Das Landratsamt Bad Kissingen hat aus Platzmangel 23 Mitarbeiter in das ehemalige Telekomgebäude in der Münchener Straße ausquartiert.
Die Staatsbad Gmbh und das Kissinger-Sommer-Büro sind in dem ehemaligen Telekomgebäude in der Münchener Straße nicht mehr allein. Seit kurzem nutzt das Landratsamt
Bad Kissingen den vierten Stock als provisorische Außenstelle. Dort sind voraussichtlich für die nächsten beiden Jahre die Untere Naturschutzbehörde, das Sachgebiet für Kommunale Angelegenheiten und das Volksschulwesen sowie der Landschaftspflegeverband untergebracht.
Räumlich an Kapazitätsgrenze
Kurz vor Weihnachten haben 23 Mitarbeiter 600 Kartons gepackt und sind in die 600 Quadratmetergroße Büroetage gezogen. Die Miete liege im ortsüblichen Preisniveau. "Aufgrund der Gesamtraumsituation mussten wir vorübergehend eine zusätzliche Außenstelle in Betrieb nehmen", sagt Landrat Thomas Bold (CSU). Im Haupthaus ist die Behörde mit den Raumkapazitäten in
den letzten Jahren ohnehin an Grenzen gestoßen. Besprechungsräume wurden als normale Büros genutzt, viele Zimmer sind mehrfach belegt.
Im Zuge der gestiegenen Flüchtlingszahlen hat das Landratsamt jetzt wieder mehr Personal eingestellt. Das habe die Situation nochmals verschärft. 20 neue Stellen innerhalb von zwei Jahren bis 2016 sind geplant.
"Das heißt letztlich zehn bis 15 Büroräume mehr", sagt Bold, und: "Schon vorher hatten wir keinen Platz mehr im Haus."
Günther Werner leitet das Kommunalwesen. Er ist froh darüber, dass sein Sachgebiet ausquartiert wurde. Die beengten Platzverhältnisse im Haupthaus hätten das Arbeiten erschwert. "Jetzt hat jeder Sachbearbeiter ein Zimmer, das war für mich nie diskutabel", sagt er. Der Hauptumzug ging in der Woche vor Weihnachten vonstatten.
Trotzdem ist ein regulärer Betrieb in der Außenstelle bisher nur eingeschränkt möglich. Die Büros in der Münchner Straße sind noch nicht vollständig möbliert, viele Kartons sind noch nicht ausgepackt. "Wir bearbeiten im Moment vor allem die dringenden Angelegenheiten", erklärt der Sachgebietsleiter.
Die Untere Naturschutzbehörde ist mit 18 Mitarbeitern die größte Abteilung, die von dem Standortwechsel betroffen ist.
"Wir waren 13 Jahre im selben Bereich untergebracht. Große Übung hatten wir nicht beim Umziehen", sagt Sachgebietsleiter Roland Lenhart. Er findet, dass der Umzug problemlos verlaufen ist.
Zwischenlösung für zwei Jahre
Das ehemalige Telekomgebäude soll laut Bold voraussichtlich für die nächsten beiden Jahre als Zwischenlösung gemietet werden.
Ob der Zeitplan gehalten werden kann, hänge vom Erweiterungsbau des Landratsamtes hinter dem Hauptgebäude in Richtung Mühlgasse ab. "Ziel ist es, die Außenstellen aufzulösen", sagt Bold. Das in der Post untergebrachte Kommunalunternehmen, das Gesundheitsamt sowie die jetzt ausquartierten Abteilungen sollen dann wieder ins Haupthaus zurückkehren. Das Vermessungsamt soll zeitgleich ins zum Behördenzentrum umgebaute Luitpoldbad ziehen.
Die Außenstelle in Hausen, in der etwa die Zulassungsstelle, der Kreisjungendring und das Schulamt untergebracht sind, bleibt bestehen.
Bodendenkmäler in Mühlgasse?
Zur Zeit laufen die Planungen für den Erweiterungsbau. Baubeginn ist frühestens im Herbst diesen Jahres. "Wenn der Vorlauf passt", meint Bold. In den nächsten Wochen beginnen allerdings schon die Abrissarbeiten in der Mühlgasse.
Dafür ist ein größeres Zeitfenster vorgesehen, weil mit Verzögerungen durch Bodenuntersuchungen zu rechnen ist. Es ist möglich, dass die Arbeiter auf Bodendenkmäler stoßen. Die Mühlgasse liegt im Altstadtbereich innerhalb der historischen Stadtmauer.
Rotation im Hauptgebäude
Auch im Haupthaus werden jetzt Kartons gepackt und Büros verlegt.
"Durch die 600 Quadratmeter haben wir hier eine Entspannung", sagt Bold. Die frei gewordenen Räume werden im Januar nach und nach neu belegt. So erhält im vierten Stock beispielsweise das Jugendamt mehr Platz, eine der Abteilungen, die zuletzt mit am stärksten gewachsen ist. Das Sachgebiet für Asylkoordination, Liegenschaften, Schulen, Bildung und Kultur zieht - vorher zersplittert - jetzt geschlossen in den fünften Stock um.
Auf der Etage finden außerdem Teile des Regionalmanagements Platz.
Die neuen Kontaktdaten, inklusive Telefonnummern, sind auf der
Internetseite des Landkreises zu finden. Die E-Mailadressen der Mitarbeiter ändern sich durch den Umzug nicht.