Schönderlings Premiere

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Muss sich am Ende gegen David Hahns (links) beherztes Eingreifen geschlagen geben: Maxi Wehner vom BSC Lauter verliert mit 1:2 gegen den FSV Schönderling. Foto: Hopf
Muss sich am Ende gegen David Hahns (links) beherztes Eingreifen geschlagen geben: Maxi Wehner vom BSC Lauter verliert mit 1:2 gegen den FSV Schönderling. Foto: Hopf

Reiterswiesen behält die Punkte nach einem spannenden Spiel gegen Wollbach bei sich. Westheim kann seine Überlegenheit nicht nutzen und verliert.

TSV Reiterswiesen - TSV Wollbach 2:1 (0:1). Tore: 0:1 Florian Seidl (36.), 1:1 Fabian Reith (56., Foulelfmeter), 2:1 Michael Böse (71.).
Kein anderes Team in der Kreisklasse 1 strahlte in jüngster Zeit auf eigenem Platz so viel explosive Torgefahr aus wie die offensiv eingestellte Elf von Frank Halbig. Da kam die derzeit äußerst sattelfeste Wollbacher Defensive am Sonntag als Gradmesser gerade recht. Mit Florian Seidls tollem Freistoßschlenzer in den Winkel gingen die Gäste in Führung. "Das war allerdings für uns die Initialzündung. Zuvor haben wir zu ängstlich gespielt, wollten gar nichts riskieren", berichtete der Reiterwiesener Abteilungsleiter Tobias Vogel. Fabian Reiths präziser Flachschuss direkt nach Wiederanpfiff wurde die Beute von Wollbachs Keeper Florian Erb, der das Leder um den Pfosten herumlenken konnte.
Auch Felix Mast scheiterte nach seiner kraftvollen Einzelaktion aus kürzester Distanz an Wollbachs Torsteher. Fabian Reiths Seitfallzieher nach Flanke vom jungen Innenverteidiger Fabio Mast sorgte im zweiten Durchgang zwar für Zungeschnalzen, aber der Ball segelte knapp am Wollbacher Kasten vorbei. Es dauerte fast eine Stunde, bis die Reiterswiesener ihr gefürchtetes Kombinationsspiel so richtig ins Rollen brachten. Fabio Mast scheiterte zunächst am Außennetz. Vom Kreidepunkt aus gelang Fabian Reith der verdiente Ausgleich. Kurze Zeit später ließ Michael Böse drei Wollbacher stehen, legte sich den finalen Ball aber etwas zu weit vor. Doch der intensive Einsatz sollte sich noch auszahlen: Auf Vorlage von Fabian Reith musste Böse nur noch einschieben. Reith hatte zuvor zwei Kontrahenten ausgetanzt. Nun rollte die Reiterwiesener Angriffsmaschinerie endgültig. Niklas Rausch köpfte das Leder auf das Tornetz. "Wir hätten eigentlich noch mehr aus unseren zahlreichen Chancen machen müssen", bilanzierte Vogel.

SC Diebach - FC Hammelburg 3:1 (2:0). Tore: 1:0, 2:0 Edwin-Martin Gensler (24., 40.), 2:1 Thomas Hartung (52.), 3:1 Patrick Schmähling (56., Foulelfmeter).
Quo vadis FC Hammelburg? Zwar konnte die fast schon dramatisch anmutende Niederlagenserie gerade noch rechtzeitig unterbrochen werden, aber die Saalemänner gehen dennoch ungewissen Zeiten entgegen. "Wir haben vom Tormann bis zum Stürmer eine konzentrierte und kompakte Vorstellung gezeigt. Hammelburg hatte keine zwingenden Chancen", berichtete Karsten Heurung. Edwin-Martin Genslers Abstauber aus spitzem Winkel ebnete die Bahn für den Diebacher Heimerfolg. "Beim zweiten Tor hat Gensler das Leder ordentlich unter die Latte gehauen." Trotz Diebacher Dominanz kam noch einmal richtig Derbystimmung am Reuthweg auf, als Thomas Hartung das Leder mit einem wahren Sonntagsschuss in die Maschen hämmerte. "Den Ball hat er perfekt getroffen. Kompliment", lautete Heurungs Kommentar zu diesem Treffer. Doch der "ewige" Patrick Schmähling ließ sich vor großer Kulisse am Elfmeterpunkt nicht beirren und sorgte für klare Verhältnisse. "Man muss in dieser Kreisklasse eben ständig fokussiert und konzentriert sein, denn jede Mannschaft kann jede Mannschaft schlagen."

