Im Derby auf dem Kohlenberg kassiert die Sadowski-Elf eine 0:7-Klatsche. Ein Traumtor von Simon Snaschel bringt Münnerstadt den erhofften Punkt im Spitzenspiel. Riedenberger Offensive lahmt.
Was ist mit den Garitzern derzeit in der Fremde los? Diese Frage stellten sich deren Fans bereits nach acht Minuten, als die Grün-Weißen schon mit 0:2 zurücklagen. "Eine Erklärung habe ich auch nicht", sagte Coach Andrzej Sadowski konsterniert. Wie bei der 0:5-Niederlage in Rödelmaier taten sich erneut Abwehrschwächen auf, die die "Füchse" gnadenlos nutzten. Die Gastgeber wirbelten besonders über die Außenbahnen, spielentscheidend war allerdings das Übergewicht im Mittelfeld. Auf dem glitschigen Rasen des FC-Nebenplatzes zeigten die Fuchsstädter durch konsequentes Flügelspiel flüssige Kombinationen. Die Außenverteidiger Philipp Sauermann und Sebastian Heinlein rückten oft mit auf, was die Garitzer Defensive nicht in den Griff bekam. "Das war von Anfang an unser Plan", zeigte sich Fuchsstadts Trainer Marius Kubo über die perfekte Umsetzung der ausgegebenen Taktik erfreut. Beim Führungstreffer hatte Andy Ermisch für Simon Bolz mit einem Querpass aufgelegt. Fünf Minuten später fiel bereits das 2:0 durch Christoph Mützel nach einem zu kurz abgewehrten Ball.
Die Gäste waren nun in der Offensive gefordert, doch ihre Bemühungen erhielten einen Rückschlag, als Bastian Knauer verletzungsbedingt den Rasen verlassen musste. "Bei uns kommt es im Moment knüppeldick", haderte sein verletzter Mannschaftskamerad Sandro Cazzella, dem es weiter im Oberschenkel zwickt und der sich das Geschehen in zivil ansah.
Von seinem Team bekam er weiter nichts Erfolgsversprechendes zu sehen, von den Platzherren dagegen umso mehr. Es war keine halbe Stunde gespielt, da feierten die Kohlenberg-Kicker bereits das 3:0. Nach einer Bolz-Ecke traf Marcel Plehn unbedrängt per Kopf. Noch vor dem Seitenwechsel hätte die Kubo-Elf den Vorsprung ausbauen können, doch zunächst grätschte Harald Bayer das Leder nach Heinlein-Hereingabe am Kasten vorbei (30.), dann scheiterte Bolz nach Steilpass von Johannes Feser an Torhüter Alexander Werner. Nach einem Lattentreffer von Simon Bolz pfiff Bayernliga-Schiedsrichter Kai Steinmetzer (Herschfeld), der das unaufgeregte Derby jederzeit im Griff hatte, zur Pause.
Pausen-Ansprache hinterlässt keine Wirkung In der Kabine schwor Andrzej Sadowski seine Schützlinge auf eine Aufholjagd ein, doch die Ansprache verpuffte im strömenden Regen. Denn kurz nach der Pause schlief die SV-Deckung bei einer Ecke erneut, die Hereingabe von Tobias Stöth verlängerte "Jogo" Feser unbedrängt ins lange Eck. "Das war aus unserer Sicht die Vorentscheidung", war sich Marius Kubo sicher, der sich wenig später bereits zum Jubel über das 5:0 vorbereitete, doch nach Foul von Michael Mützel an seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Andreas Ermisch fischte Werner den gar nicht so schlecht geschossenen Strafstoß von Simon Bolz aus dem Eck.
Dies änderte am weiteren Verlauf nichts. Kubo konnte sich den Luxus leisten, seinen Torjäger Feser früh gegen Philipp Pfeuffer auszutauschen. "Philipp hat sich durch seinen Eifer und seine Klasse einen Einsatz verdient", begründete Kubo den Wechsel. Der lange verletzte Pfeuffer bedankte sich sofort und musste nach Vorlage des fleißigen Harald Bayer nur noch den Fuß hinhalten. Mit Patrick Zink erzielte ein weiterer Einwechselspieler sein erstes Saisontor. Eine Minute vor dem Abpfiff war das Duo Bayer-Pfeuffer für den Endstand verantwortlich, nach Bayer-Flankenlauf lief Pfeuffer goldrichtig in den Pass ein. "Unsere Formschwankung ist rätselhaft", sinnierte der Garitzer Coach, der das Fehlen wichtiger Spieler nicht als Entschuldigung für die miserablen Auswärtsauftritte gelten lassen will.
Tore 1:0 Simon Bolz (3.), 2:0 Christoph Mützel (8.), 3:0 Marcel Plehn (27.), 4:0 Johannes Feser (54.), 5:0 Philipp Pfeuffer (76.), 6:0 Patrick Zink (84.), 7:0 Philipp Pfeuffer (89.).
Bes. Vorkommnis Alexander Werner (Garitz) pariert Foulelfmeter von Simon Bolz (64.).
Zuschauer 130.
Fuchsstadt Rösler - Heinlein, Mützel, Plehn, Sauermann - T. Stöth, Bolz, Wolf, Ermisch (74. Zink) - Mützel (78. Thurn), Feser (69. Pfeuffer).
