Rakoczy-Reitturnier mit großartigem Comeback

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Doppelsiegerin im abschließenden S-Springen: Amke Stroman (RFV Richelsdorf). Foto: ssp
Doppelsiegerin im abschließenden S-Springen: Amke Stroman (RFV Richelsdorf). Foto: ssp
Sieger im ersten S-Springen: Heino Möller vom Reiterhof Rhön. Foto: ssp
Sieger im ersten S-Springen: Heino Möller vom Reiterhof Rhön. Foto: ssp
 
Zu Gast bei der Siegerehrung. Foto: ssp
Zu Gast bei der Siegerehrung. Foto: ssp
 
Zu Gast bei der Siegerehrung. Foto: ssp
Zu Gast bei der Siegerehrung. Foto: ssp
 
Sophia Booms vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Sophia Booms vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Sophia Booms vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Sophia Booms vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Sophia Booms vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Sophia Booms vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Sophia Booms vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Sophia Booms vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Sophia Booms vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Sophia Booms vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Diana Gleißner vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Diana Gleißner vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Diana Gleißner vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Diana Gleißner vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Diana Gleißner vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Diana Gleißner vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Diana Gleißner vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmittc
Diana Gleißner vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmittc
 
Katharina Kohlhepp vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Katharina Kohlhepp vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Katharina Kohlhepp vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Katharina Kohlhepp vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Katharina Kohlhepp vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Katharina Kohlhepp vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
 
Katharina Kohlhepp vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
Katharina Kohlhepp vom RV Bad Kissingen. Foto: Sebastian Schmitt
 
Heino Möller vom Reiterhof Rhön. Foto: Sebastian Schmitt
Heino Möller vom Reiterhof Rhön. Foto: Sebastian Schmitt
 
Heino Möller vom Reiterhof Rhön. Foto: Sebastian Schmitt
Heino Möller vom Reiterhof Rhön. Foto: Sebastian Schmitt
 
Heino Möller vom Reiterhof Rhön. Foto: Sebastian Schmitt
Heino Möller vom Reiterhof Rhön. Foto: Sebastian Schmitt
 
Heino Möller vom Reiterhof Rhön. Foto: Sebastian Schmitt
Heino Möller vom Reiterhof Rhön. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: Sebastian Schmitt
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
 
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
Impressionen vom Rakoczy-Reitturnier. Foto: ssp
 

Sein 90-jähriges Bestehen feiert der Reiterverein Bad Kissingen mit einem grandiosen Turnier. Die beiden S-Springen gewinnen Amke Stroman und Heino Möller.

Erwartungsgemäß war das S-Springen mit Stechen am Sonntagnachmittag der Publikumsmagnet des Rakoczy Turniers. Rund 3000 Zuschauer hatten sich bei strahlendem Sonnenschein in der Au eingefunden. Ein 480 Meter langer anspruchsvoller Parcours musste bewältigt werden. Routinier Heino Möller vom Reiterhof Rhön (Detter/Weißenbach) zählte nach seinem Sieg im Samstags-S-Springen zu den Favoriten, ritt mit Lexus zunächst auch völlig fehlerfrei, kassierte aber eine Strafe, weil er das Zeitlimit knapp überschritten hatte. Beim zweiten Durchgang mit Call me Caesar gelang Müller kein fehlerfreier Ritt. Und so sicherte sich Amke Stroman (Eiterfeld) mit zwei fehlerfreien Durchgängen auf Goldorac und Forchello den Doppelsieg. Ein Stechen wurde nicht notwendig, weil Stroman als einzige Teilnehmerin fehlerfrei ritt und nicht gegen sich selbst antreten musste.
Heino Möller blieb nur der vierte Platz.


Erwartungen wurden bestätigt

Vier Tage lang hat der Bad Kissinger Reiterverein eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er möglichst schnell zu alter Stärke zurückfinden will und das ohne Zweifel auch kann. Rund 500 Pferde in über 30 Sprungwettbewerben beziehungsweise Dressurprüfungen bringen einen enormen organisatorischen Aufwand mit sich. "Die Erwartung hat sich bestätigt, man kann die genaue Anzahl der Tiere zwar nicht hundertprozentig eingrenzen, aber mindestens 500 Pferde waren in den vergangenen Tagen sicherlich am Turnierplatz", sagt Florian Scheurer, Vorsitzender des Bad Kissinger Reitervereins. "Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden. Gerade für mich war es ja eine Premiere. Und für jemanden, der erst neu nach Bad Kissingen gekommen ist, ist die Vorbereitung eines solchen Turniers schon eine Herausforderung."

