Leider blieb das bis zur Pause fast das einzige Highlight im Spiel. Pfeuffer setzte einen Fernschuss etwas zu hoch an (39.). Und Kleinrinderfeld brachte einen Kopfball in Richtung FC-Tor (43.).
Kurz danach drohte der nächste verletzungsbedingte Ausfall: Fuchsstadts Luca Raab geriet fast an der gegnerischen Eckfahne ins Straucheln, fiel blöd auf die Schulter, krümmte sich - und konnte doch weiterspielen.
Nach der Pause wollten die Hausherren sicher dominanter agieren. Doch erstmal konnten sie von Glück sagen, dass der Schuss von Kleinrinderfelds Jan Rabe von der Strafraumgrenze knapp rechts am eigenen Tor vorbeistrich. Füchse-Trainer Martin Halbig sagte hinterher, dass das Spiel dann hätte ganz anders laufen können.
So aber setzten sich Kampf und Krampf der ersten Hälfte fort. Bezeichnend, als sich ein Kleinrinderfelder nach Einwurf gut bis auf die Fuchsstadter durchgetankt hatte und nur zurückpassen brauchte: Seine missglückte Flanke landete im gegenüberliegenden Seitenaus.
Die Hausherren machten es nun vor allem im Mittelfeld etwas besser. Pfeuffer bedient von rechts Dominik Halbig; seinen Schuss hechtete Kleinrinderfelds Julian Schneider weg, vor die Füße von Dennis Schmidt. Dessen Schlenzer hielt der Keeper aber ebenso (51.). Zwei Minuten später zirkelte Fuchsstadts Jona Köhler einen Freistoß aufs linke obere Toreck; schneider holte auch diesen Ball raus.
Dennoch: Wie ein Powerplay wirkte das Spiel der Gastgeber nicht. Und so half der Zufall bei ihrem ersten Tor gehörig mit: Eine Abwehraktion der Gäste landete zentral 20 Meter vorm Tor bei Dennis Schmidt. Dessen Torschuss misslang, war aber so gut, dass er den im Strafraum freistehenden Domi Halbig erreichte: saubere Ballannahme, Drehung, und den Ball rechts am Torwart vorbeigelegt (60.).
Wer dachte, das sei der Fuchsstadter Sieg gegen eigentlich harmlose Kleinrinderfelder, sah sich getäuscht. anch einer Ecke packten die einen Kopfball aus, den Tayrell Kruppa mit Mühe über die Latte lenken konnte (62.).
Das spiel wurde nun noch kämpferischer und wegen versteckter Kleinrinderfelder Fouls hektischer - was sich besonders auf die Fuchsstadter Bank übertrug.
Unter die Latte genagelt
Es brauchte die Klasse des Dominik Halbig und das 2:0, um die Nerven zu beruhigen. Fuchsstadt eroberte den Ball in der gegnerischen Hälfte; dann ging es schnell über zwei Stationen zum einlaufenden Stürmer, der die Kugel kurzentschlossen mit rechts unter die Latte nagelte (70.).
Es war die Entscheidung, an der auch die Platzverweise für Kevin Weidner und FC-Abwehrmann Lukas Lieb nichts änderten (Lieb hatte in der ersten Hälfte gemeckert und kurz vor Schluss bei einem Befreiungsschlag den Gegner getroffen). Der für Fuchsstadt eingewechselte Jonas Heim setzte den Ball noch auf den Kleinrinderfelder Querbalken; dann war der verdiente Sieg perfekt.
Fuchsstadts Philipp Pfeuffer sah "einen hochmotivierten Gegner, der unbedingt Punkte holen wollte und massiv unter Druck steht". Kein Team habe den ersten Fehler machen wollen in der ersten Halbzeit. In der zweiten Hälfte sei sein Team aggressiver gewesen, habe sich ein bisschen mehr getraut und mehr zweite Bälle gewonnen - aber auch mehr Glück gehabt. "Hinten haben wir heute richtig gut gestanden und vorne hatten wir Dominik Halbig. Dann reicht es auch an so einem Tag."
Halbigs 1:0 sei der Brustlöser gewesen. Wenn man die letzten Spiele gewonnen habe, gewinne man so ein Spiel. Kleinrinderfeld habe der Mut gefehlt, das Spiel rumzureißen.
Ähnlich sah es dessen Trainer Alexander Münz. Nach dem Treffer der Fuchsstadter seien die Köpfe seiner Mannschaft runtergegangen.
FC-Coach Martin Halbig war froh, die drei Punkte gegen einen möglichen "Gegner auf Augenhöhe" eingefahren zu haben. In eine mögliche Abstiegsrunde würde man sie mitnehmen. Die jetzige gute Tabellenposition nannte er "eine Momentaufnahme".
FC Fuchsstadt: Kruppa - Frank, L. Lieb, F. Lieb (20., Ph. Bold), Neder - Bolz (3., Mjalov, 88., Jopp), Pfeuffer, Köhler, Raab - Halbig, D. Schmidt (76., Heim).