Public Viewing einmal anders

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Trotz Deutschland-Spiel war die Vernissage am Dienstag gut besucht. Foto: Sigismund von Dobschütz
Trotz Deutschland-Spiel war die Vernissage am Dienstag gut besucht.  Foto: Sigismund von Dobschütz
Gabriele Graef-Stempfle machte gleich bei zwei Workshops mit. Foto: Sigismund von Dobschütz
Gabriele Graef-Stempfle machte gleich bei zwei Workshops mit. Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Longin Farrenkopf aus Münnerstadt mit kleiner und großer Familie aus Stein. Foto: Sigismund von Dobschütz
Longin Farrenkopf aus Münnerstadt mit kleiner und großer Familie aus Stein.  Foto: Sigismund von Dobschütz
 

Die Ergebnisse der "Kunst-Werk-Statt" in der Oberen Saline sind von bis Sonntag zu besichtigen.

Das Dutzend ist voll: Schon zum zwölften Mal zeigen Hobbykünstler aus dem Landkreis die von ihnen in der Veranstaltungsreihe "Kunst-Werk-Statt" in den drei Workshops Experimentelle Malerei, Holz- und Steinbildhauerei an verschiedenen Wochenenden unter Anleitung erfahrener Profis geschaffenen Kunstwerke. Die Ausstellung in der Orangerie des Museums Obere Saline ist noch bis Sonntag jeweils zwischen 14 und 17 Uhr zu besichtigen.
Schon seit 1992 arbeitet Longin Farrenkopf, Rentner
aus Münnerstadt, begeistert mit Holz. Erst vor zwei Jahren kam der frühere Kfz-Mechaniker auf die Steinbildhauerei und ist "seitdem zweigleisig unterwegs". Allerdings sieht er klare Vorteile in der für ihn neuen Kunstrichtung: "Stein ist widerstandsfähiger und beständiger. Man kann seine Werke auch im Garten stehen lassen." Das scheint wohl auch nötig zu werden, denn seine Wohnung ist mit älteren Kunstwerken schon gut bestückt: "Wir dekorieren immer wieder um." Manchmal verkauft er seine Skulpturen "auf Weihnachtsmärkten oder so". Beim diesjährigen Workshop hat er eine Familie mit Kind in Stein gehauen. Zunächst formte er ein kleines Modell, dann wagte er sich unter Anleitung von Bildhauer Reinhard Kraft (Wolkshausen) an die größere Skulptur heran.
Gabriele Graef-Stempfle aus Bad Kissingen hat gleich zwei Workshops besucht. Nachdem sie an einem Mai-Wochenende in der von Wildtrud und Wolfgang Kuhfuß (Bad Kissingen) geführten Arbeitsgruppe für Experimentelle Malerei das vorgegebene Thema "Sich treiben lassen - Anker setzen" bildhaft umgesetzt hatte, schuf sie im Juni bei den Steinbildhauern einen weiblichen Torso. "Schon in meinen Bildmotiven sah ich weibliche Formen. Das wollte ich in der Skulptur fortsetzen." Letztlich gab die Struktur des von ihr zu bearbeitenden Steins die endgültige Form vor.
Auch Holzbildhauerin Kathrin Hubl (Eltingshausen) hatte an einem Juni-Wochenende mit ihren Nachwuchskünstlern durchaus Sehenswertes geschaffen, das noch bis Sonntag in der Orangerie zu bestaunen ist.
Die Vernissage am frühen Dienstagabend war trotz des deutschen Meisterschaftsspiels gut besucht. Initiatorin Gisela Schriek, Leiterin der veranstaltenden Volkshochschule, entschuldigte den unglücklich gewählten Termin: "Unser Datum stand schon vor einem Jahr fest, da hat noch niemand an Fußball gedacht." So begrüßte sie ihre Gäste, Hobbykünstler und Dozenten zu einem "sehr speziellen Public Viewing". Die Dozenten hätten in ihren Workshops mit Erfahrung und Einfühlungsvermögen nur den Weg gewiesen, beschrieb Schriek die Arbeitsweise in den Workshops. "Das Ziel haben alle Workshop-Teilnehmer selbst gefunden."