Bei der Bahneröffnung der Leichtathleten in Schweinfurt gab es für die heimischen Sportler einige Erfolge zu feiern.
Allerdings sorgten die extrem kühlen Witterungsbedingungen dafür, dass besonders in den schnellen Wettbewerben absolute Spitzenleistungen die Ausnahme blieben. In der Aktivenklasse überraschte vor allem Julia Wenzke vom TSV Münnerstadt. Die 26-Jährige, die dem Leistungssport eigentlich schon "Ade" gesagt hatte, feierte ein tolles Comeback. Die 100 Meter sprintete sie in 13,41 Sekunden und siegte damit in der Frauenklasse. Allerdings legte sie sich kurz vor dem Ziel so weit nach vorne, dass sie wenige Meter später stürzte und von der rauen Tartanbahn abrupt abgebremst wurde.
Hart im Nehmen Dass die Mürschterin hart im Nehmen ist, zeigte sie später auf den 200 Metern. Trotz zahlreicher Abschürfungen am ganzen Körper lief Julia Wenzke die lange Sprintstrecke in hervorragenden 27,78 Sekunden.
Auffallend vor allem ihr lockerer Laufstil, der sicherlich die Grundlage ist, um auch in diesem Jahr wieder über 800 Meter angreifen zu können. Bei den Bezirksmeisterschaften wird sie wohl auf ihre ehemalige Teamgefährtin Simona Greier treffen. Die Läuferin vom SC Ostheim begann die neue Saison vielversprechend und benötigte für die 800 Meter lediglich 2:22,91 Minuten. Teamgefährtin Maja Betz, die lange Zeit im Sog von Simona Greier mithielt, musste auf der Zielgeraden abreißen lassen. Dennoch können sich die 2:23,96 Minuten der Langstreckenspezialistin sehen lassen. Zumal sie damit nur hauchdünn ihre persönliche Bestzeit verpasste und unangefochten die schnellste Jugendliche war.
In der Aktivenklasse ist mittlerweile auch Martin Beck angelangt. Der 21-Jährige aus Schönderling startet seit geraumer Zeit für die TG Würzburg.
Dort wurde er im vergangenen Jahr mit den Bezirkshauptstädtern immerhin Sechster der Deutschen Aktiven-Meisterschaft über 4 x 400 Meter. In Schweinfurt begann er die neue Saison mit guten 11,67 Sekunden für die 100 Meter und wurde Dritter. Ein Platz besser wurde es sogar über 200 Meter. Da lief Martin Beck 23,82 Sekunden und musste nur seinem Teamkollegen Sebastian Böck den Vortritt lassen.
Ziel: eine Staffel-Medaille Die Ziele und Wünsche für dieses Jahr sind bei ihm auch schon abgesteckt: "Schön wäre es sicherlich, bei den Deutschen Meisterschaften eine Staffelmedaille zu holen. Im Einzel will ich mich langsam an die 49 Sekunden herantasten", sagt Martin Beck, der im letzten Jahr immerhin der schnellste Aktive in Unterfranken über 400 Meter war. Neben seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten ist die Zeit zum Training allerdings knapp bemessen.
"Am Wochenende fahre ich nach Würzburg zu meinem Trainer Hermann Biedermann und unter der Woche trainiere ich nach seinen Plänen noch drei Mal in Bad Brückenau", erzählt der Schönderlinger, der früher für den TV Bad Brückenau startete.
Der Münnerstädter Wilfried Heppt (TG Würzburg) gewann das Kugelstoßen der Aktiven mit immerhin 11,48 Meter. In der U-18-Jugendklasse siegte Jessica Schottorf vom TSV Bad Kissingen in 14,98 Sekunden standesgemäß über die 100 Meter Hürden. Über 100 Meter musste sich die Bayerische Hallen-Vizemeisterin über 60 Meter allerdings der starken Maresa Klingert von der TG Kitzingen geschlagen geben.
Auch die U-18-Staffel der Bad Kissinger - im letzten Jahr das fünftschnellste Quartett im Freistaat - hat sicherlich noch erhebliches Steigerungspotential und musste in Schweinfurt den Kitzinger Jugendlichen den Vortritt lassen.
Normalform erreichten von den Badestädtern lediglich Lena Schröder, die in 27,76 Sekunden über 200 Meter Dritte wurde, sowie Melanie Winbeck, die in 13,68 Sekunden nur um wenige Zentimeter den Sieg in der U-16 über 100 Meter verpasste. Einen enormen Leistungssprung vollzog Leonie Warthemann vom TSV Münnerstadt, die über die 200 Meter der U-18 erstmals unter 28 Sekunden lief.
Nick Przeliorz vom TSV Münnerstadt sprintete über 100 Meter der U-18 in 11,68 Sekunden auf den dritten Rang und präsentierte sich auch über 200 Meter in starker Form. Der Nüdlinger blieb auf der halben Stadionrunde erstmals unter 24 Sekunden und wurde Zweiter. Damit hat er schon frühzeitig Planungssicherheit für die Bayerischen Jugend-Meisterschaften.