Seit 25 Jahren gibt es die Bücherei im Kellereischloss. Genauso lange blieb auch der Leseraum mit dem Zeitschriftenbestand der Stadtbibliothek unverändert. Doch nun ist er neu gestaltet.
"Der Sisal-Boden war verschmutzt, und der Raum wurde nicht mehr so gut genutzt", sagt Karin Wengerter. Es wurde einfach Zeit für eine Renovierung.
Die Bibliotheksleiterin fand in Jutta Hack eine kompetente Helferin. Hack, die die Stadtbibliothek regelmäßig mit ihrer Tochter besucht, ist Innenarchitektin und Farbdesignerin. Ehrenamtlich entwickelte sie ein Gestaltungskonzept für den Leseraum. "Ausgangspunkt war, dass der finanzielle Aufwand gering sein musste", erklärt Hack. In Anlehnung an das Waldtheme der Kinder- und Jugendbuchabteilung heißt der Raum nun "Lesewiese".
Ende 2011 begannen die Arbeiten. Ein neuer Boden wurde verlegt und die Büchereimitarbeiter strichen die Wände. Die Tische bekamen einen neuen Überzug und neue Stühle wurden angeschafft. Im Leseraum gibt es Wlan, und die Besucher können bald zwei E-Book-Reader testen. Der Umbau kostete mehr als 9000 Euro. Die Stadt, die Landesfachstelle für das Bibliothekswesen und der Freundeskreis "Lesezeichen" beteiligten sich an den Kosten. Der Freundeskreis stellte 4000 Euro bereit. Davon sind noch rund 1000 Euro übrig. Mit dem Geld sollen hellere Lampen für den Leseraum finanziert werde.
Millionen für das neue Hallenbad und nichts für die Stadtbibliothek. Die Mitarbeiterinnen müssen selbst die Wände streichen und den Boden erneuern. Das ist schon ein starkes Stück und Ausdruck einer Kommunalpolitik, die Grundwerte verloren hat.