Es wird noch dauern, bis das Palais Erthal als Kaffeehaus im Wiener Stil wiedereröffnet wird. Eigentümer Anton Schick hat ein Jahr nach dem Kauf noch nicht mit der nötigen Sanierung begonnen. Der Grund für die Verzögerung liegt in Hessen.
Der Eröffnungstermin für das Café Palais Erthal wird sich deutlich nach hinten verschieben. Bauunternehmer und Bürgermeister Anton Schick hatte die seit Jahren leerstehende Immobilie am Theaterplatz vor einem Jahr von der Stadt erworben. Nach der ursprünglichen Planung hätte es nach einer Grundsanierung im April als Caféhaus im Wiener Stil wieder öffnen sollen. Dieser Termin ist nicht zu halten, denn bisher haben noch nicht einmal die Sanierungsarbeiten begonnen. Der Grund: "Mir hat die Zeit gefehlt, um das Palais Erthal vernünftig anzugehen", sagt Schick.
Projekte einzeln abarbeiten
Die Schick Firmengruppe hatte vergangenes Jahr
zwei insolvente Unternehmen in Hanau übernommen und eine neue Tochtergesellschaft in Hessen gegründet. "Das war alles sehr zeitintensiv", erklärt er weiter. Die Kapazitäten, mit denen er das Palais Erthal erneuern wollte, habe er gebraucht, um das Bürogebäude der neuen Firma in Hanau in Schuss zu bringen. Außerdem wird aktuell auch das Verwaltungsgebäude am Hauptfirmensitz in Albertshausen umgebaut. Das hat zur Folge, dass sich in Sachen Palais Erthal noch nicht viel getan hat. Schick sagt, er wolle seine Projekte Stück für Stück abarbeiten. Immerhin sei das Grundstück baureif, die Stadtwerke hätten im Dezember noch notwendige Arbeiten ausgeführt. Kritik, er spiele auf Zeit, weil er noch keinen Betreiber hätte, weist er zurück.
Der Dachstuhl ist zwar noch weitestgehend in guter Verfassung, muss aber ertüchtigt werden. Im Erdgeschoss und im ersten Stock sind die Oberflächen zu erneuern, Haustechnik und Sanitärbereich müssen auf den heutigen Stand gebracht, die Außenfassade aufgearbeitet werden. Die Renovierung geschieht in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege. Das Café ist mit rund 140 Sitzplätzen geplant, davon 80 im Innenraum und 60 im Gartenbereich. Insgesamt will Schick, der das Palais Erthal als Privatmann erworben hat, 400 000 Euro in die Immobilie stecken.
Diese Frage stellt sich mir. Warum muss eine Zeitung einen angesehenen Bauunternehmer um eine Stellungnahme zu seiner gekauften Immobilie stellen. Glaubt die Stadt, dass Toni Schick dort nichts machen wird? Ich bin mir 100 Prozent sicher, dass er dort genau dies machen wird, was er schon beim Kauf gesagt hat. In erster Linie kommen das Geschäft und dann das Hobby.
Viel lieber wäre mir, wenn sich die Zeitungen um den Fürstenhof und das Steigenberger, mit ständigen Anfragen kümmern würde und das im vier Wochen Takt. Das sind wichtige Angelegenheiten und nicht ein Kaffeehaus, welches ganz bestimmt nicht zu den lebenserhaltenden Einnahmen der Stadt sorgen wird.