Nur 61 Minuten benötigen Hammelburgs Männer zu ihrem ungefährdeten Sieg beim TSV Mühldorf. Das Frauen-Team holt in Marktoffingen einen 0:2-Satzrückstand auf, verliert den Tiebreak aber klar.
TSV Mühldorf - TV/DJK Hammelburg 0:3 (22:25, 16:25, 19:25).Die Oberbayern durften im ersten Satz durchaus zeigen, dass in dieser Truppe allerhand Talent vorhanden ist. Trotzdem reichte es nicht einmal zum Satzgewinn gegen den Tabellenführer, der etwas brauchte, um die Müdigkeit aus den Beinen zu schütteln. Über vier Stunden saßen die Unterfranken im Bus. Inklusive Stau, der vor Ort für eine verkürzte Aufwärm-Phase gesorgt hatte. "Nach ausgeglichenem Beginn hatte es gedauert, bis wir unsere qualitativen Vorteile zur Geltung bringen konnten. Aber die entscheidenden Punkte haben wir dann gemacht", sagte Friedrich Fell zum Findungsprozess im ersten Satz. Die Kellerkinder hatten den Spieltag zwar top organisiert, doch es fehlte eine stimmungsvolle Kulisse, die zum Mühldorfer Faktor hätte werden können. So genügte den Hammelburgern eine konzentrierte Leistung zum ungefährdeten Erfolg.
Mit vielen Punkten machten Michael Schottdorf, Henning Schulte und Friedrich Fell im zweiten Satz den Unterschied. "Da haben die Mühldorfer bereits ihre Chancenlosigkeit gespürt und sich quasi aufgegeben. Wir mussten danach nur noch unser Niveau halten", bilanzierte TV/DJK-Trainer Tado Karlovic. Felix Bendikowski, Dominik Seller und Aldin Dzafic kontrollierten die Partie über 12:7, 18:10 und 24:16, ehe Bendikowski nach 61 Minuten den vierten Matchball verwandelte.
FSV Marktoffingen - TV/DJK Hammelburg 3:2 (25:15, 27:25, 20:25, 18:25, 15:4).Die Geschichte wiederholte sich. Mit dem Unterschied, dass diesmal der FSV Marktoffingen das bessere Ende für sich hatte im Tiebreak. Der glich schon fast einer Demütigung für die Hammelburgerinnen angesichts der nur vier Punkte. Beim Stand von 3:3 war Joana Hurler zum Aufschlag gekommen.
Und gegen die Sprung-Flatter-Angaben der FSV-Hauptangreiferin fanden die Unterfranken kein Rezept, zumal die Marktoffinger Feldabwehr ebenfalls bestens funktionierte. Neun Punkte in Serie bedeuteten die Vorentscheidung zu Gunsten der Gastgeber, die sich auch von einer Auszeit und Spielerwechseln auf TV/DJK-Seite nicht beeindrucken ließen.
Ein Punkt wurde es also zumindest für die Hammelburger Frauen, die sich ab dem dritten Satz auf dem richtigen Kurs gewähnt hatten. Vor allem dank Stellerin Christine Fell, die in der Abwehr spektakuläre Aktionen zeigte und ihr Team auch verbal pushte. Auf einmal lief es rund, weil die Angriffs-Bälle hart und platziert versenkt wurden. "Das ganze Team ist mit den gelungenen Aktionen aufgewacht.
Wir haben konstant gut gespielt", sagte Interims-Coach Christian Kanz zu den gewonnenen Sätzen drei und vier.
Immerhin elf Spielerinnen - Katharina Wehner kam sogar direkt aus dem Ski-Urlaub in die Halle - hatte der TV/DJK im schwäbischen Landkreis Donau-Ries aufbieten können zu diesem Verfolger-Duell, das mit 15-minütiger Verspätung begonnen hatte aufgrund fehlender Schiedsrichter. Mit Verspätung sollten auch die Unterfranken ins Spiel finden. "Im ersten Satz sind wir konstant einem Rückstand hinterhergelaufen. Der Gegner hatte gut aufgeschlagen und gut verteidigt, bei uns gab es ungewohnte Abstimmungsprobleme", analysierte Christian Kranz. Der Freund von TV/DJK-Spielerin Tabea Lang, selbst aktiver Volleyballer, reagierte und vertauschte im zweiten Satz die Positionen der Mittelblockerinnen Christin Heim und Carina Keilholz, um einen höheren Block gegen die sprungstarke und schwer zu verteidigende Joana Hurler zu stellen. Eine Maßnahme, die fruchtete. Sogar mehrere Satzbälle hatten die Gäste beim 24:21. Und verloren diesen Abschnitt doch noch, weil in den entscheidenden Phasen der Druck im Angriff gefehlt hatte.