Wutausbruch von Münnerstadts Trainer Schönhöfer

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Da war Münnerstadts Welt noch in Ordnung: Simon Snaschel (links) trifft in dieser Szene zum 1:0. Am Ende musste sich die Elf von Dominik Schönhöfer mit einem Remis zufrieden geben. Foto: ssp
Da war Münnerstadts Welt noch in Ordnung: Simon Snaschel (links) trifft in dieser Szene zum 1:0. Am Ende musste sich die Elf von Dominik Schönhöfer mit einem Remis zufrieden geben. Foto: ssp

"So ein Spiel musst du doch gewinnen", schimpfte TSV-Coach Dominik Schönhöfer nach dem absolut vermeidbaren zweiten Gegentreffer, durch den die Gastgeber den Sprung an die Tabellenspitze verpassten.

TSV Münnerstadt - VfL Euerbach 2:2 (0:0) - Torfolge: 1:0 Simon Snaschel (60.), 2:0 Dominik Fiedler (83.), 2:1 Oliver Kröner (84.), 2:2 Raphael Rogers (88.).

Aus lauter Frust marschierte der Trainer jedenfalls vorzeitig in die Kabine. Auf dem überraschend gut bespielbaren Hauptplatz starteten die Einheimischen vorsichtig, die vor dem Seitenwechsel nur eine gute Möglichkeit hatten. Spielführer Hans-Christian Schmitt scheiterte mit seinem Flachschuss am aufmerksamen VfL-Keeper Jens Dotzel. Optisch überlegen bis zum Pausenpfiff waren die Gäste, die bei einem Alleingang von Bezhan Herawi, seinen Schrägschuss lenkte TSV-Goalie Florian Rottenberger mit Mühe um den Pfosten, in der 40. Minute sogar in Führung hätten gehen können. Ansonsten sahen die Zuschauer eine Partie, in der beiden Teams etliche Fehler im Spielaufbau unterliefen. Als Sebastian Halupczok nach dem Seitenwechsel für den angeschlagenen Schmitt die Spielmacherrolle im Mittelfeld übernahm, kam mehr Struktur ins Spiel der Lauertaler. Auf dessen Vorlage hin hatte Torjäger Simon Snaschel eine vielversprechende Möglichkeit, scheiterte da aber noch an Dotzel. Der musste sich sieben Minuten später doch geschlagen geben. Nach langem Pass von Tobias Geis auf Niklas Markart spitzelte der die Kugel in den Lauf von Snaschel, der überlegt einlochte.

Ein glückliches Händchen

Mit der Einwechslung von Michael Knysak, der nach langer Verletzungspause sein Saison-Debüt gab, gab Schönhöfer ein klares Zeichen Richtung 2:0. Die nächste Top-Chance ergab sich allerdings auf der Gegenseite: Nach Rückpass von Daniel May in den Rücken der heimischen Deckung schlenzte Herawi das Leder am langen Eck vorbei. Eine ähnliche Szene dann auf der Gegenseite, als der Schuss von Julian Göller um Zentimeter am Kasten vorbei flutschte. Diese Aktion rief Euerbachs Coach Pero Skoric auf den Plan, der seine Verteidiger zu aktiverer Beschattung der gegnerischen Mittelfeldachse aufforderte. Doch die lautstarke Aufforderung verhallte zunächst und mündete ins 2:0. Dabei bewies Dominik Schönhöfer ein glückliches Händchen, denn der gerade eingewechselte Dominik Fiedler erzielte seinen ersten Saisontreffer. Nachdem Michael Knysak an Dotzel gescheitert war, versenkte Fiedler den Ball im Nachschuss. "Das war es dann wohl", freute sich TSV-Abteilungsleiter Günther Scheuring angesichts der knappen Restspielzeit - doch er hatte die Rechnung ohne seine Pappenheimer gemacht.

Im seligen Schlaf

Denn die schliefen gleich nach Wiederanpfiff selig und erwachten erst, als Euerbachs Routinier Oliver Kröner freistehend den Ball unhaltbar ins lange Eck jagte und damit eine aufregende Schlussphase einläutete. Dem 2:2 gingen dann mehrere Fehler (Schönhöfer: "Da wurde alles Mögliche falsch gemacht") voraus, vor allem unerzwungene. Den ersten beging Henok Kiros, der an der Außenlinie in Ballbesitz kam, entgegen der Aufforderung seines Coaches das Spielgerät aber nicht nach vorne, sondern Richtung eigenes Tor schoss. Da hätte Rottenberger den Ball wegschlagen können, vertändelte diesen aber. Dumm aus seiner Sicht war, dass Raphael Rogers nachgesetzt hatte, ihm das Leder abluchste und ins leere Tor einschob.

Der Abteilungsleiter kritisiert

Es folgte der Wutausbruch Schönhöfers, der dann das mögliche 3:2 verpasste. Simon Snaschel setzte sich gegen drei Euerbacher durch, doch sein 23. Saisontreffer fiel nicht, weil die Kugel vom Innenpfosten ins Feld zurückprallte. Im Gegenzug hatte Euerbachs Torjäger Daniel May ebenfalls den Siegtreffer auf dem Schlappen, doch sein Volleyschuss flog über den Kasten. "Das wäre natürlich schön gewesen, wenn er getroffen hätte", so Skoric, "aber mit dem einen Punkt bin ich absolut zufrieden". Auf der Gegenseite war man es nicht. "Insgesamt haben wir in der Vorrunde daheim zu viele Punkte unnötig liegenlassen", wusste Scheuring.
Münnerstadt: Rottenberger - Ph. Müller, Kanz, Krell, Coprak - Geis (63. Knysak), Markart, Schmitt (46. S. Halupczok), Kiros - Göller (81. Fiedler), Snaschel.