Die zuletzt so defensivstarken Riedenberger kassieren im Derby gleich fünf Gegentore. Der Schachzug des SV Garitz, auf Kunstrasen zu spielen, geht voll auf. Glücklose Obererthaler, starke Mürschter und fahrlässige Fuchsstädter.
"Ich wäre vor dem Spiel sogar mit einem Punkt zufrieden gewesen", bekannte nach dem Abpfiff der Garitzer Abteilungsleiter Bernhard Schmitt eingedenk der 0:5-Schlappe der Gastgeber vor acht Tagen in Rödelmaier und angesichts der Erfolgsserie des Aufsteigers. Deren Spieler und Verantwortliche zeigten sich schon vor dem Anpfiff stinksauer. "Dass wir bei völlig regulären Verhältnissen vom Rasenplatz auf den Kunstrasen wechseln mussten, ist ein Witz", sagte Coach Charly Storch, der in dieser Tatsache einen Grund für die Niederlage sah. Dessen Schützlinge wurden kalt erwischt: Nach einem weiten Diagonalpass von Manuel Krieter schüttelte Marcel Rudolph seinen Gegenspieler ab und hob die Kugel über Keeper Florian Dorn hinweg in die Maschen. Der wurde auch beim zweiten Gegentreffer wenig später von seinen Vorderleuten sträflich alleingelassen, sah sich nach einem langen Schlag von Michael Mützel erneut Rudolph gegenüber, der die Kugel abgeklärt ins lange Eck schob. Damit war der angedachte Storch-Plan, aus einer sicheren Abwehr heraus Konter anzusetzen, auf den Kopf gestellt. Seine Mannen mussten nun das Offensivspiel suchen, doch die Pässe kamen auf dem ungewohnten Untergrund nur selten an. Trotzdem hatte Dominik Fröhlich den Anschlusstreffer auf dem Fuß, seinen Schrägschuss wehrte der ansonsten selten geprüfte Garitzer Torhüter Alexander Werner mit den Fäusten zur Ecke ab.
Fröhlich traf zehn Minuten später noch das Außennetz, doch das war es dann mit der Offensivkraft der Gäste zur Pause. Die lagen da schon mit 0:3 zurück, das Eigentor von Marcel Büchner war symptomatisch für die Unsicherheiten in der Riedenberger Deckung, die ohne Thomas Schaab, der erst nach der Pause kam, und den verletzten Max Schultheiß (Zerrung) ungewohnte Schwächen aufwies. Büchner schob nach Hereingabe von Bastian Schober, der Ball wäre mangels eines Garitzer Stürmers ins Nichts gegangen, den Ball bei seinem missglückten Rettungsversuch über die Torlinie. Nach dem Seitenwechsel versuchte Charly Storch die Abwehr mit Schaab zu stabilisieren und die Offensive durch Thomas Vorndran zu forcieren. Doch ehe Schaab und Vorndran Akzente setzen konnten, fiel schon das 4:0. Bei einem erneut weiten Schlag in den Gäste-Sechzehner vertändelte Fabian Seuring den Ball, den Andrzej Sadowski volley aus fünf Metern unhaltbar ins kurze Eck setzte. Die Riedenberger bäumten sich danach zwar auf, riskierten nun Konter der Platzherren, aber nun fehlte auch das Quäntchen Glück. So bei Benedikt Carton, der freistehend den Ball genau auf die Brust von Werner setzte (67.).
Der Anschlusstreffer durch André Römmelt, er staubte nach Fröhlich-Schuss ab, fiel für einen Punktgewinn zu spät, zumal man sich einen weiteren Gegentreffer einfing. Auf Steilpass von Sadowski umkurvte Mariano Ozorio Keeper Florian Dorn, schoss aus spitzem Winkel ein und freute sich über seinen ersten Saisontreffer. Den Endstand stellte der eingewechselte Simon Hergenröder her, aber mehr als Ergebniskosmetik war dies nicht. "Ich bin meinen Jungs wegen der Niederlage nicht böse", so Storch, "auf dem Rasenplatz wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen".
Torfolge 1:0/2:0 Marcel Rudolph (3./10.), 3:0 Marcel Büchner (Eigentor/19.), 4:0 Andrzej Sadowski (46.), 4:1 André Römmelt (79.), 5:1 Mariano Ozorio (89.), 5:2 Simon Hergenröder (91.).
Zuschauer 130
SV Garitz Werner - Gerlinger, Mützel, M. Niebling - Ozorio, Knauer, (66. Baier), Krieter (85. J. Niebling), An. Sadowski, Lang - Schober, Rudolph.
SV Riedenberg Fl. Dorn - Büchner (46. Schaab), Vorndran, Schuhmann, Fe. Dorn - D. Dorn, Carton, Seuring, Fröhlich - Rüttiger (62. S. Hergenröder), Römmelt.
SV RW Obererthal - DJK Schwebenried 1:3 (1:1) - Torfolge: 1:0 Adriano Schmitt (22.), 1:1 Manuel Weißenberger (41.), 1:2/1:3 David Fleischmann (60./92.).
