Simon Snaschel und die gestiegene Verantwortung

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Gehörte zuletzt zu den Top-Torjägern der Bayernliga: Simon Snaschel im Trikot des TSV Großbardorf. Foto: Anand Anders
Gehörte zuletzt zu den Top-Torjägern der Bayernliga: Simon Snaschel im Trikot des TSV Großbardorf. Foto: Anand Anders

Warum sich der 30-Jährige beim TSV Münnerstadt mit dem Toreschießen allein nicht zufrieden gibt.

Der TSV Münnerstadt patzte am ersten Spieltag und unterlag beim TSV Bergrheinfeld mit 0:2. Das soll sich im Heimspiel gegen den TSV Trappstadt ändern. Vor der Partie unterhielten wir uns mit Stürmer Simon Snaschel. Der 30-jährige, verheiratete Redakteur der Mainpost blickt dabei kurz zurück auf die Partie bei den "Berchern", sagt worauf es gegen den Aufsteiger ankommen wird und erzählt auch sonst viel Interessantes von sich und dem TSV.

Nach einigen Jahren höherklassigen Fußball sind Sie wieder zu Ihrem Heimatverein zurückgekehrt. Was waren die Gründe?

Es hat mir immer riesigen Spaß bereitet, in der Bayernliga zu spielen. Aber damit ist ein enormer Aufwand verbunden, den ich mit bald 31 Jahren nicht mehr in Kauf nehmen wollte. Damit es funktioniert, müssen unheimlich viele Dinge, aber insbesondere auch Menschen hintenanstehen. Da habe ich meine Prioritäten jetzt neu gesetzt und bin auch sehr glücklich mit meiner Entscheidung.

Ihre Stationen bisher waren TSV Münnerstadt, FC 05 Schweinfurt und TSV Großbardorf. Was sind die größten Unterschiede?

Beim FC 05 ist das Drumherum damals schon gewaltig gewesen und mit Großbardorf oder Münnerstadt nicht vergleichbar. Großbardorf war für mich rein sportlich die beste Station. Fußballerisch geht es, im Vergleich zur Bezirksliga, vor allem gedanklich alles wesentlich schneller und es wird deutlich körperlicher gespielt. Außerdem nimmt der Fußball für die meisten Jungs, die auf diesem Niveau spielen, eine sehr große Bedeutung ein und ist mehr als nur ein Hobby. Gemeinsamkeiten mit Münnerstadt sehe ich auf Vereinsebene. Beide Vereine werden mit Herzblut geführt. Es wird großer Wert auf Vereinsleben und Geselligkeit gelegt.

Sie wurden vom TSV nicht nur zum Toreschießen geholt, sondern agieren auch als spielender Co-Trainer. Wie ist da Ihr Aufgabenbereich und wie stellt sich die Zusammenarbeit mit Goran Mikolaj dar?

Die Zusammenarbeit funktioniert bisher einwandfrei. Goran ist ein totaler Fußball-Fachmann und kümmert sich vor allem um Trainingsinhalte und Mannschaftsaufstellung. Ich gebe, wenn er fragt, dazu meine Meinung ab und kümmere mich ansonsten vor allem darum, eine gewisse Mentalität in die Mannschaft zu bekommen und uns im kommunikativen Bereich zu verbessern.

Ist das womöglich der Anfang einer Trainerkarriere?

Da mache ich mir ehrlich gesagt absolut keine Gedanken drüber. Möglich ist es sicherlich und die jetzige Rolle bietet schon eine interessante, neue Perspektive. Aber wie gesagt, konkret überlegen tue ich nicht.

Aktive Fußballer gibt es immer weniger. Was tut man in Münnerstadt, um diesem Trend entgegenzuwirken?

Wir wollen uns nach wie vor darauf konzentrieren, unseren Nachwuchsspielern die Perspektive Bezirksliga zu bieten. Wir haben alle Jahrgänge besetzt, wenn auch meistens in einer Spielgemeinschaft mit dem TSV Nüdlingen. An der Zusammenarbeit als SG Großwenkheim/Münnerstadt II haben wir einiges nachgebessert. Wir möchten jungen Spielern die Chance geben, sich dort zu entwickeln, zeitgleich aber mit der Bezirksliga-Mannschaft zu trainieren, um vielleicht in absehbarer Zeit den Sprung zu schaffen.

