Die Schweinfurter spielen nicht schlecht, aber die Punkte bleiben in der Wagnerstadt.
SpVgg Oberfranken Bayreuth - FC 05 Schweinfurt 3:1 (1:0) . Tore: 1:0 Kristian Böhnlein (10.), 1:1 Florian Pieper (77.), 2:1 Patrick Hobsch (79.), 3:1 Ivan Knezevic (88.).
Selten hätte Gerd Klaus sich so gerne geirrt. Nach großen Spielen geht der Alltag danach oft in die Hose, hatte der Trainer des FC 05 Schweinfurt nach dem Pokalerfolg über den Zweitligisten Sandhausen prophezeit. Und mit der ärgerlichen 1:3-(0:1)-Niederlage der 05er im Regionalliga-Spiel bei der SpVgg Bayreuth Recht behalten. "Eine Top-Mannschaft schafft es, hier zu gewinnen. Wir sind eben noch nicht so weit", so der FC-05-Trainer. Dass es keine Schweinfurter Festspiele in der Wagnerstadt Bayreuth werden würden, deutete sich schon in den ersten Minuten an. Gerade Philip Messingschlager, sonst die Zuverlässigkeit in Person, bekam seine rechte Abwehrseite einfach nicht dicht. Folgerichtig über links bereitete ausgerechnet der Ex-05er Johannes Golla die frühe Bayreuther Führung mit seiner präzisen Hereingabe auf Kristian Böhnlein vor. 20 Minuten Bayreuther Überlegenheit später erlöste Klaus seinen Rechtsverteidiger und brachte Dominik Weiß. "Ich hatte das Gefühl, dass der Messi müde ist", so Klaus.
Mehr Schwung mit Weiß
Weiß machte es merklich besser als sein Vorgänger und brachte Schwung ins Spiel der 05er, die in den letzten 15 Minuten vor der Pause ihre beste Phase hatten. Wenngleich die ganz klaren Torchancen fehlten. Das war denn auch das ganz große Manko im Schweinfurter Spiel, dem trotz allen Wollens die letzte Kreativität im Angriffsdrittel abging. "Ich finde, dass wir nicht so schlecht gespielt haben", so Klaus, "wir haben immer wieder versucht, uns durchzuspielen, das ist das Positive. Gegen eine Fünferkette ist es eben dann nicht so einfach, wir waren aber gerade in der ersten Halbzeit auch nicht so durchschlagskräftig."
Der Joker sticht
Es brauchte eine Portion Glück für den Ausgleich. Einen Freistoß von Christopher Kracun brachten die Bayreuther nicht aus dem Strafraum, der kurz zuvor eingewechselte Florian Pieper stand goldrichtig. "Besser kann es eigentlich nicht laufen", sagte der nach seinem zweiten Jokertor. Ja, eigentlich. Denn auch Pieper fehlten nach Schlusspfiff erst einmal die Worte: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", zuckte er nur mit den Schultern, weil die 05er nach dem Ausgleich postwendend erneut in Rückstand gerieten. Der ebenfalls eingewechselte Patrick Hobsch wuchtete die Kugel nach einem Konter ins Tor . Ivan Knezevics 3:1 zwei Minuten vor Schluss besiegelte die Pleite für die 05er endgültig. "Ich muss mir ankreiden, dass wir nach dem 1:1 nicht den Punkt mitnehmen", so Klaus. "Wir waren zu ungeduldig und wollten den Sieg. Vom Gefühl her hätte ich gedacht, dass wir etwas weiter sind."
Simon Snaschel
Schweinfurt: Eiban - Messingschlager (31. Weiß), Strohmaier, P. Wolf, Paul - Kracun - Willsch (74. Fritscher), Jelisic (67. Pieper), Fery, Krautschneider - Jabiri