Fuchsstadt verliert das Derby in Münnerstadt

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Derby-Einsatz: Zur Sache geht es im Duell zwischen dem Fuchsstädter Sebastian Heinlein (links) und Denny Mangold vom TSV Münnerstadt. Foto: Hopf
Derby-Einsatz: Zur Sache geht es im Duell zwischen dem Fuchsstädter Sebastian Heinlein (links) und Denny Mangold vom TSV Münnerstadt. Foto: Hopf

Der FC Fuchsstadt sieht sich für eine starke Vorstellung nicht belohnt. Mürschts Trainer lobt den Gegner und freut sich über die Effektivität seiner Mannschaft. Kreisvereine genügen drei Treffer zur maximalen Punkteausbeute.

"So ein Spiel dürfen wir nicht verlieren", stöhnte nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Jimmy Genheimer (Post-SV Sieboldshöhe Würzburg), der insgesamt nur zweimal den gelben Karton zücken musste, FC-Coach Marius Kubo. Sein Kollege Dominik Schönhöfer stimmte zu und war froh, "dass der beste Gegner, der hier in der ersten Halbzeit bei uns aufgespielt hat", nicht zum vorentscheidenden zweiten Treffer kam. Tatsächlich zeigten die "Füchse" vor der Pause die bessere Spielanlage, während die Lauertaler zu keiner Ordnung im Mittelfeld fanden. Ihre Abwehr geriet durch die Flankenläufe von Andreas Ermisch schwer unter Druck, der Führungstreffer überraschte daher niemanden. Nach Vorarbeit von Ermisch hob Harald Bayer die Kugel über die TSV-Viererkette genau in den Lauf von Simon Bolz, der unbedrängt ins lange Eck einnetzte.

Danach kam eigentlich erst die beste Phase der Kubo-Elf, doch die Schüsse von Bayer (32.) und Johannes Feser, der an Keeper Florian Rottenberger scheiterte (35.), fanden nicht ins Ziel. "Aus dem Nichts", so der gesperrte FC-Spielführer Nikolai Wolf, kassierten dessen Mannschaftskameraden binnen zwei Minuten zwei Gegentore. Beim 1:1 legte Tobias Stöth dem Torschützen René Beck das Leder mehr oder weniger auf. Dieser setzte sich ab und hob das Spielgerät über den zu weit vor seinem Tor postierten Marc Rösler ins lange Eck. Eine Minute später gab dieser eine unglückliche Figur ab, als er einen ungefährlichen Snaschel-Schuss prallen und sich der Mürschter Torjäger die Nachschuss-Chance nicht nehmen ließ.

Für den verletzten Beck brachte Dominik Schönhöfer beim Wiederanpfiff Julian Göller, doch der sah erst einmal FC-Möglichkeiten. Nachdem Harald Bayer einen Kopfball vorbeisetzte, war es erneut Simon Bolz, der jubeln durfte. Florian Rottenberger hatte einen Bayer-Schuss zwar noch pariert, doch gegen den Nachschuss aus fünf Metern war kein Kraut gewachsen. Die Heimelf kam danach besser ins Spiel, weil die Mittelfeldakteure Hansi Schmitt und Niklas Markart Regie-Qualitäten bewiesen. Die Kohlenbergler versuchten es mit langen Bällen auf Johannes Feser, doch die TSV-Innenveerteidigung mit Johannes Kanz und Christoph Krell erwies sich als zweikampf- und kopfballstark. In der letzten Viertelstunde wankte die Fuchsstädter Deckung, insbesondere die Diagonalpässe von Ahmet Coprak und Danny Mangold behagten ihnen nicht. Nachdem Simon Snaschel nach Schmitt-Vorlage den Ball noch am langen Eck vorbeigeschnippelt hatte, führte ein fast identischer Spielzug eine Minute später zum 3:2. Eingeleitet über die Stationen Markart-Coprak tauchte Snaschel frei vor Rösler auf und ließ diesem keine Abwehrmöglichkeit.