Kommen wir zum aktuellen Geschehen. Der Auftakt verlief, zumindest was die Punkteausbeute angeht, nicht nach Eurem Geschmack.

Mit unserem Auftreten waren wir zufrieden. Ich hatte aber vor der Saison schon gesagt, dass das Grundvoraussetzung sein muss. Letztlich haben wir einige kleine Fehler gemacht, die Bergrheinfeld bestraft hat. Und wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Wir waren sicher nicht die schlechtere Mannschaft, aber Bergrheinfeld konsequenter.

Selbst hatten Sie die große Ausgleichschance vom Kreidepunkt verpasst. Was war da los?

Es war nicht der erste Elfer, den ich verschossen habe und wird vermutlich nicht der letzte bleiben. Letztlich war er schwach geschossen und das war sehr ärgerlich für uns.

Samstag geht es im ersten Heimspiel gegen den TSV Trappstadt. Dem Aufsteiger gelang beim torlosen Remis gegen den FC 06 Bad Kissingen ein Achtungserfolg.

Trappstadt wird nach dem Aufstieg und dem Unentschieden gegen Bad Kissingen mit Euphorie kommen. Ich erwarte einen kampfstarken Gegner, gegen den wir nach vorne kreativ sein müssen. Die Marschroute ist natürlich, aggressiv auf die ersten Punkte zu gehen.

TSV Münnerstadt - TSV Trappstadt (Samstag, 16 Uhr)

Form-Check: Jannik Schmittzeh fehlt den Mürschtern urlaubsbedingt. Sebastian Köhler und Niklas Markart haben muskuläre Probleme, dazu kommen zwei Jungs, die Ende der Woche geimpft wurden. "Bei allen vier Spielern müssen wir schauen, werden aber definitiv kein Risiko eingehen", sagt Snaschel.

Gegner-Check: Trainer Martin Beck, seit 2019 im Amt, führte in der abgelaufenen Kreisliga-Meistersaison das weiter, was unter Vorgänger Daniel Werner aufgebaut wurde. Nämlich ein wunderbar funktionierendes Defensivkonstrukt. Stützen des Teams sind unter anderem die Routiniers Peter Hutzler im Mittelfeld sowie Ex-Spielertrainer Daniel Werner. Der ehemalige Aubstädter hält den Laden hinten zusammen. Neuzugänge sind: Paul Seiler (TSV Aubstadt), Hannes Mauer (TSV Großbardorf) Tobias Katzenberger (SG Gabolshausen/Untereßfeld) sowie Max Albert (TSV Bad Königshofen U19) zur Verfügung. Abgänge gab es keine zu verzeichnen.

SG Stadtlauringen/Ballingshausen - FC Thulba (Sonntag, 15 Uhr)

Form-Check: Mit dem 3:1-Erfolg über Unterspiesheim waren die ersten drei Punkte im Kasten. Jetzt wollen die Kicker um Spielertrainer Oliver Mützel bei der SG Stadtlauringen nachlegen. Wohlwissend um die knifflige Aufgabe. Mit Florian und Lorenz Heim, Maxi Gah sowie Fabio Reuß hat Mützel wieder mehr Optionen für die Startelf.

Gegner-Check: Die Spielgemeinschaft um den Ex-Rannungen-Coach Klaus Seufert überraschte mit dem 1:1 bei Meisterschaftsfavorit Dampfach. Stadtlauringen, Meister der Kreisliga SW 2, sicherte sich in Matthias Oppermann (VfB Humprechtshausen) eine neue Nummer Eins. Ansonsten blieb der Kader beisammen. Zu beachten sind sicherlich Clemens Neubert, der in der abgelaufenen Saison als Mittelfeldspieler mit 20 "Buden" Ligatorschützenkönig wurde, sowie Kapitän und Abwehrchef Felix Kaufmann als "Dirigent" der Truppe.