Hoch gelobte Offensive der SG Kronau/Östringen II kommt nicht zum Zuge.
HSC Bad Neustadt - SG Kronau/Östringen II 34:22 (19:8) - Als HSC-Vizekapitän Maxi Schmitt nach dem Abpfiff über den Lautsprecher "Vereinsrekord" Richtung Tribüne schrie, hatten sich die Zuschauer schon längst von ihren Sitzen erhoben und den Rot-Weißen Ovationen entgegengebracht. Diese waren verdient, denn mit einer klasse Leistung wurde der Tabellenfünfte mit einer deutlichen Niederlage nach Hause geschickt, "wobei der Erfolg noch höher hätte ausfallen können, wenn wir in der zweiten Halbzeit nicht zeitweise zu leichtfertig agiert hätten", so der mit elf Treffern überragende HSC-Rechtsaußen Jan Wicklein.
Die Heimsieben begann recht nervös und lag nach drei Gegentreffern in Folge mit 2:4 zurück. Da warf man zum einen zu unkonzentriert, zum anderen zeigte SG-Keeper Sven Grathwohl einige gute Paraden.
Dieser wurde dann zunehmend von seinen Vorderleuten in Stich gelassen, die im Angriff etliche Male abgeblockt wurden, was die Gastgeber zu ihren gefürchteten Tempogegenstößen nutzten. Mit vier in Folge, die Wicklein allesamt unterbrachte, war das Match nach zehn Minuten beim Stand von 6:4 schon gedreht. SG-Coach Klaus Gärtner reagierte mit einer Auszeit, doch diese bekam seinen Mannen gar nicht gut, sie mussten vier weitere Gegentreffer schlucken, weil man nun auch über die linke HSC-Angriffsseite (Vilim Leskovec, Gary Hines) Probleme bekam. Die überforderten Badener schlugen zwar im Angriff ein hohes Tempo an, doch dieses schien das Team zeitweise zu überfordern, denn Fehlpässe und schnell, aber unpräzise abgeschlossene Würfe, die zunehmend Rostislav Badura besser in Aktion setzten, waren an der Tagesordnung.
Die Hausherren warteten dagegen viel geduldiger, verschafften immer dem am besten postierten Akteur Freiräume und bauten den Vorsprung bis zur Pause auf erkleckliche elf Tore aus.
Der zweite Durchgang wurde mit zwei Hines-Toren eröffnet, ehe der mit acht Toren beste SG-Schütze Denni Djozic einen Siebenmeter vergeigte. Der nun für Goran Djuricin eingesetzte Michal Panfil holte dann zu einem Doppelschlag aus. Die Partie hatte der Tabellenführer bis zum 25:12 im Griff, doch nach einigen unkonzentrierten Aktionen holte sich der HSC-Coach seine Schützlinge an die Bank. Keine zwei Minuten später verriet das säuerliche Gesicht des Coaches, dass er mehr als unzufrieden war. Er brachte Wicklein, dem zuvor eine Erholungsphase gegönnt war, für Djuricin zurück, prompt traf Wicklein.
Die Gäste nutzten eine doppelte Überzahl, die wenig geforderten Unparteiischen schickten Panfil auf die Bank und verhängten eine Bankstrafe wegen Meckerns, zu drei Treffern in Folge. Doch der Rückstand betrug fast immer zehn Treffer, weil sich die Gärtner-Elf viele Fehlwürfe leistete. Hätte der Tabellenführer konzentrierter agiert, die 40-Tore-Marke wäre locker geknackt worden. Aber der Gastgeber blieb gnädig, die 400 Zuschauer, auch diese Veranstaltung war sichtlich fußballgeschädigt, waren trotzdem hochzufrieden. "Die Leistung war wieder ganz gut", schmunzelte nicht nur Nils Thomas nach dem Abpfiff.
Tore für den HSC: Jan Wicklein (11/1), Vilim Leskovec (8), Gary Hines (6), Margots Valkovskis (4), Michal Panfil (3), Goran Djuricin (1), Franziskus Gerr (1).