Das konsequente Handeln aller Beteiligten führt dazu, dass selbst Spiele ohne Fans keine Alternative mehr sind.
Kein Sportprogramm in der Samstags-Ausgabe. Und das Mitte März, wo im Lokalsport doch eigentlich der Bär steppt, weil die Fußballer aus der Winterpause kommen und der Hallensport in seinen Saison-Endspurt geht. Aber in diesen Zeiten bestimmt eben der Corona-Virus den Rhythmus der Menschen. Gewaltige Ausmaße nehmen die Vorsorge-Maßnahmen an. Verständlich und sinnvoll, dass der Sport hier keine Ausnahme machen und seinen Beitrag leisten will, um die Infizierungs-Rate so klein wie möglich zu halten. Das konsequente Handeln aller Beteiligten führt dazu, dass selbst Spiele ohne Fans keine Alternative mehr sind.
Ohne Publikum hatte beispielsweise Handball-Drittligist HSC Bad Neustadt am Samstag sein Heimspiel gegen den TV Großsachsen austragen wollen. Es blieb bei der hehren Absicht, denn am frühen Donnerstagabend folgte die endgültige Absage durch den für den Spielbetrieb der Liga zuständigen Deutsche Handballbund, der alle Drittliga-Begegnungen an diesem Wochenende abgesagt hat. "Aussagen über weitere Spieltage können zum jetzigen Zeitpunkt nicht getroffen werden, da die Folgen und die Auswirkungen des Corona-Virus aktuell noch nicht absehbar sind", schreibt der Verband den Drittliga-Vereinen. In den unteren Klassen hatte der Bayerische Handballverband zuvor bereits angekündigt, den Spielbetrieb bis zum 19. April ruhen zu lassen. Der Spielbetrieb im Kinder- und Jugendbereich auf Bezirks- und BHV-Ebene wurde bereits eingestellt.
Während die Handballer, wie auch die Basketballer, also auf eine Fortsetzung der Punkterunde hoffen dürfen, verabschieden sich die Volleyballer noch vor dem Frühjahrs-Anfang in die Sommerpause. Ein krasser Bruch für die Zweitliga-Spieler des TV/DJK Hammelburg, die an diesem Wochenende gleich zwei Heimspiele ausgetragen hätten. Ruhig bleibt es also in der sonst so stimmungsvollen Saaletalhalle, die womöglich sogar für den Trainingsbetrieb gesperrt wird. Ein Szenario, das andere Sportstätten ebenfalls treffen könnte. Auch in den unteren Volleyball-Ligen werden in dieser Saison keine Bälle mehr übers Netz fliegen.
Für die Bundesliga-Volleyballer der Heitec Volleys Eltmann ist die Saison ebenfalls vorzeitig beendet. "Sportlich gesehen ist das sehr schade, und auch wirtschaftlich wird das Ganze Konsequenzen haben, aber man konnte unter diesen Voraussetzungen nicht weitermachen. Es galt, ein Signal zu setzen", erklärte der Eltmanner Geschäftsführer Manohar Faupel. Die sofortige Beendigung der Spielzeit bedeutet auch, dass es in der Saison 2019/20 keinen deutschen Volleyball-Meister bei den Frauen und Männern geben wird. Zudem entschied der Vorstand, dass es aufgrund der außergewöhnlichen Situation keine Regelabsteiger aus der 1. Bundesliga geben wird. Für die Heitec Volleys Eltmann, die sportlich abgestiegen wären, nährt das die Hoffnung auf eine weitere Bundesliga-Saison.
Die aktuelle Situation hat auch den Bayerischen Tischtennis-Verband dazu veranlasst, den offiziellen Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung einzustellen. "Das Präsidium des BTTV kommt damit seiner Fürsorgepflicht gegenüber den Athleten, Trainern, Betreuern, Schiedsrichtern, Funktionären und aller weiteren Beteiligten nach und unterstützt die Bemühungen zur Eindämmung einer Verbreitung des Virus", heißt es in einer Presseerklärung. Über die Wertung der Spielzeit wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Qualifikationsveranstaltungen im Nachwuchsbereich werden bis 19. April 2020 abgesagt. In der TT-Bundesliga wurde der letzte Spieltag ersatzlos gestrichen, damit beendet der TSV Bad Königshofen die Saison als Neunter.
Gähnende Leere auch auf den Schießbahnen. Zunächst für beendet erklärt wurden die Bezirksrunden-Wettkämpfe. Kurz darauf zog auch der Rhön-Saale-Gau nach, womit auch die Schützen ihre Runde verfrüht für beendet erklären. Vorerst leer bleiben die Kegel- und Bowling-Bahnen. Das Präsidium des Bayerischen Sportkegler- und Bowlingverbands (BSKV) hat beschlossen, den gesamten Spielbetrieb auf Landesebene und in allen Bezirken bis auf Weiteres abzusagen. "Ob der Spielbetrieb fortgesetzt werden kann, richtet sich nach dem künftigen Ausmaß des Virus und den Anweisungen der zuständigen übergeordneten Behörden und Organisationen", heißt es in der entsprechenden Nachricht.
Wohl kein Saaletal-Marathon
Kurz vor einer Absage steht der Saaletal-Marathon des SV Ramsthal. Endgültige Klarheit sollte eine Besprechung am Freitagabend geben. Mindestens in den Mai verschoben sind die Mannschaftskämpfe im Schach. Ein bisschen Sport gibt es dennoch zu sehen. Keine Absage der aktuellen Spieltage gibt es seitens des Bayerischen Badminton-Verbandes. Und in der Wasserball-Bundesliga findet am Samstag das Derby des SV 05 Würzburg gegen den SV Weiden ohne Zuschauer statt.