Da ist es gut, wenn man sich auf Helfer verlassen kann, die das Rakoczy-Reitturnier schon seit Jahren kennen. Die kurze Unterbrechung der Turnierserie im vergangenen Jahr hat sich jedenfalls nicht negativ auf den Turnierbetrieb ausgewirkt. "Im kommenden Jahr haben wir dann wieder die Routine, die wir für ein solches Turnier brauchen", sagt Scheurer, der keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass das Rakoczy Turnier nun wieder alljährlich über die Bühne geht.


Wechselhafte Geschichte

Genau 90 Jahre alt wird der Reitervereins Bad Kissingen in diesem Jahr. Ein Verein, der sein Zuhause bis 1987 eigentlich im Bad Kissinger Tattersall hatte. Schon in den Anfangsjahren machte der Verein mit großen Reiterfesten auf sich aufmerksam. Bis zu 15 000 Besucher kamen in Sonderzügen in die Kurstadt, um die groß angelegten Reiterspiele von Quadrillentänzen bis hin zu Pferdefußball zu sehen. Scheurer weiß um die wechselhafte und höchst interessante Geschichte des Traditionsvereins. Er hat die jüngsten Unruhen leibhaftig miterlebt, als die Stadt den Neuen Reitersteg aus Gründen der Verkehrssicherheit abreißen musste und die Enttäuschung der Reiter riesengroß war. "Wir müssen immer wieder nach neuen Wegen suchen. Wir dürfen nicht stehen bleiben", lautet das Credo des neuen Vorsitzenden.

Einschnitte. Zäsuren. Neuanfänge. Sie ziehen sich durch die Geschichte des Reitervereins wie ein roter Faden. Als die Stadtverwaltung den Luitpoldpark ab 1954 nicht mehr als Turnierplatz zur Verfügung stellte, ließen sich die Reiter nicht beirren und suchten neue Lösungsmöglichkeiten. In den 1960er Jahren kommt die deutsche Reiterelite geschlossen nach Bad Kissingen und setzt Akzente in der Saalestadt. Trotzdem steigt die Stadtverwaltung schließlich als Mitveranstalter der beliebten Reitveranstaltungen aus. Seitdem ist der Reiterverein als alleiniger Veranstalter gefragt und richtet seine Turniere in Eigenregie aus. Weil der Tattersall wegen vieler neuer Impulse im Verein, wie Faschingsreiten oder Rallyes, bald aus allen Nähten platzte, begann die Suche nach einer neuen Bleibe. 1987 wurden die Reiter fündig und haben seitdem in der Oberen Saline ihre Reitanlage. Dort sind heute Reitlehrerin Sophia Booms und Florian Scheurer die Pächter und kümmern sich vor allem um die Talentförderung der jungen Bad Kissinger Reiter.

In der Vergangenheit hatten die Kissinger bisweilen auf die schweren S-Springprüfungen verzichtet, um den Fokus noch stärker auf den Nachwuchs zu legen. Heuer wurden indes gleich zwei herausfordernde S-Springprüfungen ins Programm aufgenommen. "Wir müssen die Balance zwischen Nachwuchsförderung und anspruchsvollen Wettbewerben finden. Wenn wir auch die Kissinger als Zuschauer in die Au locken wollen, die eigentlich nichts mit Reitsport zu tun haben, dann braucht man dafür die schwierigen S-Springen. Wenn ein Pferd über ein 1,4 Meter hohes Hindernis springt, dann ist das eben etwas ganz Besonderes. Dann geht manchmal auch ein Raunen durch das Publikum", erklärt Scheurer.
Umso wichtiger ist dem Kissinger Reitverein, dass die Teilnehmer ihre Grenzen kennen und ihre ganz persönlichen Fähigkeiten einschätzen können. "Wir haben sehr fairen Sport erlebt", sagt stellvertretender Vorsitzender Dieter Dietrich. "Wenn ein Parcours zu anspruchsvoll für Pferd und Reiter war, dann haben die Teilnehmer schnell reagiert und nötigenfalls abgebrochen. Das war sehr lobenswert und sportlich", zeigt sich Dietrich zufrieden. Denn nicht nur sportliche Höchstleistungen locken die Zuschauer auf das Turniergelände in der Au.


