Um den Haushalt zu konsolidieren, steigen die Eintrittspreise für Terrassenbad und Wildpark Klaushof. Für Schüler bleibt aber alles beim Alten. Die Saisonkarte bleibt, wird aber deutlich teurer.
Die Stadt braucht mehr Geld: Konsolidierung lautete das Zauberwort bei der Haushaltsberatung. Das bedeutet, dass auf der einen Seite gespart werden soll, aber auf der anderen Seite auch die Einnahmen steigen sollen. In der jüngsten Sitzung ging es nun um die konkrete Umsetzung in zwei städtischen Einrichtungen: Terassenschwimmbad und Wildpark Klaushof.
Das Gremium schloss sich zwar nicht in allen Bereichen den von der Verwaltung vorgeschlagenen Erhöhungen an, aber teurer wird es für viele Besucher auf alle Fälle.
"Auf kein Thema ist man so oft angesprochen worden wie auf die angekündigte Abschaffung der Jahreskarte", berichtete OB Kay Blankenburg (SPD). Deshalb ruderte das Stadtoberhaupt in dem Punkt auch zurück: Es soll auch in Zukunft eine Dauerkarte geben, die aber auf Vorschlag von Grünen-Stadtrat
Richard Fix in Saisonkarte umbenannt wird. Der OB plädierte dafür, dass sie deutlich teurer wird, weil sonst Einzelinteressen zu hoch subventioniert würden. Die Vorschläge des Stadtrates reichten von 135 bis 190 Euro, am Ende stimmte eine Mehrheit von 27:2 Räten für 150 Euro.
Wertmarken gelten drei Jahre Beim Einzeleintritt für Erwachsene stimmte eine Mehrheit von 19 Stadträten für eine
Erhöhung von 3,50 auf 4,50 Euro. Fix hatte zuvor gewarnt, dass das Bad Kissinger Freibad Gäste verlieren könnte, weil der Eintritt etwa in Hammelburg bei nur 2,50 Euro liegt. Einig war sich das Gremium darin, dass der Preis für Schülerkarten bei zwei Euro und für die Schüler-Saisonkarte bei 45 Euro bleiben sollen. "Die Zahl der Nicht-Schwimmer nimmt wieder zu", begründete Blankenburg den Vorschlag.
Gleichzeitig sprach er sich gegen Vergünstigungen für Senioren aus, weil Rentner heutzutage zumindest statistisch durchaus finanziell gut gestellt seien. Studierende und Menschen im Bundesfreiwilligendienst (Bufdis) zahlen statt 2,50 in diesem Sommer 3,50 Euro.
Komplett neu eingeführt werden Mehrfachkarten, die drei Jahre lang gültig sind (Preise rechts). "Ich würde die erst nach der Bauphase einführen", hatte sich Wolfgang Lutz (CSU) dagegen ausgesprochen.
Er wurde aber vom Rest des Gremiums überstimmt. Mehrfach hingewiesen wurde darauf, dass weder 2015, noch 2016 Bauarbeiten am Schwimmerbecken anstehen. Die Familiensaisonkarte wurde von 175 auf 240 Euro teurer, Alleinerzeihende dürfen zum Preis der normalen Erwachsenen-Saisonkarte (150 Euro) ihre Kinder mit ins Bad nehmen.
Nicht abgestimmt wurde über den Vorschlag von Grünen-Stadtrat Klaus Werner, die Dusch-Zeiten einzuschränken.
OB Blankenburg sah zwar das Problem der hohen Energiekosten, allerdings befürchtet er technische Probleme, wenn die Duschen einzeln gezahlt werden müssten. Er sicherte jedoch zu, dass die Stadt Informationen einholt, wie es in anderen Bädern gelöst sei.
Wie beim Terrassenschwimmbad gab es auch beim Wildpark Klaushof Kritik daran, dass die Eintrittspreise erst nach fünf Jahren und deshalb so stark erhöht wurden.
SPD-Stadträtin Karin Reinshagen war denn ein Aufschlag von 50 Prozent bei den Erwachsenen zu hoch: Sie schlug eine Erhöhung von nur drei auf vier Euro vor (statt 4,50 Euro) und erhielt damit die Zustimmung des gesamten Gremiums. In anderen Bereichen bleibt es bei dem Plus von 50 Prozent, wenn auch auf niedrigerem Niveau: Schüler zahlen in Zukunft 1,50 statt einen Euro, Studierende und Bufdis drei statt zwei Euro.
Lediglich bei der Familienkarte fiel die Erhöhung moderater aus, als von der Verwaltung vorgeschlagen: Die Karte kostete bisher sechs Euro, in Zukunft sind es nicht neun, sondern acht Euro. Kinder bis zu sechs Jahren und behinderte Minderjährige bleiben frei, die neuen Preise gelten ab 1. Mai.
Preise Bei den neuen Mehrfachkarten für das Terassenschwimmbad gibt es ja nach Zahl der Eintritte Rabatte: Bei der Zehner-Karte sind es zehn Prozent, sie kostet also für
Erwachsene 40,50 Euro, für Schüler 18 Euro und für Studierende und Bufdis 31,50 Euro. Die Zwanziger-Karte hat 20 Prozent Nachlass: 72 Euro für Erwachsene, 32 Euro Schüler, 56 Euro Studierende und Bufdis. Bei der 50er-Karte sind es 40 Prozent: 135 Euro für Erwachsene, 60 Euro für Schüler und 105 Euro für Studierende und Bundesfreiwilligendienst.
Beiräte Der Stadtrat hat die Satzungen für Senioren-, Jugend-, Integrations- und
Familienbeirat überarbeitet, zudem wurde auf Grundlage der bisherigen Geschäftsordnung eine Satzung für den Vereinsbeirat aufgestellt. Der Antrag von SPD-Stadträtin Karin Reinshagen, in allen Satzungen auch die weibliche Form aufzunehmen, lehnte eine 22:7-Mehrheit ab. "Das ist eher Symbolpolitik", sprach sich Justiziar Joachim Kohn gegen doppelte Formulierungen aus.
Bürgermeister Anton Schick (DBK) betonte, dass natürlich trotzdem alle Bürgerinnen zur Mitarbeit aufgefordert seien. Diskutiert wurde auch, ob den Beiräten das Antragsrecht gestrichen werden soll. "Es ist sowieso schwer, Menschen für die ehrenamtliche Mitarbeit zu finden", sagte Klaus Bollwein (CSU). Dagegen verwiesen seine Fraktionskollegin Karin Renner und SPD-Rätin Birgit Eber darauf, dass die jeweiligen Stadtratsbeauftragten die Anträge im Stadtrat einbringen können. Beim Seniorenbeirat wurde die feste Vertretung von Wohlfahrtsverbänden und Heimbeiräten im Gremium gestrichen.