Die Derbys der SG Garitz/Nüdlingen gegen den FC Bad Brückenau lebten von aufgeheizter Atmosphäre. Drei frühere Spielerinnen erinnern sich.
Hart umkämpft war im Winter 2002 das Bezirksoberliga-Derby der SG Garitz/Nüdlingen in der Bad Kissinger Bayernhalle gegen die Handballerinnen des FC Bad Brückenau. Die SG setzte sich knapp mit 21:18 (12:10) durch, konnte gegen leidenschaftlich verteidigende Sinnstädterinnern spielerisch aber nicht glänzen.
"Die Spiele gegen Garitz waren schon immer etwas ganz Besonderes", erinnert sich die Bad Brückenauerin Christiane Kirchner, die seinerzeit noch Christiane Bott hieß. "Auch wenn wir in der Saison 2002/2003 keine Spiele gewinnen konnten, so war es damals doch eine tolle Truppe in Bad Brückenau. Der Zusammenhalt in der Mannschaft hat einfach gestimmt. Wir hatten Spaß, auch wenn es sportlich gesehen nicht so überragend gelaufen ist."
Auch an die dominierende Spielerin des Derbys erinnert sich die Sinnstädterin sehr gut: Tanja Leiner aus Garitz, die später als Tanja Sadowski die Bayernliga aufmischte. "Tanja war eine ausgezeichnete Handballerin. Ich kannte sie von Jugendspielen. Dass sie zum Beispiel nach Rimpar gewechselt ist, zeigt schon, wie gut sie war und welchen Ehrgeiz sie hatte", sagt die 41-jährige Brückenauerin.
Extrem torgefährlich war Leiner seinerzeit; auch im Derby steuerte sie stolze acht Treffer für die SG-lerinnen bei. Doch mit dem erhofften Meistertitel wurde es wegen schwankender Leistungen des Teams nichts.
"Klar wollten wir damals Meister werden. Wir sind in die Saison gegangen, um ganz oben mitzumischen", erinnert sich Sadowski. "Und dass man gegen Bad Brückenau immer besonders motiviert war, ist kein großes Geheimnis. Die Derbys waren teilweise sehr hektisch. Da ging es ordentlich zur Sache", sagt Sadowski. "Heute kann man darüber lachen, aber zur damaligen Zeit wurde in Derbys richtig giftig gespielt. Die Atmosphäre war aufgeheizt."
"Warum die Spiele zwischen Garitz/Nüdlingen und Bad Brückenau immer extrem emotionsgeladen waren, lässt sich heute nicht mehr genau sagen. Wenn es gegen Hammelburg ging, war es zum Beispiel sehr entspannt", erinnert sich Sadowski. Längst habe sich das Verhältnis zwischen den beiden traditionsreichen Frauenhandball-Bastionen deutlich verbessert.
"Ich habe heute noch Kontakt zu Bad Brückenauer Spielerinnen von früher. Das hätte man sich 2002 noch nicht vorstellen können, dass man sich später mal gut versteht", schmunzelt Sadowski. Sabine Bott, die damals noch Sabine Schmitt hieß und auch im Derby auf der Platte stand, und Tanja Sadowski treffen sich immer wieder bei Jugendspielen in der Region. "Die Bad Brückenauer sind ja quasi eine Art große Handballerfamilie; da trifft man Väter, Mütter und Kinder beim Handball."