Dem FC 05 bleibt nur der Respekt vom Ex-Kollegen

2 Min
Derby hautnah: Schweinfurts Michael Kraus (vorne) gegen den Würzburger Christian Demirtas. Foto: Anand Anders
Derby hautnah: Schweinfurts Michael Kraus (vorne) gegen den Würzburger Christian Demirtas.   Foto: Anand Anders

Gute Schweinfurter hätten sich im Unterfranken-Derby zumindest ein Unentschieden verdient. Mit den Würzburger Kickers gewinnt die abgezocktere Elf vor über 5000 Zuschauern.

Schade. Im Derby war der FC 05 sicher nicht die schlechtere Mannschaft. Die Punkte gingen dennoch an die Kickers, die einfach den entscheidenden Tick abgezockter waren.
5100 Zuschauer hatten die kleinen Bayern ins Willy-Sachs-Stadion gelockt, diesmal wurde die Kulisse noch einmal getoppt. 5273 Fußballfreunde hatten Lust auf das ewig junge Unterfranken-Derby. Mit einem grün-weißen Fahnenmeer wurde der FC 05 von seinen Fans begrüßt, auf der Gegenseite wurde im Gästeblock leider Pyro-Technik gezündet.
Wie üblich hatten die Kickers Christopher Bieber als einzige Sturmspitze aufgeboten. Auch FC-Trainer Gerd Klaus hatte sich mit Tom Jäckel für einen Stoßstürmer vor einem Fünfer-Mittelfeld entschieden, sodass der noch in Augsburg stürmende Marino Müller zunächst den Bankspieler geben musste.

Wulnikowski auf dem Posten

Die ersten Chancen
erspielten sich die diesmal ganz in weiß spielenden Grün-Weißen mit den von Robert Wulnikowski parierten Abschlüssen von Kevin Fery und Tom Jäckel (8./9.), der in Minute 15 nur knapp eine Hereingabe von Daniel Mache verfehlte. Überraschend wenig gefordert war Schweinfurts Defensive. Erstmals hinlangen musste Christopher Pfeiffer beim Schüsschen von Steven Lewerenz (19.). Brenzlig wurde es allerdings kurz darauf, als Pfeiffer einen Bieber-Schuss abwehrte und Amir Shapourzadeh den Abpraller in den Nachthimmel jagte. Der FC 05 reagierte gut mit dem zur Ecke abgewehrten Jäckel-Kopfball. Und musste urplötzlich den Torhüter wechseln, weil Pfeiffer mit einer Oberschenkel-Verletzung vom Feld humpelte. Erstmals gefordert war dessen Stellvertreter Felix Reusch bei einem abgefälschten Schuss von Marco Haller (38.). 28 Tore hatten die Kickers im Saisonverlauf in 13 Spielen erzielt, von dieser Offensiv-Power war bis dato wenig zu sehen. Die letzte Offensivaktion vor dem Wechsel hatten jedenfalls wieder die Gastgeber mit dem zu hoch angesetzten Versuch von Kevin Fery (42.). Gut: Trotz der großen Rivalität blieb alles im Rahmen.
Unverändert kamen die Teams aus der Kabine. Nur der Spielstand änderte sich. Eine zu kurze Abwehr bestrafte Marco Haller mit einem unhaltbaren Schuss von der Strafraumgrenze. Fast gar das 0:2 für die Elf von Bernd Hollerbach, aber Steven Lewerenz hatte hinter seinen Flugkopfball nicht genügend Druck bringen können. Ein Wirkungstreffer für die Schweinfurter, die in dieser Phase wenig von der Souveränität der ersten Hälfte anbieten konnten. Gerd Klaus reagierte, brachte Simon Häcker für Michael Kraus. Und konstatierte eine erste gute Aktion durch den zu zentralen Schuss von Johannes Bechmann (60.). Was folgte, war ein Abnutzungskampf im Mittelfeld. Mit tief stehenden und auf Konter setzenden Würzburgern. Und FClern, die mit der Einwechslung von Marino Müller den letzten Trumpf ausspielten. Eingeleitet wurde die Schlussviertelstunde mit dem Volleyschuss von Tom Jäckel nach der Flanke von Bastian Lunz (76.) und der von Häcker abgeblockten Aktion von Lukas Billick (79.). Begleitet von den Dauergesängen aus den Fan-Blocks. Nach der Wulnikowski-Parade gegen Steffen Krautschneider (84.) hätte im Gegenzug Christopher Bieber alles klar machen können, schaufelte aber das Leder kurz vor der Torlinie übers Gestänge. Und wieder nur Augenblicke später hatte auch Häcker nur übers Alu getroffen. Die Gäste spielten mit der Uhr, wechselten spät. Und machten alles klar durch den Ex-Schweinfurter Adam Jabiri, der sich respektvoll einem ausgelassenen Torjubel verweigerte.

FC 05 Schweinfurt - Kickers Würzburg 0:2 (0:0)

Tore
0:1 Marco Haller (48.), 0:2 Adam Jabiri (90. + 4)

Schiedsrichter Markus Pflaum (Dörfleins)

Zuschauer 5237

Schweinfurt Pfeiffer (29. Reusch) - Man. Müller, Bechmann, Pigl, Lunz - Mensah, Fery, Mache (71. Mar. Müller), Krautschneider, Kraus (58. Häcker) - Jäckel.

Würzburg Wulnikowski - Noth nagel, Schoppenhauer, Weißenberger, Demirtas - Schmitt, Billick, Lewerenz (66. Vocaj), Shapourzadeh (89. Gutjahr), Haller - Bieber (91. Jabiri.