Beim deutlichen Erfolg der U-19 der SG Hammelburg über den PSV Bad Kissingen kritisiert der Trainer seine Elf, während der unterlegene Coach die Moral lobt.
PSV Bad Kissingen - SG Hammelburg 0:5 (0:1). Tore: 0:1 Valentin Schmid (44.), 0:2 Michael Emmer (50.), 0:3 Vincent Wilm (72.), 0:4, 0:5 Nico Neder (75., 84.).
Nur nicht zu viel loben. Denkt sich Hammelburgs U-19-Trainer Eric Schäfer, der ungeachtet des deutlichen Erfolges im Sportpark zu Bad Kissingen erst einmal an die Defizite seiner Mannen erinnerte, die vornehmlich in der ersten Halbzeit augenscheinlich waren. "Das war ein grausames Spiel von uns. Alles hat in die Mitte gedrängt, jeder wollte sein Tor machen." Was zur Folge hatte, dass sich die Gäste zu viele Einzelaktionen leisteten anstatt das Zusammenspiel zu suchen. Chancen wurden leichtfertig vergeben. "Und wir haben zugelassen, dass auch die Kissinger zu guten Gelegenheiten kamen", sagte Schäfer, der sich zur Pause zumindest am Führungstreffer seiner Elf erfreuen durfte. Ins Schwarze getroffen hatte Valentin Schmid mit seinem Sololauf unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Nichts zu machen war da für Kissingens Schlussmann Arthur Rollmann. Die beste PSV-Chance hatte Florian Bytyqi vergeben, der zwei Hammelburger ausgetanzt, danach aber nur den Pfosten getroffen hatte.
"Nach der Halbzeit waren wir anscheinend gedanklich noch in der Halbzeitpause, daraus resultierte das 0:2", berichtet PSV-Trainer Adam Köpplin, der krankheitsbedingt das Zepter an seinen Co-Trainer Eugen Schlei weitergereicht hatte. Relativ leicht wurde es jedenfalls Michael Emmer gemacht, der eine Hereingabe von der Grundlinie nur noch über die Linie drücken musste. "Jetzt wurde bei uns endlich Fußball gespielt. Wir haben Ball und Gegner laufen lassen. Die Chancen-Verwertung war allerdings immer noch miserabel", fand Eric Schäfer.
Weswegen die PSV-Kicker, die zum Großteil aus U-17-Spielern bestehen, eben lange im Spiel waren. Als Alleinunterhalter im Angriff beschäftigte Florian Bytyqi immer wieder die SG-Defensive und schuf Lücken für seine Mitspieler. "Wir hatten noch zwei schöne Chancen, einmal durch Marcel Walter auf Zuspiel von Dominik Bach, dann durch Vitali Kropotin, der frei vor dem Tor vorbeischoss", berichtet Köpplin, dessen Team allemal den Ehrentreffer verdient gehabt hätte.
Erst in der Endphase hatten die Gäste ihren Torriecher wieder entdeckt. Dem 0:3 von Vincent Wilm folgte ein Doppelpack von Nico Neder. "Bester Spieler in meiner Elf war Michael Emmer, der nie aufgibt, selbst torgefährlich ist, sich aber immer in den Dienst der Mannschaft stellt", so Schäfer, der auch ein Kompliment in Richtung Max Petrunin aussprach. "Der Junge ist technisch gut, hat ein Auge für den Mitspieler und schlägt Zuckerpässe mit dem Außenrist."