Theaterfreunde kommen beim Kissinger Theaterring wieder auf ihre Kosten. Das Programm reicht von Klassikern bis hin zu Stücken und Ballett aus der Neuzeit
Am Dienstag, 11.Oktober, um 19.30 Uhr startet der 38. Theaterring der Stadt Bad Kissingen. Nach zwei schwierigen Spielzeiten während der Coronakrise mit Umdisponierungen, Ausfällen und Umzug vom Kurtheater in den Max-Littmann-Saal können sich die Theaterfreunde hoffentlich auf eine reibungslose Spielzeit im Kurtheater freuen. Intendantin Gerhild Ahnert hat zehn Veranstaltungen aus den Genres Sprechtheater, Ballett und Musiktheater zusammengestellt.
Die Auswahl will nicht nur das Unterhaltungsbedürfnis befriedigen, sondern auch Stoff zum Nachdenken und Diskutieren bieten: von Ferdinand von Schirachs aktuellem Stück "Gott" oder der Komödie zu den Fälschungen der Hitlertagebücher "Schtonk" bis zu Klassikern von Goethe, Shakespeare oder Kleist. Ein berühmtes klassisches Ballett, Strawinskys "Feuervogel" steht neben einem völlig neuen Werk, und das Musiktheater wird vertreten durch die klassischste aller Operetten, "Die Fledermaus".
Auftakt ist am Dienstag, 11. Oktober, mit : Ferdinand von Schirach "Gott", gespielt vom Euro-Studio Landgraf. In seinem zweiten Theaterstück widmet sich Ferdinand von Schirach erneut einem Thema von höchster gesellschaftspolitischer Relevanz, dem selbstbestimmten Tod. "Gott" stellt Fragen, die die menschliche Freiheit, Autonomie und Selbstbestimmung betreffen. Mit Karin Boyd, Ernst Wilhelm Lenik, Klaus Mikoleit, Wolfgang Seidenberg u.a.
Am Donnerstag, 17. November steht Johann Wolfgang von Goethes Schauspiel "Stelle - ein Schauspiel für Liebende" vom Euro-Studio Landgraf auf dem Programm. Zwei Frauen lieben einen Mann. Ein Mann liebt zwei Frauen. Seine eigenen Affären inspirierten den jungen Goethe zu dem "Schauspiel für Liebende". Amina Gusner zeigt in ihrer Inszenierung die Zeitlosigkeit des Themas. Mit Anna Schäfer in der Titelrolle.
Von Shakespeare bis Dietl
Am Freitag, 25. November wird William Shakespeares "Wie es Euch gefällt" (Globe Berlin) gespielt.Mehrere Welten prallen in der Komödie aufeinander: der Hof mit seinen Machtkämpfen und Intrigen und das freie, gemeinschaftliche Leben in und mit der Natur. Die Inszenierung entwirft lustvoll ein farbenfrohes, köstlich bissiges, aber auch nach Utopie und Seelenreichtum strebendes Panoptikum ge-sellschaftlicher Selbstfindung.
Am Montag, 5. Dezember wird "Schtonk" - eine Komödie nach dem Film von Helmut Dietl aufgeführt (Euro-Studio Landgraf). 1983 erschienen im Stern die von Konrad Kujau gefälschten Hitler-Tagebücher. 1992 kam Helmut Dietls Film über den Skandal als beißende Satire über die Faszination der Deutschen vom Nationalsozialismus mit riesigem Erfolg in die Kinos. Carsten Klemm spielt den Fälscher, Luc Feit den Reporter auf seinen Fersen.
Am Dienstag, 24. Januar, kommt Ayad Akhtars "The Who and the What" auf die Bühne (Euro-Studio Landgraf). "Das Wer und das Was" im Titel des Stücks ist der Titel des Buchs der jungen und emanzipierten Muslima Zarina. Indem es den Koran, das Bild des Propheten und die Rolle von Frauen im Islam kritisiert, steht es in scharfem Gegensatz zum Glauben ihres Vaters Afzal. Autor Akhtar gilt als Meister der Unterhaltung trotz seiner politischen Inhalte.