Reichenbach gegen Brückenau ist der Krisengipfel

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Foto: Symbolbild
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Norbert Düwel ist wohl nicht allen Fußballfans ein Begriff. Oder war es zumindest bis vor wenigen Tagen nicht. Der 47-Jährige flog letzte Woche vom Trainerstuhl bei Union Berlin und ist damit der erste Übungsleiter im deutschen Profifußball, der seinen Posten räumen musste.

Die hiesigen Kreisligisten können darüber nur müde lächeln. Denn nach Michael Beyfuß beim SV Garitz hat nun mit dem Bad Brückenauer Artur Trebacz schon der zweite Trainer das Handtuch geworfen. Gut, gemusst hätte das keiner von beiden. Und doch ist es bezeichnend für die Situation bei den beiden Fehlstartern. Garitz ist Vorletzter mit drei Punkten, Schlusslicht Bad Brückenau hat noch keinen einzigen Zähler eingeheimst. Klar, dass sich bei Abteilungsleiter Heribert Jakobsche erste Sorgenfalten abzeichnen. "Sicherlich macht man sich Gedanken, wenn man noch keinen Punkt hat." Besonders ärgerlich für den FC ist freilich, dass man sich doch arg unnötig in diese Situation manövriert hat. "Wenn wir uns gegen Wollbach und Bad Königshofen nicht so blöd anstellen, haben wir sechs Punkte.
Dann sieht einiges anders aus und dann wäre auch der Trainer noch da", trauert Jakobsche seinem ehemaligen Übungsleiter hinterher. "Aber die Mannschaft will jetzt erst recht eine Reaktion auf dem Platz zeigen. Es liegt sicherlich nicht an der Qualität der Spieler, die Mannschaft ist ja fast die selbe wie letzte Saison." Die Kehrtwende wollen die Sinnstädter beim FC Reichenbach (12./5) schaffen. Die Teutonen waren zwar erster Tabellenführer der Saison, danach aber folgte kein einziger Sieg mehr. "Natürlich rechnen wir uns da etwas aus", sagt Jakobsche vor dem Duell der kriselnden Clubs. Die Trainerfrage ist derweil ungeklärt: "Wir werden jetzt nicht irgendjemanden holen, nur damit wir gleich wieder einen Trainer haben", so der Abteilungsleiter.


Knallharte Landung

Ähnlich angespannt dürfte die Stimmung inzwischen beim SV Garitz (15./3) sein. Hatte die Saison mit dem 4:1-Sieg in Bad Brückenau noch so verheißungsvoll begonnen, sind die Garitzer inzwischen knallhart auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Kein einziger Zähler kam seitdem mehr dazu, der Landesliga-Absteiger von 2014 und Bezirksliga-Absteiger von 2015 taumelt auch in der Kreisliga dem Abgrund entgegen. Zuletzt verlor man zu Hause gegen Aufsteiger Wollbach mit 2:4. Und jetzt geht's auch noch zum ungeschlagenen FC Thulba (4./9), der zuletzt die DJK Waldberg mit 3:0 abfertigte und mit 15 Toren den zweitbesten Angriff der Liga stellt. Ein hartes Stück Arbeit für die Garitzer Defensive also, die mit 17 Gegentoren Vorletzter im Defensiv-Ranking ist. Mehr kassierte nur Schlusslicht Bad Brückenau (19). Der FC 06 Bad Kissingen (10./7) hatte in den ersten vier Spielen nur vier Gegentore gefangen. Dann kam der FC Strahlungen und schenkte den 06ern ein halbes Dutzend ein. Mit der herben Packung hängen die Bad Kissinger weiterhin im hinteren Mittelmaß fest und müssen im Heimspiel gegen Aufsteiger TSV Hausen (5./9) dringend den Vorwärtsgang einlegen.

Das gilt auch für den TSV Rannungen (11./7), der sich jüngst eine 1:4-Schlappe bei Aufsteiger Burglauer einhandelte. Und das, obwohl der TSV vor der Pause die tonangebende Mannschaft war. Gegen den SV Burgwallbach (9./8) sollte man seine Torchancen diesmal nutzen und alles daran legen, Carsten Polzer und Benedikt Floth (zusammen neun Tore) aus dem Spiel zu nehmen. Und der SV Ramsthal (5./9)? Der muss in der Kreisliga Schweinfurt 1 daheim gegen Mühlhausen/Schraudenbach (6./9) ran, hat mit dem Erfolg in Sömmersdorf die ersten Auswärtspunkte gesammelt und ist daheim noch ohne Punktverlust - das sollten die Fans honorieren.