BSC Lauter - FSV Schönderling 1:2 (0:1). Tore: 0:1, 0:2 Patrick Hahn (9., Foulelfmeter, 52.), 1:2 Nico Kessler (75.). Gelb-Rot: Benedikt Schuhmann (90., Schönderling).
Schönderlings erster Saisonsieg ließ lange auf sich warten. "Aber die Punkte haben sich die Gäste wirklich verdient", berichtete André Lang. "Der Gegner hatte sogar drei Lattentreffer. Es hätte also richtig schlimm werden können für uns." Ein krasser Abwehrfehler hatte die Lauterer früh in Bedrängnis gebracht, der Strafstoß war nur die logische Konsequenz aus dem mangelhaften Defensiv-Verhalten. "Wir haben uns da nicht gerade besonders clever angestellt", so Lang leicht zerknirscht. Allerdings gibt es für das unbefriedigende Auftreten der BSC-Mannschaft eine Erklärung. "Wir haben im Moment krankheitsbedingt so viele Ausfälle, dass uns sogar die zweite Mannschaft aushelfen muss. In der Vorbereitung haben wir noch wirklich tolle Spiele abgeliefert, aber im Moment läuft einfach nichts mehr zusammen."

FC Westheim - SV Obererthal 2:3 (1:2). Tore: 1:0 Yanik Pragmann (10.), 1:1 Felix Heid (20.), 1:2 Markus Weidinger (30.), 2:2 Marcel Nöth (80.), 2:3 David Böhm (84., Foulelfmeter).
Die Rot-Weißen vom Michaelsweg blieben lange sieglos und sorgten mit David Böhms Strafstoß in den Schlussminuten nun für einen echten Paukenschlag. "Wir haben lange Zeit voll auf das Obererthaler Tor gespielt, sind aber nicht für unseren Aufwand belohnt worden. Diese Niederlage ist für uns einfach nur ärgerlich", bilanzierte Bernd Wüscher zerknirscht. Yanik Pragmann hatte die Blau-Weißen in Führung geschossen, als er den dritten Abpraller vom Gäste-Kasten endlich in Zählbares ummünzen konnte. Doch der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem Böhm-Freistoß an den Pfosten war Felix Heid gedankenschnell und staubte ab. Aus gut und gerne 20 Metern drehte Markus Weidinger das Match. "Wir sind dann 50 Minuten lang angerannt, haben aber nichts aus unserer Überlegenheit gemacht. Und dann verlierst du so ein Spiel eben noch in den letzten Minuten", so ein enttäuschter Wüscher.

SV Morlesau/Windheim - DJK Schondra 3:1 (2:1). Tore: 1:0 Robby Kuhn (18.), 2:0 Daniel Doschko (32.), 2:1 Peter Leitsch (35.), 3:1 Steffen Weigand (58.).
Der personell ordentlich verstärkte Aufsteiger weiß weiterhin spielerisch voll zu überzeugen. Schondras Coach Charly Storch hatte das routinierte und torgefährliche Offensivtrio Timo Schneider, Florian Heller und Pascal Sellner zunächst auf die Bank beordert und sah sein Team schon nach wenigen Minuten arg in Bedrängnis und häufig im Rückwärtsgang. Ein Abpraller landete Robby Kuhn direkt vor den Zehenspitzen: 1:0 für die Platzherren. Der SV setzte in der Folgezeit voll auf ein rasantes Offensivspiel ohne Netz und doppelten Boden. Und wurde für seinen Mut durch Routinier Daniel Doschko belohnt. Die DJK brauchte eine Weile, um sich auf diesen schnellen Schlagabtausch einzustellen, kam aber durch Peter Leitschs Volleykracher wieder zurück ins Geschäft. Und so entwickelte sich ein intensives Match mit völlig offenem Ausgang. Entschieden war selbst mit dem toll herauskombinierten Treffer von Steffen Weigand noch nichts, denn Schondra steckte nicht auf, kam allerdings nur noch zu einem Lattenkracher.