Mit der SG Dietmannsried/Altusried gastiert ein starker Mitaufsteiger in der Schlossberghalle. Die bayerischen Schwaben verfügen über exzellente Offensiv-Spielerinnen, sind aber auswärts noch ohne jeden Punkt.
Selbst Hobby-Geografen kommen ins Grübeln, wenn es um den nächsten Gegner der SG Garitz/Nüdlingen (7./8:8) geht. Bei der SG Dietmannsried/Altusried (4./8:6) handelt es sich um einen Verein aus dem Landkreis Oberallgäu, etwa 300 Kilometer von Nüdlingen entfernt. "Über diese Mannschaft kann ich nur wenig sagen. Was man aus Berichten mitbekommt, ist es ein physisch starkes Team, das hohes Tempo gehen kann. Mit einem großen Kader und einem großen Trainerstab, was schon zeigt, wie professionell dort gearbeitet wird", sagt SG-Coach Harun Tucovic.
In den ersten beiden Saisonspielen hatte der Mit-Aufsteiger ein Offensiv-Feuerwerk gezündet. Der ESV Regensburg II wurde mit 41:28, der 1. FC Nürnberg mit 39:23 nach Hause geschickt. "Egal gegen welchen Gegner, so viele Tore muss man erst einmal erzielen", sagt Harun Tucovic mit Hochachtung. Auch gegen den ASV Dachau und den TSV Winkelhaid gewannen die bayerischen Schwaben.
Womit die Mannschaft um Trainer Christian Hutner vor heimischem Publikum verlustpunktfrei ist - und auswärts ohne Punkt. Die erste Niederlage hatte es in Taufkirchen gesetzt beim 22:24, ehe man in Zirndorf ebenso den Kürzeren zog (24:25) wie in der Vorwoche beim TSV Ismaning (23:29).
Die 25:31-Niederlage gegen Tabellenführer HSV Bergtheim war das vierte sieglose Spiel in Folge für die Spielgemeinschaft, die zuletzt in Winkelhaid doppelt gepunktet hatte, danach immerhin remisierte gegen Ismaning und Herzogenaurach. "In Bergtheim hatten wir auch gute Phasen. Die sollten uns Mut machen. Und wir müssen uns gegen Dietmannsried auf ein kampfbetontes Spiel einlassen. Wichtig ist, dass die Einstellung passt und wir gut ins Spiel kommen", sagt Tucovic. Taktische Raffinesse ist nur bedingt abrufbar, "weil wir im Training zu wenig an den Automatismen feilen können.
Dafür fehlen gerade unter der Woche zu viele Spielerinnen". Auch Anna Kleinhenz muss den Spagat finden zwischen ihrem Studium in Fulda und dem Handballsport. Ist aber nur mit Abstrichen zufrieden mit der bisherigen Punkte-Ausbeute. "Als Aufsteiger ist das in Ordnung. Wenn man aber diverse Spiele herausgreift und genauer analysiert, wie zum Beispiel die knappe Niederlage bei der HSG Fichtelgebirge oder die Matches, die unentschieden ausgingen, muss man sagen, es hätten auch mehr Punkte sein können. Jetzt kommen die direkten Kontrahenten, gegen die müssen auf jeden Fall Siege her."
Diesmal soll es eben klappen mit dem Klassenerhalt in der Bayernliga. Und es spricht für das gesteigerte Selbstbewusstsein der SG-Damen, dass der Glaube daran fest in den Köpfen verankert ist. "Als wir aufgestiegen sind, wussten wir, dass diese Saison harte Arbeit bedeutet. Mannschaften wie Bergtheim oder Ismaning sind extrem stark.
Wir haben in der Vorbereitung einen großen Schritt gemacht und festgestellt, dass wir mithalten können. Das ist ein Wahnsinns-Gefühl", findet Anna Kleinhenz. Auch für die 20-Jährige ist der Samstags-Gegner eine unbekannte Größe. "Einige Kontrahenten kennt man von früher, hat einige Infos im Hinterkopf. Was die jeweiligen Stärken und Schwächen angeht, verlasse ich mich extrem auf Haruns Analyse oder auf die meiner Mitspielerinnen. Wir versuchen, im Training uns auf den Gegner einzustimmen, ändern die Abwehraufstellung und üben Variationen im Angriff."
Verzichten müssen die SG-Frauen am Samstag auf Ronja Schwalbe. "Die Mannschaft muss zusammenrücken. Und braucht die Unterstützung des Publikums. Unsere Fans waren in Bergtheim großartig. Genau so muss es sein", setzt Tucovic auf Rückenwind von der Tribüne.