Funkmast gegen Aussichtsplattform: Die Stadt hat die Pläne für eine Funkantenne auf dem Sodenberg gebilligt. Als Kompensation wünscht sie sich jedoch einen Aussichtsturm.
Der Antennenmast ist Teil des digitalen Funknetzes für Sicherheits- und Rettungsorganisationen. Er soll das Gebiet rund um Hammelburg flächendeckend versorgen. Diesem Argument konnte sich der Bauausschuss bei seiner Abstimmung nicht entziehen. Wie Reimar Glückler (CBB) berichtete, sei die Anlage auf dem Sodenberg auch in der Informationsversammlung in Diebach mehrheitlich akzeptiert worden.
Dennoch lehnte Walter Bay (Die Grünen/Bürger für Umwelt) die Funkantenne ab. "Ich habe trotzdem meine Bedenken", sagte Bay. Denn die Regierung von Unterfranken lasse sonst auch keine Windkraftanlagen auf dem Sodenberg zu.
Bedenken wegen des Landschaftsbildes Eine eher negative Stellungnahme gibt es auch vom Bund Naturschutz. Laut Bürgermeister Ernst Stross (SPD) werden darin Bedenken in Bezug auf die Umgebung, die Tier- und Pflanzenwelt geäußert. Es wird eine Veränderung des Landschaftsbilds befürchtet.
Der Bauausschuss stimmte den Plänen des staatlichen Bauamts für die Antenne mit einer Gegenstimme zu. Ob die Stadt dafür auch die Aussichtsplattform bekommt, ist noch unklar. Ein Standort muss gefunden werden. Der Bereich um die Antenne ist nämlich Privatgrund.
Es ist ein politisches Armutszeugnis der Sonderklasse: Die gesamte SPD-Fraktion im Bauausschuss des Hammelburger Stadtrates stimmte unisono, ohne ein Wort des Bedenkens, ohne eine Stimme der Opposition und des politischen Widerspruchs, für den Funkmasten der CSU-Regierung inmitten des Naturschutzgebietes "Sodenberg-Gans". Vier Mandatsträger der SPD haben am 22. Oktober 2012 den Sodenberg als unangetastetes Naturschutzgebiet preisgegeben.