Plötzlicher Meinungswechsel in Großenbrach

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Foto: Thomas Ahnert
Foto: Thomas Ahnert
Das Votum der Großenbracher war eindeutig: Sie wollen ihren Dorfplatz neben dem Feuerwehrhaus, nicht am Feuerlöschteich.
Das Votum der Großenbracher war eindeutig: Sie wollen ihren Dorfplatz neben dem Feuerwehrhaus, nicht am Feuerlöschteich.
 

Die Großenbracher waren mit den Planungen zu ihrem neuen Dorfplatz nicht zufrieden. Aber sie lieferten auch einen sinnvollen Gegenvorschlag.

Manchmal können auch Planer nicht wissen, was auf sie zukommt: Für Valtin Dietz, Landschaftsarchitekt aus Engenthal, und nicht nur für ihn, endete der Informationsabend für die Großenbracher mit einer Überraschung. Da hatte Bürgermeister Wolfgang Back (CSU) die Bürger eingeladen, um mit ihnen über die Gestaltung des neuen Dorfzentrums zu diskutieren, der den alten Löschteich ersetzen soll.


Dietz stellte die Planungen noch einmal vor: Statt des Löschteichs entsteht eine kleine Grünanlage mit einem Pavillon und einem Brunnen. Die zentrale Fläche soll etwas tiefer gelegt werden und mit einem Muschelkalkmäuerchen eingefasst werden, das zum Hinsetzen einlädt. Durch die Tieferlegung erübrigt sich eine Randbepflanzung mit Hecken. Außerdem soll, wenn der Anbau fertig gestellt ist, der Vorplatz des Feuerwehrhauses hergerichtet werden.

"Nehmt bloß keinen Muschelkalk! Wir sind ein Buntsandsteinstandort", forderte Mario Hümpfer. Und er warnte auch vor beleuchteten Brunnen, "sonst sieht's bei uns aus wie in Burkardroth". Ein bisschen Enttäuschung schien sich breit zu machen unter den Diskutanten, weil die Gestaltungsmöglichkeiten schon aus Platzgründen begrenzt waren - bis sich Jörg Rumberg meldete: Es wäre doch sinnvoller, einen Pavillon, einen Brunnen und Aufenthaltsangebote neben das Feuerwehrhaus zu platzieren, da dort ohnehin gefeiert wird. Platz sei genug, das Rad- und Fußwegkonzept mache mehr Sinn, und für die Kinder sei die Situation weniger gefährlich. Zustimmende Erleichterung machte sich breit.

Die Arbeitsgruppenphase mit dem Ausfüllen von Wunschkärtchen und Befestigen an der Pinnwand war kurz und konzentriert. Die Bayern konnten in Turin mit dem Anpfiff nicht unbegrenzt auf die Großenbracher warten. Und so war gar keine Zeit, Ideen wieder zu zerreden. Gartenfachberater Dieter Büttner, der den Abend moderiert hatte, hatte leichtes Spiel, konkrete Ergebnisse aus den Kärtchen herauszufiltern. Wobei die Großenbracher aufgeschrieben hatten, was sie wollen: einen Pavillon, einen Brunnen, ein Wipptier, Sitzgelegenheiten, einen Wetterschutz für die Bushaltestelle, vor allem aber die Verlagerung des Platzzentrums neben das Feuerwehrhaus und einiges mehr.

Aber sie hatten auch aufgeschrieben, was sie nicht wollen: keinen Pavillon, keinen Brunnen, keinen beleuchteten Brunnen, kein Wipptier, keine Muschelkalkmäuerchen als Sitzgelegenheiten und einiges mehr.
Und als die Bürger dann ihre roten Selbstklebepunkte vergaben, ergab sich ein eindeutiges Bild. Ganz vorne lagen: kein beleuchteter Brunnen, Verkehrsberuhigung im Ortsbereich, Unterstand für die Bushaltestelle. Als wahrer "Punktesauger" erwies sich der Vorschlag, das neue Zentrum direkt neben das Feuerwehrhaus zu verlegen. Büttner: "Das wird bei der weiteren Planung eine Rolle spielen."