Maria-Theresa Freibott und "Sinfonietta franconica" haben den Musikfrühling in Bad Bocklet eröffnet. Zwei weitere Veranstaltungen folgen.
Es war eine gelungene Darbietung beim Eröffnungskonzert des Bad Bockleter Musikfrühlings. Im vergangenen Jahr war dieser ins Leben gerufen worden. "Die Resonanz zeigt, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind", sagt Bürgermeister Wolfgang Back.
Verschiedene klassische Richtungen waren zu hören am Eröffnungsabend. "Sinfonietta franconica" war hochkarätig besetzt, während Hermann Freibott dirigierte.
Mitglieder der Bamberger Symphoniker, der Hofer Symphoniker, der Würzburger Philharmoniker und Musiker der Hofkapelle Meiningen waren in Bad Bocklet vertreten. Unangefochtener Star des Abends war aber Maria-Theresa Freibott, die die Zuhören an der Harfe verzauberte und musikalisch überzeugte.
Hochprofessionell spielte sie, obwohl sie erst zum Wintersemester 2011 das Studium Bachelor mit Hauptfach Harfe aufgenommen hat.
Ihr wie auf den Leib geschrieben war das Konzert für Harfe und Streicher in B-Dur, Opus 4 Nummer 6 von Georg Friedrich Händel, der dieses Stück seinerzeit für den berühmtesten Harfenvirtuosen in England, nämlich William Powell, komponiert hatte. Leicht und fröhlich kam der 1. Satz daher. Auch in schwierigen Passagen zeigte sie sich sicher und hochkonzentriert.
Melancholische Note Eine
melancholische Note wusste sie dem zweiten Satz zu verleihen, der eher ernst daherkam. Die Streicher fielen dezent ein, das Hauptaugenmerk blieb auf Freibotts Harfe gerichtet, der in diesem Part größtenteils ein Solo zugedacht war. Emotions- und kraftvoll war der 3. Satz. Maria-Theresa Freibott arbeitete die Stimmungen mit ihrem Instrument hervorragend heraus und wusste, die vom Komponisten geforderten Tempi und Emotionen perfekt zu interpretieren.
Dem Zuhörer wurde eindrucksvoll gezeigt, was an der Harfe alles möglich ist.
Für einen reizvollen Kontrast zu Händel sorgten dann die Tänze für Harfe und Streichorchester von Claude Debussy, die ganz im Zeichen des musikalischen Impressionismus des beginnenden 20. Jahrhunderts standen. Die Streicher sorgten im ersten Satz, dem Danse sacreé, für fast sphärische Klänge, auch Maria-Theresa Freibott gab dem Spiel eine mystische Note.
Geprägt waren die beiden Tänze von einem reizvollen Hin und Her von schnellen und langsamen Passagen, die Stimmung schwankte immer wieder zwischen ruhig und emotionsgeladen. Klänge dieser Art waren selten im Kursaal zu hören. Die Harfinistin zeigte sich auch bei diesem schweren Stück, das oft abrupte Wechsel in der Spielweise forderte, sehr sicher.
Romantisch und verspielt war der zweite Satz von Debussy, der Danse profane, der ein gelungenes Solo-Stück für die Harfe war.
Streichorchester im Mittelpunkt Nach der Pause hatte das Streichorchester seinen großen Auftritt mit der Serenade in C-Dur, Opus 48 von Peter Tschaikowsky. Tänzerisch-leichte Passagen wechselten mit sehnsuchtsvoll-melancholischen Teilen ab. Das Finale im 4.
Satz war kräftig und sehr fröhlich.
Die nächten Termine Donnerstag, 16. Mai Die Veranstaltung "Schumanns
Schatten" beginnt um 19.30 Uhr im Kursaal in Bad Bocklet. Bei dem literarisch-musikalischen Abend stehen der Schriftsteller Peter Härtling und der Pianist Franz Vorraber auf der Bühne.
Sonntag, 2.
Juni "Armonia Bläserensemble" heißt die Veranstaltung mit Bläsern des Leipziger Gewandhausorchesters. Diese beginnt um 19.30 Uhr im Großen Kursaal in Bad Bocklet. Zur Aufführung kommen Werke von Wolfgang Amadé Mozart, Carl August Nielsen, Györgi Ligeti sowie Anton Reicha.
Tickets Karten für die Veranstaltungen gibt es im Vorverkauf in der Kur- und Touristinformation Bad Bocklet, Kurhausstraße
2, 97708 Bad Bocklet, Tel.: 09708/ 707 030, Mail:
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