Die Kubo-Elf war sichtlich konsterniert und wurde wenig später noch einmal düpiert. Julian Göller fing an der Mittellinie einen FC-Pass ab, stürmte los und verpasste zweimal ein Abspiel an besser postierte Mitspieler. Kurz bevor er in einen Zweikampf mit Marcel Plehn geriet, zog er ab. Sein zentral auf das Tor fliegender Schuss aus 25 Metern überraschte den weit vor seinem Kasten stehenden Rösler. "Münnerstadt hat aus fünf Chancen vier Tore gemacht", zeigte sich Marius Kubo nach dem Abpfiff verzweifelt. Dominik Schönhöfer lobte das Aufbäumen seiner Spieler nach der Pause, "da haben wir in allen Mannschaftsteilen gut gestanden und auch spielerisch überzeugt".

Torfolge 0:1 Simon Bolz (19.), 1:1 Rene Beck (43.), 2:1 Simon Snaschel (44.), 2:2 Simon Bolz (55.), 3:2 Simon Snaschel (76.), 4:2 Julian Göller (79.).

Zuschauer 220.

Münnerstadt Rottenberger - D. Mangold, Kanz, Krell, Ph. Müller - Coprak, Markart, H.-Ch. Schmitt, Fiedler (68. Kiros)- Beck (46. Göller), Snaschel (88. Kersten).

Fuchsstadt Rösler - Heinlein (79. Zink), Plehn, T. Stöth, Sauermann - Ermisch, P. Stöth, Ch. Mützel (79. M. Wahler), Bolz - Feser, Bayer (65. B. Wahler).

SV Garitz - TSV Mühlhausen 1:0 (1:0) - Tor des Tages: Alexander Flassig (34.).

"Es war ein schwer erkämpfter Sieg, denn Mühlhausen hielt während der gesamten Spielzeit dagegen und hatte durchaus Chancen zu einem Treffer", berichtete SV-Abteilungsleiter Bernhard Schmitt von einer Begegnung, in der die Grün-Weißen ersatzgeschwächt antraten. Neben Arthur Gerlinger, Sebastian Voll, Johannes Schloßbauer und Bastian Knauer fehlte kurzfristig Spielertrainer Andrzej Sadowski, der glücklicher Vater eines zukünftigen Fußballers namens Paul geworden ist. Die Gastgeber trafen auf aggressive TSVler, die nach einer halben Stunde bei einem Kopfball von Michael Hart sogar in Führung hätten gehen können. Dies gelang wenig später den Hausherren: Nach einem Super-Pass von Mariano Ozorio in den Lauf von Alexander Flassig ließ dieser dem überragenden Mühlhausener Keeper Christian Koos keine Abwehrmöglichkeit. Die Heimelf setzte sofort nach, war bis zum Seitenwechsel drückend überlegen und hätte bei einem Kopfball von Michael Mützel nach Ecke von Marcel Rudolph den Vorsprung fast ausgebaut. Nach der Pause wehrte sich der Aufsteiger mit Macht. In der 75. Minute hätte der Kopfball von Außenverteidiger René Fischer im SV-Kasten einschlagen müssen. Im Gegenzug verpasste Alexander Flassig die Vorentscheidung, als er frei vor Koos auftauchte, aber diesmal zweiter Sieger blieb. In den letzten zehn Minuten gingen die TSVler volles Risiko, aber außer einem gefährlichen Schuss von Christian Zimmermann, den Alexander Werner aus dem kurzen Eck zog, gab es nichts torgefährliches.
Garitz: Werner - M. Niebling, Krieter, Mützel, Baier - S. Cazzella (61. An. Sadowski, Ozorio (70. Lang), Flassig, Glöckler - Schober (84. Wiedamann, Rudolph.

SV RW Obererthal - TSV Gochsheim 1:0 (0:0) - Tor des Tages: Andreas Graup (70.) - Gelb-rote Karte: Marcel Rudl (Gochsheim/43.).

