen werde.
Wer sie noch nicht gesehen hat, der kann sich auch an diesem und am nächsten Wochenende die besondere Ausstellung zum Tag des offenen Denkmals noch anschauen.
Mit dem jüdischen Leben in Münnerstadt beschäftigt sich die Sonderausstellung "Ein Blick zurück - Jüdisches Leben in Münnerstadt". Hans Petsch und Sabine Scheuble haben mit viel Herzblut Unterlagen und Dokumente zusammengetragen, die dieses Kapitel der Stadtgeschichte vertiefen. Außerdem wurde an der Kelterhalle ein Gedenkstein der Öffentlichkeit übergeben, der darauf hinweist, dass an diesem Ort einst das jüdische Leben blühte, bis dann während der Pest die jüdischen Mitbürger vertrieben wurde. Erst im 19. Jahrhundert ist mit der Familie Gutmann wieder jüdisches Leben eingekehrt. Die Ausstellung zeigt sehr persönlich die Geschichte der Familie anhand zahlreicher Bilder.
Margarete Tom, die Tochter des ehemaligen Bürgermeister Gutmanns, war gemeinsam mit ihrem Mann Siegbert Tom aus Berlin nach Münnerstadt gereist, um der Enthüllung des Gedenksteins beizuwohnen. Auch Ingeborg Lehmann, eine von Olga Gutmann adoptierte Tochter war vor Ort. Passend zur Veranstaltung wurden jiddische Volkslieder gespielt, und zwar von einem jüdischen Chor, bei dem Siegbert Tom selbst mitsingt. "Ich bin zwar katholisch, mir gefallen aber die jiddischen Lieder und der Zusammenhalt in unserem Chor ist sehr gut" meint der Berliner.
Anlässlich zur Veranstaltung erläuterte Pfarrer Joachim Pennig, wie wichtig der jüdische Ritus auch für das Christentum ist und war. Bürgermeister Helmut Blank ist sehr erfreut über das Engagement, das der Altstadtverein an den Tag legt. Die Beschäftigung mit der Geschichte der Stadt liegt ihm am Herzen.
Öffnungszeiten Die Ausstellung ist am 14. und 15. September sowie am 21 und 22. September jeweils zwischen 14 und 18 Uhr in der Kelterhalle Münnerstadt zu sehen.