Erstmals kämpfen vier Kandidatinnen um die Krone. Die Besucher des Rosenballs haben die Qual der Wahl. Die Siegerin wird ein Jahr lang Bad Kissingen bei offiziellen Anlässen repräsentieren.
Das gab es noch nie in der Geschichte der Bad Kissinger Rosenkönigin: Gleich vier Kandidatinnen kämpfen beim Rosenball am 20. Juni um die schmückende Krone. Die Siegerin, die wie immer von den Ballbesuchern gewählt wird, wird dann im folgenden Jahr die Kurstadt bei offiziellen Anlässen repräsentieren.
Im März waren es noch 30 Bewerberinnen aus Bad Kissingen und dem nahen Umland, die sich zur Wahl der Rosenkönigin 2015 bei den Organisatoren der Stadt
gemeldet hatten. Doch schon bald verzichteten etliche, als sie vom Stadtmarketing-Team um Thomas Lutz erfuhren, welche Aufgaben sie letztlich zu übernehmen haben und wie viel Zeit sie in den folgenden zwölf Monaten opfern müssten. So kamen zum Fotoshooting am 1. Mai nur noch zwölf junge Damen ins Atelier von Romana Kochanowski.
Doch auch danach hatten es sich noch einige überlegt, ob das verlockende Amt einer Rosenkönigin mit Beruf oder Studium zeitlich zu
vereinbaren ist. Zum alles entscheidenden Casting stellten sich am Montag im Weißen Saal schließlich nur noch vier Bewerberinnen der 20-köpfigen Jury aus Sponsoren sowie Vertretern von Stadt und Staatsbad GmbH. "Die letzte Absage kam vor zwei Stunden", verkündete Lutz vor Beginn.
Die verbliebenen vier Kandidatinnen waren alle gut vorbereitet und hatten sich sogar kleine Überraschungen ausgedacht.
Juliana Omanovic-Senft (19) aus Burkardroth versüßte den Jurymitgliedern die schwierige Aufgabe mit Rosentrüffel und einem passenden Gedicht. Sie sei kommunikativ und gehe offen auch auf fremde Menschen zu, bekannte die junge Bürokauffrau. Als Rosenkönigin will sie "Bad Kissingen charmant rüberbringen".
In einer Power-Point-Präsentation berichtete die 20-jährige Franziska Dees aus Nüdlingen über ihr persönliches Verhältnis zu Bad
Kissingen. Immerhin ist die Abiturientin in der Kurstadt geboren und hat hier die meisten Jahre ihrer Schulzeit verbracht. Sie sei sehr unternehmungslustig, stellte sie sich der Jury vor und versicherte: "Bad Kissingen hat für jeden etwas, auch für Jüngere."
Ebenfalls mit einem Gedicht begann Abiturientin Laura Zehe (18) aus Bad Kissingen ihre Vorstellung.
Rosenkönigin sei für sie "eine andere Art, Bad Kissingen zu repräsentieren". Sie tanzt auch gern, war in ihrer Bewerbung zu lesen. Jurymitglied und Tanzlehrer Tino Paunack stellte sie spontan auf die Probe und tanzte zur Freude der anderen Juroren einige Takte mit der Kandidatin.
Als Vierte stellte sich die 19-jährige Ramona Seufert aus Sulzthal der Jury, deren Mitglieder sie alle mit Handschlag persönlich begrüßte.
Besonders überraschte die Abiturientin mit ihrem Gesangssolo, während hinter ihr Kissinger Motive auf der Leinwand durchliefen. Müsste sie einem Gast das Schönste der Kurstadt in nur einer halben Stunde zeigen, würde sie ihn in den Rosengarten und die historischen Säle führen, gab Seufert Kurdirektor Frank Oette zur Antwort.
Schwierig war anschließend die Entscheidung für die Jury, sollte sie doch anhand der Bewertung von
Ausstrahlung, Aussehen, Ortskenntnis oder auch Allgemeinwissen eine der vier Bewerberinnen ausschließen, denn bisher waren immer nur drei Kandidatinnen beim Rosenball zur Wahl angetreten.
Doch nach halbstündiger Diskussion entschieden die Wertungsrichter unerwartet: Erstmals in der Geschichte der Rosenkönigin schickten sie vier Kandidatinnen zum Rosenball am 20. Juni und überließen damit den Ballbesuchern die Qual der Wahl.