Ausgerechnet am Kirchweihwochenende gelang dem Schlusslicht der erste Saisonsieg. "Das Fest ist damit gerettet", freute sich SV-Abteilungsleiter Manfred Rüth. Und das alles ausgerechnet gegen die Gochsheimer, die damit ihre Meisterschaftsambitionen wohl endgültig ad acta legen können. Dass bei den Gästen drei Stammspieler ausfielen, kann angesichts der personellen Situation der Rot-Weißen keine Entschuldigung sein. Matchwinner bei den Platzherren waren laut Rüth die beiden Manndecker Florian Hofbauer und Fabian Böhm, die das gefährliche TSV-Angriffsduo Daniel Meusel und Daniel Greubel weitgehend an die Kette legten. Kamen die ´doch einmal in Schussposition, bereinigten Libero Lukas Heid und Keeper Michael Leiber brenzlige Situationen. So verlief die erste Halbzeit recht ausgeglichen. Die Ampelkarte für den Gochsheimer Marcel Rudl animierte die Gastgeber nach Wiederanpfiff zu druckvolleren Aktionen. Torgelegenheiten hatten beiderseits zwar weiterhin Seltenheitswert, doch als sich dann eine Hundertprozentige ergab, führte dies auch gleich zum entscheidenden Treffer: Nach einer Kombination über Benedikt Brust und Jörg Schmitt kam Andreas Graup in Ballbesitz und überlupfte den herausstürmenden Keeper Marco Kuhn gekonnt. Die Einheimischen schienen über die Führung so erschrocken, dass sie anschließend die Ordnung verloren und den Gast besser ins Spiel kommen ließen. Doch dessen Waffen blieben stumpf, drei Minuten vor dem Abpfiff durfte der TSV Gochsheim froh sein, dass Geburtstagskind Benedikt Brust nur das Außennetz traf. "Wir glauben weiter an uns", so Rüth, der in Sachen Trainerverpflichtung nichts überstürzen will.
Obererthal: Leiber - L. Heid - D. Böhm (60. A. Schmitt), F. Hofbauer, F. Böhm - J. Rüth, Weidinger (75. F. Heid), B. Brust, Fuß (55. O. Graup), J. Schmitt - A. Graup.

TSV Forst - SV Riedenberg 0:1 (0:1) - Tor des Tages: Simon Hergenröder (30.).
Zum recht torarmen Spieltag trugen auch die Riedenberger bei, die freilich den sechsten Sieg in Folge feierten. Wie nicht anders zu erwarten, durften sich die "Störche" über den neuerlichen Dreier bei ihrer Abwehr bedanken. "Nach der Pause berannten die Forster unser Tor", wusste SV-Coach Charly Storch. Der sah in der Anfangsphase eine Riesenmöglichkeit für seine Jungs, doch Fröhlich-Vertreter Fabian Seuring köpfte vorbei. Die Gastgeber schlugen zwar sofort zurück, doch ihr Konter verpuffte. Nach einer halben Stunde gingen die Grün-Weißen in Führung: Nach einem langen Schlag aus der eigenen Hälfte überlief Simon Hergenröder seinen Gegenspieler und schoss überlegt ein. Damit waren die Haßbergler gefordert, die gerade nach der Pause mit vollem Risiko anstürmten. Doch verhedderten sich die Forster immer wieder in den zwei Viererketten der Rhöner, hohe Bälle wurden vom eingewechselten Thomas Vorndran aus der Gefahrenzone geköpft. Der ebenfalls für den verletzten Felix Dorn eingewechselte Stefan Schneider spielte seine ganze Routine aus und stabilisierte die SV-Defensive zusätzlich. Der kleine Platz in Forst kam den Gästen bei der Verteidigung des Vorsprunges entgegen.
Riedenberg: Fl. Dorn - Büchner, Schaab, Schuhmann (46. Vorndran), Schultheiß - D. Dorn, Fe. Dorn (50. Schneider), Carton, Seuring - S. Hergenröder, Rüttiger (75. Römmelt).