SG Garitz/Nüdlingen spielt gegen den 1. FC Nürnberg

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Ausholen für den großen Wurf: Am Samstag wollen Nina Barnickel und Co. einen Sieg gegen den 1. FC Nürnberg. Foto: Hopf
Ausholen für den großen Wurf: Am Samstag wollen Nina Barnickel und Co. einen Sieg gegen den 1. FC Nürnberg. Foto: Hopf

Das letzte Heimspiel in 2014 macht Lust auf einen Besuch in der Nüdlinger Schlossberghalle. Hört sich halt richtig gut an, wenn am Samstag (18 Uhr) der 1. FCN kommt.

Natürlich steht der Handballsport beim 1. FC Nürnberg im Schatten der Fußballer, auch wenn die nur zweitklassig und weit weg von der Rückkehr ins Oberhaus sind. Wer Handball auf Top-Niveau sehen will, geht zum HC Erlangen, der seine Heimspiele mittlerweile in der Nürnberg-Arena austrägt, also in unmittelbarer Nachbarschaft zum Grundig-Stadion. Über 5000 Zuschauer sahen unter der Woche den Sensationssieg des Bundesliga-Aufsteigers über die Rhein Neckar Löwen. Das Männer-Team des 1. FCN ist dagegen Tabellenletzter in der Bezirksklasse (!), punktgleich mit der dritten Mannschaft von Tuspo Nürnberg.

Womit die Handballerinnen das Aushängeschild sind. Und auf eine große Vergangenheit zurückblicken dürfen. 13 Mal waren die Mittelfranken Deutscher Meister der Frauen, zuletzt 2005 und 2008, ehe ein Jahr später eine Neugründung des Vereins erfolgte.
Der große Name allein flößt SG-Torfrau Stephanie Piske nicht mehr Respekt als nötig ein. "Ich denke nicht, dass das Spiel etwas Besonderes ist, weil der Gegner 1. FC Nürnberg heißt, sondern vielmehr, weil es das letzte Spiel in diesem Jahr ist und wir uns im Falle eines Sieges mit einem gewissen Polster und auf einem Platz im oberen Mittelfeld auf ins neue Jahr und in die Rückrunde machen können."

Wie in der Vorsaison kämpfen die Nürnberger Frauen (12./6:16) in der Bayernliga um den Klassenerhalt. Nachvollziehbar aufgrund großer personeller Probleme. Zu erst drei Siegen über Taufkirchen, die HSG Fichtelgebirge und vor einer Woche über den weiter punktlosen ESV Regensburg II hat es gereicht. Auswärts ist die Mannschaft um Trainer Michael Fuchs noch ohne Punkt - was die SG Garitz/Nüdlingen (5./12:8) erst recht zum Favoriten macht. Schließlich sind Wenzke und Co. in heimischer Schlossberghalle unbesiegt in 2014. Dennoch warnt der Trainer mit Nachdruck. "Da sind immer noch Leute mit Ahnung am Werk. Und unter schwierigen Bedingungen macht der Trainer einen klasse Job. Die Nürnberger Mannschaft hat Potenzial, hat beispielsweise in der Vorsaison zweimal gegen Bergtheim gewonnen. Daher verbietet sich jede Form von Überheblichkeit", warnt Harun Tucovic. "Wir müssen in jedem Fall eine Top-Leistung abrufen."

14 Tage hatten die SG-Frauen kein Spiel, müssen also hoffen, möglichst schnell wieder ihren Spielrhythmus zu finden. "Ich gehe davon aus, dass die Pause gut getan hat, Infekte und Verletzungen auskuriert werden konnten und die Köpfe wieder frei sind, so dass wir voll konzentriert und mit voller Kraft ins Spiel gehen können", sagt Stephanie Piske.

Statt zu trainieren, hatten sich die SG-Frauen am Mittwoch den Zweitliga-Knüller zwischen der SG-DJK Rimpar und dem HSC 2000 Coburg (32:28) gegönnt. Über 3000 Fans in der ausverkauften s.oliver-Arena waren die richtige Einstimmung für das eigene Spiel. "Das war eine tolle Abwechslung", bewertete Tucovic den Anschauungs-Unterricht auf Topniveau. "Rimpar hat gezeigt, wie man in der Defensive aggressiv spielt. Und wie wichtig die Körpersprache ist."

Nach dem Spiel laden Verein und Mannschaft zum gemeinsamen Glühwein-Trinken ein. "Das ist ein Dankeschön an unsere Fans", sagt Tucovic. Und weiß, dass es sich mit einem Sieg doppelt schön feiern lässt.