Die Haarder Rockband "Haard Boiled" feiert ihr zehnjähriges Bestehen am Freitag mit einem Konzert in der Turnhalle. Die Coverband spielt die Chart-Hits aller Stilrichtungen.
Das zehnjährige Bestehen ihrer Rockband feiern die sieben Musiker von "Haard Boiled" am Freitag, 4. Dezember, bei einem mehrstündigen Live-Auftritt in der Haarder Turnhalle (Einlass 20 Uhr, Eintritt fünf Euro). Als Vorgruppe spielt die ebenfalls in Haard ansässige und seit 40 Jahren in der Region bekannte Gruppe "Freedom" ihre Klassikrock-Hits. Das Motto des Abends lautet deshalb auch "Rock 'n' Roll meets hard 'n' heavy".
"Am 3.
April 2005 hatten wir unsere erste Probe, ein halbes Jahr später unser erstes Konzert." Frontmann Andreas Katzenberger (29) erinnert sich noch genau an dieses einprägsame Datum des ersten Zusammentreffens. Schließlich war es seine Idee gewesen, mit fünf anderen musikbegeisterten Jungs aus Haard und Lauter, allesamt noch Schüler, die Gruppe "Haard Boiled" zu gründen.
Der Name sollte Programm sein: Denn "hartgesotten" fühlten sich nicht nur die jungen Mannsbilder. Auch musikalisch lag ihnen der Hardrock am Herzen.
Angefangen hatte die Karriere der Band eher zufällig: Kumpel Manuel Nürnberger hatte bei Vater Manfred Katzenberger, damals schon seit 30 Jahren Mitglied der Gruppe "Freedom", mit dem Gitarrenunterricht begonnen. Andreas Katzenberger setzte sich manchmal dazu. Mit Musik hatte er eigentlich gar nichts im Sinn.
Doch dann begann er, eigene Lieder zu schreiben, "obwohl ich bis heute keine Noten lesen kann". Aber mit den wichtigsten Akkorden und moderner Computertechnik klappte das Komponieren.
Jetzt brauchte er nur noch ein paar Musiker, die seine Lieder spielen sollten. Im April 2005 hatte er die Gruppe beisammen.
Früher Erfolg
Ihren ersten Erfolg hatten die Jungs schon ein halbes Jahr später: Als eine von nur fünf Bands wurden
sie im Herbst 2005 zum "MainPop-Award", dem Wettbewerb zur Popularmusikförderung des Bezirks Unterfranken, nach Gerolzhofen eingeladen. Katzenberger: "Wir mussten eine halbe Stunde lang vor 300 Leuten spielen." Seine Lieder und die junge Band müssen beim Publikum und den Organisatoren gut angekommen sein, denn 2008 durfte "Haard Boiled" gleich zweimal beim "MainPop-Wettbewerb" auftreten.
Die Band wurde allmählich bekannt.
Irgendwann haben seine eigenen Songs nicht mehr gereicht, um das Publikum zufriedenzustellen. "2009 sind wir deshalb auf das Covern bekannter Hits umgestiegen." Zunächst versuchte man sich in Rockpop, erst 2011 stieg die Gruppe dann auf härtere Musik um.
Im Lauf der Jahre musste der eine oder andere Musiker berufsbedingt aussteigen, neue kamen hinzu. Katzenberger: "Die Musik ist nur unser Hobby." Aktuell sucht die Band gerade wieder einen neuen Schlagzeuger.
Heute gehören zu "Haard Boiled" die drei Gitarristen Manuel Nürnberger (Programmierer), Michael Volkmar (Student) und Michael Schmitt (Verwaltungsangestellter), der Schlagzeuger Sebastian Lell (Schornsteinfegermeister) sowie die Sänger Dominik Kleinhenz (Student), Andreas Katzenberger (Programmierer) und erst seit 2015 Alexandra Braungart (Erzieherin). "Vorher waren wir eine reine Boygroup", witzelt Katzenberger.
"Aber der Einstieg von Alex bietet uns neue Möglichkeiten."
Härter arrangiert
Längst ist die Band von Klassik-Rock über Hardrock bei Punk und Heavy Metal angekommen. "Wir spielen als Coverband heute die Chart-Hits aller Stilrichtungen der Rockmusik." Balladen und softere Songs sind allerdings in härterem Sound arrangiert.
Es wird am Freitagabend also alles geboten, "was das Herz eines echten Rockfans begeistert", verspricht Katzenberger. Ältere und jüngere Fans sollen sich gleichermaßen angesprochen fühlen.
Das Jubiläumskonzert in der heimatlichen Turnhalle ist für "Haard Boiled" nur einer von jährlich etwa acht Live-Auftritten in der Region.
"Vier Konzerte plane ich immer selbst, die anderen kommen auf Zuruf dazu", schildert Katzenberger die Jahresplanung eines Hobby-Bandleaders, der als Programmierer wie alle Kollegen tagsüber beruflich eingespannt ist. Alle drei Wochen kommen die Musiker zu einer mehrstündigen Probe zusammen. "Dann spielen wir immer ein ganzes Konzert durch."
Vorher hat jedes Bandmitglied etwa 20 Titel seines Geschmacks vorgeschlagen, über deren Aufnahme ins Programm dann ganz demokratisch
Titel für Titel abgestimmt wird. "Für ein Konzert wie am Freitag brauchen wir 40 Lieder." Dass bei sieben Musikern nicht alle denselben Geschmack haben, versteht sich von selbst. "Man muss Kompromisse eingehen." Am Ende ist der Publikumsgeschmack maßgebend.