Garitz Werner - Gerlinger, Mützel, M. Niebling, Glöckler - Krieter, Knauer (15. J. Niebling), An. Sadowski, Ozorio (60. Lang) - Flassig, Rudolph (46. Schlereth).
SV Riedenberg - TSV Mühlhausen 0:1 (0:0) - Tor des Tages: Jens Rumpel (Foulelfmeter/54.).
Die Riedenberger kassierten nach dem 2:5 in Garitz die zweite Niederlage in Folge. "Diesmal konnten wir gegen einen spielstarken Gegner in der Offensive kaum Akzente setzen und waren in der Abwehr ständig gefordert", so SV-Abteilungsleiter Stefan Dorn. Die Grün-Weißen versuchten den Gegner mit Steilpässen auszuhebeln, doch der präsentierte sich im Mittelfeld zweikampfstark. Da auch die SV-Defensive weitestgehend Herr der Lage war, war der erste Durchgang von wenig Möglichkeiten geprägt. Die Platzherren wollten nach dem Seitenwechsel offensiver agieren, wurden allerdings kalt erwischt. Nach einem weiten Schlag tauchte TSVler Michael Hart vor Keeper Florian Dorn auf, der einen Schritt zu spät kam, den Angreifer von den Beinen holte und beim platziert geschossenen Strafstoß von Jens Rumpel chancenlos war. Riedenbergs Trainer Charly Storch brachte mit Simon Hergenröder sofort eine dritte Spitze, doch die Maßnahme zeigte keine Wirkung, da die Außen Dominik Fröhlich und Daniel Dorn weiter an der Kette lagen. Und da das Spiel durch die Mitte aufgrund der massierten Deckung des Gegners ebenfalls lahmte, sahen die Zuschauer bis zum Schlusspfiff keine torreife Szene der Hausherren. "Wir hatten im übrigen alle Hände voll zu tun, die brandgefährlichen Konter des Gegners abzuwehren", sagte Dorn, der dem Mitaufsteiger eine Klasseleistung attestierte. "In kämpferischer Hinsicht haben sich unsere Spieler aber nichts vorzuwerfen", kommentierte Dorn die Schlussphase. Die Drenkard-Elf ließ sich nicht aus ihrer Hälfte locken und konnte sich zudem auf Keeper Christian Koos verlassen.
Riedenberg: Fl. Dorn - Büchner, Vorndran, Schaab, Schuhmann (65. Seuring) - Fröhlich, Carton, Fe. Dorn (60. S. Hergenröder), D. Dorn - Rüttiger, Römmelt.
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach - TSV Münnerstadt 2:2 (0:0) - Torfolge: 1:0 Manuel Weißenberger (48.), 2:0 David Fleischmann (51.), 2:1 Sebastian Halupczok (60.), 2:2 Simon Snaschel (79.) -
Gelb-rote Karte: Ahmet Coprak (Münnerstadt/ 89.).
Im Spitzenspiel des Tages entführten die Lauertaler beim Tabellennachbarn einen Punkt. "Und den hatten wir im Vorfeld angestrebt", sagte TSV-Abteilungsleiter Günter Scheuring. In der ersten Halbzeit erarbeiteten sich die Gäste ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld, das Duo Sebastian Halupczok und Niklas Markart stellte die DJK-Abwehrreihe vor so manches Rätsel. Nur mit dem finalen Pass wollte es bei der Elf von Dominik Schönhöfer nicht so recht klappen, zumal die Gäste vor der Konterstärke der DJKler gewarnt waren. In Führung gingen die Gastgeber gleich nach Wiederanpfiff: Nach Vorlage von Sven Kotitschke war gegen den Schuss von Manuel Weißenberger kein Kraut gewachsen. Drei Minuten später musste TSV-Goalie Florian Rottenberger schon wieder die Kugel aus dem Netz holen, diesmal schlug ein Schrägschuss von Goalgetter David Fleischmann, von der Strafraumgrenze abgefeuert, unhaltbar ein. Die Gäste gaben aber nicht klein bei. "Die Moral bei uns stimmte", wusste Scheuring. Mit einem satten Schuss erzielte Sebastian Halupczok den raschen Anschlusstreffer. Es folgte ein offener Schlagabtausch vor den 300 Zuschauern in Schwebenried - Saisonrekord. "Es war ein Traumtor", zeigte sich DJK-Informant Manfred Jäcklein begeistert vom 2:2. Der 20-Meter-Freistoß von Simon Snaschel war ein Strich in den Winkel. "Den hält keiner." Der Gleichstand stellte aber beide Kontrahenten nicht zufrieden. Den Siegtreffer hatte kurz vor Spielende Weißenberger auf dem Fuß, was Ahmet Coprak zu vereiteln wusste, der die Ampelkarte dafür in Kauf nahm. "Das Ergebnis geht insgesamt in Ordnung", sagte Scheuring abschließend.
Münnerstadt: Rottenberger - Coprak, Kanz, Krell, D. Mangold (83. Geis) - S. Halupczok, H.C. Schmitt, Markart, Kiros (74. Beck) - Snaschel, Göller.
Es war halt doch Naturrasen