Einzigartiges Ambiente

Wenn in den Morgenstunden der Nebel von der Saale aufsteigt und sich die Sonne allmählich ihren Weg bahnt, dann zeigt sich, welch außergewöhnliches, ja einzigartiges Ambiente dieser Turnierplatz hat. Das historische Turniergebäude direkt neben dem Tower des Fliegervereins ist zwar mittlerweile erkennbar in die Jahre gekommen, aber die hölzerne Tribüne versprüht irgendwie auch ihren historischen Charme.

Sportlich gesehen lief es sehr ordentlich für die zahlreichen einheimischen Teilnehmer des ausrichtenden Reiter-Vereins. So konnte zum Beispiel Diana Maria Gleißner in der Springprüfung Klasse L auf Ballerina den Sieg mit null Fehlerpunkten und einer Zeit von von 44,81 Sekunden erringen. In der Punktespringprüfung Klasse L landete Gleißner ebenfalls mit Ballerina 291 auf dem zweiten Platz.
Auch Katharina Kohlhepp vom RV Bad Kissingen erzielte einige gute Platzierungen. Zum Beispiel den dritten Platz in der Punktespringprüfung Klasse L auf Carabas oder den sechsten Platz in der Stilspringprüfung Klasse L. Sabrina Kessler aus Bad Kissingen erreichte in der Stilspringprüfung Klasse A** mit Standardanforderungen den Spitzenplatz auf Adlantus. In der Springpferdeprüfung Klasse A** erzielte Saskia Fischer (RV Bad Kissingen) auf Fidelio 301 den dritten Platz. Lilian Schmitt (auf Lorelei) und Sophia Rickert (auf Skychecker) aus Bad Kissingen belegten im Stilspringwettbewerb mit erlaubter Zeit den zweiten und dritten Platz. Rickert konnte sich zudem über den dritten Rang im Springreiter-Wettbewerb und den zweiten Platz im Reiterwettbewerb Schritt-Trab-Galopp freuen.
Auch in den Dressurwettbewerben machten die Kissinger Reiter auf sich aufmerksam. So gewann Kerstin Flindt in der Dressurprüfung Klasse A* auf Amica-Mia. Lilian Schmitt erreichte in der Dressurreiterprüfung Klasse A auf Lorelei den zweiten Platz. Und Sophia Rickert kam mit Skychecker im Dressur-Wettbewerb auf Rang drei.
"Vergessen dürfen wir nicht das gute Team vom Reiterhof Rhön um Heino Möller", sagt der Bad Kissinger Vorsitzende Florian Scheurer. Möller (Detter/Weißenbach) hatte beispielsweise das S*-Springen am Samstagabend auf Empire ohne Fehlerpunkte souverän gewinnen können und erreichte auch in zahlreichen anderen Sprungwettbewerben eine sehr gute Platzierung. "Er gehört eben immer wieder zu den Favoriten und zeigt tolle sportliche Leistungen", lobte Scheurer den Routinier aus Detter.


Den Druck erhöht

Auch Reitlehrerin Sophia Booms aus Bad Kissingen ging in zahlreichen Wettbewerben an den Start und durfte sich über gute Platzierungen freuen. Im schweren S*-Springen am Samstag erreichte Booms auf Elanja B den elften Platz. Und dieses Springen hatte es durchaus in sich. Parcourschef Hermann Enders hatte auf 570 Metern Bahnlänge zwölf anspruchsvolle Sprünge mit Ochsern, zweifachen Kombinationen, Steilsprüngen und überbautem Wassergraben errichtet, die einige Reiter vor schwer zu lösende Herausforderungen stellte. Zudem wurde die Vorgabezeit vom Richtergremium von 98 auf 85 Sekunden reduziert, was den Druck zusätzlich verstärkte. Da zeigte sich die ganze Klasse und Erfahrung von Heino Möller, der mühelos unter der strengen Zeitvorgabe blieb und bei beiden Durchgängen keinen Fehlerpunkt kassierte. Lohn hierfür waren Platz eins und drei.