Singen unter erschwerten Bedingungen

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Die Schülerinnen des Gesangstudios Iva Simon gaben bei heißen Sommertemperaturen ein Konzert im Bad Bockleter Kursaal.Werner Vogel
Die Schülerinnen des Gesangstudios Iva Simon gaben bei heißen Sommertemperaturen ein Konzert im Bad Bockleter Kursaal.Werner Vogel
Iva Simon präsentierte ihre Gesangsklasse bei einem Konzert in Bad Bocklet.Werner Vogel
Iva Simon präsentierte ihre Gesangsklasse bei einem Konzert in Bad Bocklet.Werner Vogel
 
Auftritt im Bad Bockleter Kursaal.Werner Vogel
Auftritt im Bad Bockleter Kursaal.Werner Vogel
 

Klassik war ebenso angesagt wie Filmmusik, Musicals und Songhits beim Konzert des Gesangstudios von Iva Simon im Großen Kursaal von Bad Bocklet.

Nein, das musste ja nun wirklich nicht sein. Sorgt doch allein schon das Lampenfieber für Hitzewallungen bei den Schülerinnen, die oft zum ersten Mal vor Publikum auf der Bühne stehen. Das steigert sich noch, wenn Eltern, Freunde und Bekannte gekommen sind und zuhören wie sich Stefanie, Pia, Meike, Emili und all die anderen 14 Schülerinnen der Gesangsstudios Iva Simon als Sängerinnen präsentieren. Um noch eins oben drauf zu setzen, hatte die Sommerhitze den Bad Bockleter Kursaal auf weit über 30 Grad aufgeheizt? Aber das vermittelt ihre Gesangslehrerin eben auch, dass die Umstände nicht immer ganz einfach sind, dass Mut dazu gehört und Selbstbewusstsein sowieso.

Iva Simon vermittelt nicht nur Freunde am Gesang. Sie fördert auch Konzentration und Körperbeherrschung und weckt Vertrauen in die eigene Stimme. Das zahlt sich an so einem Tag aus. Und es gelingt allen überraschend gut. Freilich gibt es den einen oder anderen Wackler, wirkt die Stimme im großen Saal etwas dünner als im heimischen Badezimmer. Aber Keiko Meißner am Flügel begleitet unerschütterlich sicher jeden Vortrag, Thiemo Schroll, findet die richtige Einstellung am Mischpult, und Iva Simon muntert mit ansteckendem Optimismus hinter dem Vorhang auf, bevor Kerstin, Renate, Antonia und Barbara ins Rampenlicht treten. Der Beifall ist ehrlich und echt, der Jubel beflügelt und das ist doch schon ein großes Kompliment.

Klassik, Filmmusik und Musical

Und wer sich zutraut Mozarts Veilchen ganz heiter erblühen zu lassen wie Stefanie Oswald, sich César Franck's "Panis Angelicus", das jede Konzertsopranistin in ihrem Repertoire hat, zutraut wie die erfahrene Renate Schwab oder das schwierige "Ave Maria" des Jules Massenet mit einem weichen Amen ausklingen lässt, wie Regine Kotowski, der darf sich schon mal selbst auf die Schulter klopfen. Der klassische Beginn macht Appetit auf Filmmusik. Da singt die junge Antonia Behl aus "Die Kinder des Monsieur Mathieu" ganz frisch auf französisch und wenn Maike Weippert sich in Esmeralda aus "Der Glöckner von Notre Dame" verwandelt, formuliert ihre Mama - wie zuhause x-fach geprobt - den Text lautlos mit den Lippen mit und siehe da, es hilft. "Die Schöne und das Biest" hat sich Lilli Endres ausgesucht und Caroline Barth und Pia Semmler präsentieren "When you believe" aus dem "Prinz von Ägypten" als harmonisches Duo.

Finde deine eigene Stimme

Iva Simon, bekannt durch den Kissinger Operettenzauber im stets ausverkauften Max- Littmann-Saal, den sie im September nun schon zum 20. Mal mit ihrer Stimme und ihrem Charme verzaubern wird, unterrichtet die Schülerinnen nach dem Motto: "Finde deine eigene Stimme, entwickle deinen eigenen Gesangsstil". Und das seit 18 Jahren. Viele ihrer Schülerinnen sind bei der Musik geblieben, studieren weiter oder sind an Bühnen engagiert, berichtet sie aus ihrer Arbeit.