Der Erfolg über die SG Mintraching/Neutraubling beweist eindrucksvoll den Teamgeist des SG Garitz/Nüdlingen. Der Titel scheint jetzt nur noch Formsache.
SG Garitz/Nüdlingen - SG Mintraching/Neutraubling - 27:20 (17:13) - Eine Arbeits-Mappe. Ein Papier mit vielen Kreisen, Namen und Pfeilen. "Wir hatten einen Plan", sagt Harun Tucovic, dessen Team die Zeichensprache verstanden und auf dem Parkett perfekt umgesetzt hatte. Gegen einen Kontrahenten, der das Hinspiel gewonnen hatte. Eine der zwei Niederlagen im Saisonverlauf. "Ich habe vor dem Spiel an die Ehre appelliert. Es gab viele Gründe, um zu gewinnen. Und eine offene Rechnung sollte beglichen werden", findet der Trainer.
Tor- und temporeich geriet der Start. Mit effektiven Gästen, die vor allem über ihre linke Seite Qualität offenbarten. "Wir wussten das, aber wir haben uns schnell darauf eingestellt", so Tucovic. Torfrau Stephanie Piske fand zwischen den Pfosten immer besser die ideale Position, wurde dennoch beim Stand von 7:6 von Pia Kunzmann abgelöst, die sich mit zwei starken Paraden perfekt ins Team integrierte.
"Außerdem hatten wir eine weitere Abwehr-Variante parat. Das alles hat den Gegner verunsichert." Vor allem in Halbzeit eins war es ein intensives Duell vor 200 Zuschauern, darunter lautstarke Gäste-Fans. Deren Trommeln setzten die Hausdamen ihren eigenen Rhythmus entgegen. Über 10:8 und 14:10 kam es zum 17:13-Halbzeitstand, womit die SG Garitz/Nüdlingen bereits mehr Treffer erzielt hatte als im mit 15:22 verlorenen Hinspiel.
Viele Erfolgsgaranten Sechs Treffer hatte vor der Pausensirene Sabrina Kleinhenz erzielt, während nach dem Wechsel insbesondere Lisa Wenzke mit hoher Treffer-Quote zu gefallen wusste. "Weil uns ja gleich fünf Spielerinnen fehlten, musste dieses Duo praktisch durchspielen", erklärt Tucovic. Top auch die Leistung von Franziska Thomas, die aus dem Rückraum die Bälle traumwandlerisch sicher im Netz parkte. Von Steffi Piske sowieso, die in Halbzeit zwei reihenweise Bälle parierte, darunter zwei Siebenmeter. In 15 Minuten hatten die Oberpfälzer aus dem Landkreis Regensburg daher nur zwei Tore nachgelegt.
"Steffi hat sich gut gefühlt, deswegen habe ich sie gebracht, aber auch Pia war stark", sparte Tucovic nicht mit Komplimenten. Entschieden war die Begegnung spätestens beim 24:15. Danach bekamen die Bankspielerinnen aus der A-Jugend ihre Einsatz-Chance. Vertrauen hat Harun Tucovic zu seiner kompletten Mannschaft, weshalb die personelle Misere im Team aufgefangen wurde.
Mut beweist seine Truppe obendrauf. Riskante Abwürfe, um das schnelle Kontertor zu suchen? Kein Problem für den Trainer, "weil wir uns eben gegenseitig vertrauen". Mit dem Erfolg ist die Hand noch ein Stück näher am Titel, der im Idealfall bereits in 14 Tagen im Heimspiel gegen die HSG Pleichach gefeiert werden kann.
Weil Münchberg überraschend in Regensburg verlor, beträgt der Vorsprung luxuriöse sieben Punkte. Weiter geht es mit dem Gastspiel am Samstag bei der HSG Nabburg/Schwarzenfeld. "Wenn uns da genügend Fans begleiten, mieten wir einen Bus an", sagt Tucovic. Das Team hätte die bestmögliche Unterstützung verdient.
Tore für die SG: Sabrina Kleinhenz (8/4), Lisa Wenzke (7/2), Franziska Thomas (5), Julia Albert (3), Carolin Annon (2), Nina Barnickel (1), Karin Wehner (1).