"Wir waren sicher nicht die schlechtere Mannschaft", attestierte SV-Abteilungsleiter Manfred Rüth den Rot-Weißen eine ansprechende Leistung. Aber: "Den Unterschied hat David Fleischmann ausgemacht." Der wurde zwar von Florian Hofbauer bestens beschattet, auch Fabian Böhm hatte Fleischmanns Sturmpartner Manuel Weißenberger gut im Griff, doch ein Torjäger wie Fleischmann ist nie ganz auszuschalten. Der Tabellenletzte agierte aus seiner Außenseiterrolle heraus aggressiv und ging, nachdem Markus Weidinger die Kugel übers Tor gesetzt hatte (15.), nicht unverdient in Führung. Nachdem er zunächst an DJK-Keeper Daniel Kemmer gescheitert war, landete der zweite Versuch von Adriano Schmitt in den Maschen. Nach einer halben Stunde hätte Benedikt Brust die Führung ausbauen können, doch sein Kopfball, unbedrängt angesetzt, strich nach Freistoßflanke von Lukas Heid über das Quergestänge. Die Fehlaktion wurde bitter bestraft, denn noch vor dem Seitenwechsel fiel der Ausgleich. Ärgerlich aus SV-Sicht war, "dass zuvor Fabian Böhm gefoult wurde, aber der Schiedsrichterpfiff ausblieb" (Rüth). In der ausgeglichenen zweiten Halbzeit brachte Fleischmann seine Farben mit einem Freistoßhammer in Führung, das mögliche 2:2 verpasste wenig später der eingewechselte Benedikt Hofbauer. Die spannende Schlussphase endete im 1:3: Nach Freistoß von Uwe Ziegler war Fleischmann mit dem Kopf zur Stelle.
Obererthal: Leiber - L. Heid - F. Hofbauer, F. Böhm , Wolf (70. D. Böhm) - J. Rüth, J. Schmitt, B. Brust, Weidinger (60. B. Hofbauer) - A. Schmitt, Fuß (75. T. Brust).
TSV Münnerstadt - TSV Röthlein 3:1 (3:0) - Torfolge: 1:0 Julian Göller (12.), 2:0 Simon Snaschel (16.), 3:0 Julian Göller (35.), 3:1 Andreas Schubert (67.).
Die "Nägelsieder" zeigten sich von der Niederlage in Gochsheim gut erholt und spielten die zuletzt aufstrebenden Gäste vor dem Kabinengang regelrecht an die Wand. Davon zeigte sich nicht nur Abteilungsleiter Günter Scheuring begeistert. "Da haben wir richtig gut gespielt und dem Gegner für dessen Angriffe kaum Luft gelassen." Die frühe Führung, Julian Göller drückte aus einem Gewühl heraus das Leder über die Torlinie, spielte der Heimelf in die Karten, zumal Simon Snaschel mit einem satten 27-Meter-Freistoß in den Winkel rasch auf 2:0 erhöhte. Die Mannen von Klaus Keller verloren danach viele Zweikämpfe im Mittelfeld. Die Platzherren dagegen erhöhten weiter das Tempo und erspielten sich eine Reihe weiterer Möglichkeiten. Eine solche nutzte wiederum Julian Göller zum 3:0, wobei ein Röthleiner Verteidigerbein ebenfalls im Spiel war. Nach dem Pausentee gingen die Schützlinge von Dominik Schönhöfer kein Risiko ein und bauten nun auf ihre sattelfeste Abwehr. Die ließ sich gegen kämpferisch überzeugende Gäste nur einmal übertölpeln, als man Andreas Schubert einen zu großen Freiraum gestattete. Die Gäste machten in der Schlussphase auf, in deren gelockerte Deckung setzten die Münnerstädter immer wieder Nadelstiche bei Kontern. "Die hätten wir entschlossener abschließen müssen", berichtete Scheuring, gerade Liga-Torjäger Snaschel hatte die berühmte tausendprozentige Chance auf dem Fuß. "Das Tor will ich am kommenden Sonntag in Schwebenried nachholen", so Snaschel reumütig.
Münnerstadt: Rottenberger - D. Mangold, Kanz, Krell, Coprak - S. Halupczok, Markart, Schmitt, Kiros - Snaschel, Göller (88. Beck).
SSV Gädheim - FC Fuchsstadt 0:0 - Tore: Fehlanzeige.
"Wir haben diesmal zwei Punkte verloren", ärgerte sich FC-Coach Marius Kubo über eine Punkteteilung, die aus Sicht der Gastgeber sehr glücklich war. Denn die Kohlenberger hatten die Partie über die gesamte Spielzeit nicht nur sicher im Griff, sondern hätten bei der Vielzahl und Qualität der Möglichkeiten unbedingt den entscheidenden Treffer setzen müssen. Neben Unvermögen kam auf dem kleinen unebenen Nebenplatz in den Haßbergen auch Pech dazu. Bei Schüssen von Johannes Feser und Harald Bayer kratzten DJK-Verteidiger im letzten Moment den Ball von der Torlinie. Nach dem Kabinengang forcierten die "Füchse" noch einmal das Tempo, doch das Kopfschütteln auf der Bank blieb. Besonders, nachdem Philipp Sauermann und Johannes Feser an die Latte geschossen und Harald Bayer an den Pfosten geköpft hatten. Der Aufsteiger, der auf dem "Acker" (Kubo) spielerisch wenig zu bieten hatte, verließ sich in der fairen Auseinandersetzung ganz auf seine einzige Angriffsspitze Michael Grubauer, der aber gegen Tobias Stöth kein Land sah, aber auch kaum Unterstützung hatte.
Fuchsstadt: Rösler - Sauermann, T. Stöth, Plehn, Heinlein - Ch. Mützel, P. Stöth, Bolz, Ermisch (70. Pfeuffer) - Bayer (70. Mo. Wahler), Fese
Zu erwähnen ist noch das Chancenverhältniss von 0-11.
Verrücktes Spiel. Das Ding wollte einfach nicht rein.