Lauters Sportplatz wird zur Showbühne

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Kothen verliert im Krisengipfel. Oberthulbas genialer Spielmacher schockt die DJK Schondra. Westheim stellt nach 45 Minuten den Spielbetrieb ein.

FC Westheim - FSV Schönderling 1:1 (1:0). Tore: 1:0 Arek Grek (19.), 1:1 Markus Heil (84.). Gelb-Rot: Fabian Schroll (37., Schönderling).
"Die erste Halbzeit war hui, die zweite dafür pfui", lautete Bernd Wüschers knappes Fazit. Zwar rollte die Westheimer Angriffsmaschinerie um Yanik Pragmann, Fabian Beck, Fabian Martin, Anton Greilich und Daniel Wendel zunächst wie am Schnürchen. "Aber wir müssen im ersten Durchgang mindestes zwei oder drei Tore schießen, dann ist dieses Match gelaufen. Warum wir nach der Pause überhaupt nichts mehr zustande gebracht haben, ist mir zumindest unerklärlich. Ich habe im zweiten Durchgang keine einzige echte Chance mehr von uns gesehen." Die Schönderlinger hatten in Unterzahl zwar auch nicht mehr viel entgegenzusetzen, aber "mit dem einzigen gefährlichen Schuss auf unser Tor macht der Gegner den Ausgleich.
Wir haben die personelle Überzahl irgendwie nie richtig ausnutzen können."

TSV Reiterswiesen - SV Obererthal 3:1 (0:1). Tore: 0:1 David Böhm (26.), 1:1, 2:1 Fabian Reith (55., 57.), 3:1 Felix Mast (90.). Rot: Christof Rüth (79., Obererthal).
"Wir haben im ersten Durchgang unser bestes Spiel in dieser Saison gemacht, lagen aber trotzdem mit einem Tor hinten", berichtete Tobias Vogel. Mit einem äußerst kuriosen Freistoßschlenzer hatte Obererthals Spielertrainer David Böhm den TSV-Keeper Tobias Windberg überwinden können. "Wie sich dieser Ball in die Maschen gesenkt hat, ist mir allerdings unerklärlich", rätselte Vogel. Die Reiterswiesener zogen unbeirrt ihr Kombinationsspiel auf und hätten bis zur Pause durch Felix Lehfer, Felix Mast oder Fabian Renninger längst in Führung gehen müssen. "Obererthal hat sehr defensiv gestanden und es immer wieder mit langen Bällen auf David Böhm probiert. Wenn der aber an den Ball gekommen ist, brennt es natürlich lichterloh." Nach der Pause erst erlöste Fabian Reith die Gastgeber mit einem sauber herauskombinierten Doppelschlag. Als Obererthals Christof Rüth nach einem groben Foulspiel im Mittelfeld vorzeitig unter die Dusche musste, war die Bahn frei für zahlreiche Reiterswiesener Konter. Denn Obererthal warf in Unterzahl noch einmal alles nach vorne. "Das hat uns natürlich total in die Karten gespielt, weil wir nun endlich mal Räume hatten."

DJK Kothen - FC Hammelburg 1:3 (1:2). Tore: 0:1 Henrik Diener (7.), 0:2 Julius Günther (9.), 1:2 Michael Kuhn (42.), 1:3 Nico Neder (82.).
Kothens klassischer Rohrkrepierer im Krisengipfel sorgt endgültig für Frust an der kleinen Sinn. Beide Teams hatten sich bisher noch keinen einzigen Punkt erspielt. Für Hammelburg ist der erste Dreier ein echter Befreiungsschlag. "Wir schießen gefühlt zwanzig Mal aufs Tor und treffen nicht. Und hinten bekommen wir die Eier reihenweise rein", war Daniel Vogler erneut ziemlich zerknirscht. "Hammelburg hat sich nach der frühen Führung natürlich sofort weit zurückgezogen und sehr abwartend reagiert. Bei uns hat heute total der Spielwitz gefehlt, um das Bollwerk zu knacken." Henrik Diener war zunächst völlig von den Kothenern übersehen worden, Julius Günther nutzte einen Ballverlust clever aus: "Und schon rennst du wieder hinterher. Es ist im Moment immer das gleiche Spiel. Wir marschieren und rackern uns ab, aber die Tore macht immer der Gegner." Klaus Walko und Florian Heier hätten im Alleingang das Match noch drehen können. "Aber Hammelburg hat das am Ende clever gelöst und voll auf Konter gelauert."

TSV Oberthulba - DJK Schondra 5:1 (0:0). Tore:
1:0 Markus Markert (46.), 1:1 Kilian Markart (47.), 2:1 Alexander Zülch (54.), 3:1, 4:1 Markus Markert (67., Foulelfmeter, 81.), 5:1 Alexander Zülch (84.).
Schondras Pfosten- beziehungsweise Lattenkracher nach rund 25 und 30 Minuten waren zwei echte Wachmacher für die Öwerdöllwer Buam, die wie so oft auf Markus Markerts Erfahrung und geniales Spielverständnis in der Schaltzentrale angewiesen waren. Markerts Ruhe am Ball und Alexander Zülchs unermüdliche Sprintfreudigkeit ergänzten sich gegen die Gäste aus Schondra vorzüglich, die kein wirksames Mittel gegen die unzähligen TSV-Konter fanden. Die DJK war ohne ihre routinierten Stürmer Timo Schneider und Florian Heller angereist, sodass Youngster Kilian Markart ziemlich auf sich allein gestellt war. Vor großer Kulisse an der Waldstraße gelang es dem TSV, der zunächst gar nicht richtig ins Spiel gefunden hatte, immer besser, die schnellen Spitzen in Szene zu setzen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Regisseur Markert die Lücken in der Schondraer Deckung fand. Oberthulba blieb bis zum Schluss voll auf Konter eingestellt und überzeugte durch gnadenlose Effektivität.

BSC Lauter - SC Diebach 0:3 (0:1). Tore: 0:1 Patrick Schmähling (9., Foulelfmeter), 0:2, 0:3 Daniel Hart (76., 84.).
In einem äußerst chancenarmen Spiel haben die Diebacher durch eiskalte Verwertung ihrer wenigen Hochkaräter geglänzt. "Es war insgesamt kein gutes Spiel, aber Diebach drängte etwas mehr auf den Sieg als wir", berichtete André Lang. Nach Foul an Daniel Hart machte Goalgetter Patrick Schmähling das, was er am besten kann: einnetzen. Hart sollte letztlich an jedem Treffer direkt oder indirekt beteiligt sein. Beim zweiten Diebacher Tor glänzte Hart durch ein fulminantes 40-Meter-Solo, das er schließlich im Zusammenspiel mit Dominic Hugo erfolgreich abschließen konnte. "Dieses Tor hat er sich auf jeden Fall redlich verdient", so Lang anerkennend. Kurz vor Schluss setzte Hart einen Freistoß zunächst in die Mauer, um den Ball per Volleyschuss doch noch zu versenken. "Wir haben uns zu wenig zwingende Möglichkeiten herausgespielt, daher konnten wir auch nicht gewinnen."