Neue Gesichter und alte Bekannte beim Rhöner Derby, das Schondra nach 99 Minuten für sich entscheidet. Oberthulba liefert sich einen spannenden Kampf.
DJK Kothen - SV Morlesau/Windheim 1:3 (0:1). Tore: 0:1 Tobias Bold (28.), 0:2 Stefan Thoma (46., Foulelfmeter), 0:3 Steffen Weigand (75.), 1:3 Paul Konopka (93.).
Ganz neue Rhöner Gefilde für den Aufsteiger, der einen bärenstarken Eindruck in Kothen hinterließ. "Die Gäste haben wahnsinnig viel Druck gemacht. Das Pressing war gnadenlos. Und wir haben uns dadurch zu viele Fehlpässe geleistet. Ich denke, manche Spieler waren regelrecht beeindruckt von der Stärke des Gegners", berichtete Daniel Vogler. Tobias Bolds Freistoßkracher aus rund 20 Metern war der erste Warnschuss für die verblüfften DJKler. "Der Foulelfmeter war dann leider in dieser Situation unvermeidlich, wir hätten aber auch ohne den Strafstoß den Gegentreffer kassiert." Paul Konopkas Kopfballtreffer in der Nachspielzeit war nicht mehr als Ergebniskosmetik.
BSC Lauter - TSV Reiterswiesen 4:2
(2:2). Tore: 1:0 Oliver Kleinhenz (7.), 2:0 Daniel Metz (21.), 2:1 Felix Mast (27.), 2:2 Felix Lehfer (28.), 3:2 Stefan Edelmann (56.), 4:2 Daniel Metz (80.).
"Es klingt komisch, aber Reiterswiesen war definitiv nicht zwei Tore schlechter als wir", berichtete André Lang. "Insgesamt gab es auch sehr wenige echte Chancen, aber die Hochkaräter waren eben alle drin." Spielentscheidend war Stefan Edelmanns strammer Volleyschuss, nachdem Tobias Windberg zunächst klasse pariert hatte. "Den Ball hat er wirklich sauber erwischt, da war dann nichts mehr zu halten. Ansonsten hat sich aber fast alles im Mittelfeld abgespielt. Das Match war sehr ausgeglichen, aber wir hatten heute das Glück auf unserer Seite."
FC Hammelburg - TSV Wollbach 0:3 (0:0). Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Jonas Kirchner (67., 73., 85.).
Der Kreisliga-Absteiger aus Wollbach hatte seine Rückkehr in die Kreisklasse mit einer
chancenreichen Nullnummer eingeläutet und sich über das beharrliche Auslassen zahlreicher Hochkaräter mächtig geärgert. Auch gegen die Saalestädter machte die Elf von Thorsten Ziegler zunächst viel zu wenig aus ihrer Überlegenheit. Die Hammelburger brauchten fast eine halbe Stunde, um sich überhaupt zu orientieren und den Gegner halbwegs unter Kontrolle zu bringen. Fabian Böhms Alleingang mit anschließendem Pass auf den besser postierten Tom Hartung brachte nach 25 Minuten die erste Entlastung. Auch der Hammelburger Moritz Reichelt spielte sich eine gute Chance heraus. Das war es dann aber auch schon mit der FC-Herrlichkeit. Nach der Pause zeigte sich von Minute zu Minute immer stärker die körperliche und technische Überlegenheit der Gäste. Es sollte aber bis zu Jonas Kirchners Freistoß neben den Innenpfosten dauern, als der Knoten bei den Gästen endlich platzte.
Eine Unachtsamkeit des Hammelburger Keepers Christopher Krause bestrafte Kirchner nur wenige Minuten später eiskalt. Als dann nach einem tollen Freistoßkracher aus rund 25 Metern Krause erneut geschlagen war, senkten sich die Köpfe der Gastgeber bereits leicht. Hammelburg blieb ohne Chance.
FSV Schönderling - DJK Schondra 1:2 (1:0). Tore: 1:0 Christian Knüttel (44.), 1:1 Jonas Leitsch (52.), 1:2 Timo Schneider (68.).
Es war Schönderlings ganz persönliches Spiel des Jahres gegen den benachbarten Erzrivalen. So klein ist die Fußball-Welt, mag sich Schondras Coach Charly Storch gedacht haben, der mit seinem Schützling Daniel Dorn nicht weniger als drei Meistertitel geholt hat - beim SV Riedenberg. Jetzt schnürt dieser für den FSV seine Fußballschuhe. Das legendäre Rhöner Derby mit den gastierenden "Störchen" im Geiersnest hat enorm viel emotionales Potenzial.
Keine leichte Aufgabe für den Unparteiischen Ali Arslan, dessen Anpfiff gleich der Startschuss für einen kleinen Wolkenbruch war. Kurz vor der Pause nahm das Match auf seifigem Untergrund richtig Fahrt auf, als Christian Knüttel einen krassen Abwehrfehler der Schondraer zu nutzen wusste und seelenruhig ins lange Eck einschob. Ausgerechnet Knüttel, murmelten die Schondraer Anhänger, denn der Goalgetter hatte zwei Jahre lang das DJK-Trikot getragen. Mit einem tollen Flugkopfball stellte Jonas Leitsch nach einem weiten Flankenball von Johannes Hüfner den Ausgleich her. Der Treffer beflügelte die ballsichere Schondraer Offensivabteilung. Und doch blieben die Schönderlinger brandgefährlich. Und so war es der nimmermüde Timo Schneider, der einen Einwurf gekonnt annahm und den Schönderlinger Keeper Tizian Pieczonka auf dem falschen Fuß erwischte.
Bis in die Nachspielzeit hinein hatten die kämpferischen Schönderliger Möglichkeiten bei Standards, blieben aber ohne Fortune. Aufgrund einer längeren Verletzungspause zur Behandlung von David Hahn konnte Schiedsrichter Arslan den Derby-Krimi erst nach genau 99 Minuten abpfeifen.
SC Diebach - TSV Oberthulba 5:3 (2:1). Tore: 1:0, 2:0 Patrick Schmähling (3., 7.), 2:1 Markus Markert (31.), 3:1 Patrick Schmähling (48.), 4:1 Marcus Hein (57.), 4:2 Sebastian Weidner (67.), 4:3 Markus Markert (72., Foulelfmeter), 5:3 Daniel Hart (84.).
Gelb-Rot: Oliver Hartung (87., Oberthulba).
Was für ein dramatischer Fight bei den SClern in Diebach. "Wir hatten in den ersten 25 Minuten alles Griff und die Partie eigentlich schon im Sack", berichtete Karsten Heurung.
"Aber Oberthulba war immer dran und hätte es für uns richtig gefährlich machen können." Per Kopf hatte Goalgetter Patrick Schmähling den SC auf die Siegerstraße gebracht. Schmähling spielte auch in der Folgezeit seinen extrem ausgeprägten Torriecher voll aus und brachte den TSV mächtig ins Schwitzen. Erst nach der Pause drehten die erfahrenen Gäste auf und stemmten sich mit Mann und Maus gegen die Niederlage, die aber unvermeidbar blieb.