Im Arkadenbau wird eine eine zentrale Tourist-Info geschaffen, dafür wird der Infopunkt vom Marktplatz abgezogen. Das Vorgehen erntet scharfe Kritik.
Kämmerer Gerhard Schneider verteidigte das Vorhaben von vornherein: "Man muss sich auf einen Punkt konzentrieren und die Kräfte dort bündeln. Es ist der richtige Schrift für die Vermarktung des Tourismus", sagte er in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses am Mittwochabend. Worum geht es? Staatsbad GmbH und Stadt planen, die Kur- und Touristeninformation aus dem Alten Rathaus abzuziehen und zentral mit der Infostelle im Arkadenbau zu einem Standort zusammenzufassen.
Das Vorhaben war zwar vor einer Woche inoffiziell bekannt geworden, in der gestrigen Beratung wurden die Pläne offiziell vorgestellt.
Die Neuausrichtung ist ab Karfreitag, 25. März, gültig. Mit der einheitlichen Anlaufstelle für Gäste werde das Leistungsangebot deutlich verbessert. Konkret geht es um die Öffnungszeiten.
"Wir haben uns für eine Tourist-Info im Arkadenbau entschieden, die wir an 365 Tagen öffnen", betonte Timo Tully, zuständig beim Staatsbad für den Bereich Gästeservice. Die Infopunkt soll täglich von 9 bis 18 Uhr besetzt sein. Bisher war am Wochenende nur halbtags geöffnet. Laut Tully bewege man sich mit den neuen Zeiten im bundesweiten Vergleich im oberen Drittel.
Das Staatsbad erwarte sich generell einen verbesserten Gästeservice, zusätzliche Einnahmen wegen längerer Verkaufszeiten sowie eine bessere Betreuung während und nach Veranstaltungen. "Wir haben gemerkt, dass etwa nach Kurkonzerten erhöhter Bedarf besteht. Die Gäste haben dann die Möglichkeit, noch Fragen zu stellen", sagte er.
Was wird aus dem Alten Rathaus?
Dass das Staatsbad das Serviceangebot
verbessert und die Öffnungszeiten deutlich ausweitet, stieß bei den Stadträten erwartungsgemäß auf breiten Zuspruch. Scharfe Kritik gab es dagegen für die Verwaltung. An der Infostelle im Alten Rathaus ist nicht nur das Staatsbad, sondern auch die Stadt beteiligt. Und die dürfe unabhängig von den Plänen des Staatsbades ihre Touristeninformation direkt am Marktplatz nicht einfach aufgeben.
"Wir sind dringend darauf angewiesen", sagte CSU-Fraktionssprecher Michael Heppes. Bad Kissingen habe viele andere Touristen, die die Innenstadt ansteuern. "Meiner Meinung nach müsste die Schließung der städtischen Tourist-Info vom Stadtrat beschlossen werden", sagte Sigismund von Dobschütz (Freie Wähler). Er legte im Namen seiner Fraktion offiziell scharfen Protest gegen das Vorgehen der Verwaltung ein, die CSU-Fraktion schloss sich an.
"Unmöglich", nannte Karin Renner (CSU) die Situation.
Zusätzlich gereizt war die Lage aufgrund der unklaren Zukunft des Alten Rathauses. Mehrere Stadträte befürchteten, dass es keine Nachnutzung gebe und das repräsentative Gebäude geschlossen werde. Ähnliche Sorgen werden auch von Einzelhändlern und Gastronomen geäußert.
Grund für diese Ängste ist, dass die Stadt im Moment offenbar keinen Betreiber für die geplante Vinothek hat. Das ist offiziell allerdings nicht bestätigt. Auf konkrete Nachfragen, was nach Ostern mit dem Alten Rathaus geschehen soll, gab es von der Verwaltung keine Antwort. Kämmerer Gerhard Schneider verwies auf die anschließende nicht öffentliche Beratung, betonte aber, dass die Stadt nach wie vor die Umsetzung der Vinothek plant.
Für Montag ist eine Pressekonferenz mit Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD), Kurdirektor Frank Oette und Landrat Thomas Bold (CSU) angekündigt.
Man muss auch mal die Stadtbediensteten loben. Bad Kissingen Stadtkämmerer Gerhard Schneider und Petra Schröder findet meine volle Zustimmung. Entweder ein zentraler Punkt oder gar keiner.Herrn Tuly sagte zu den Öffnungszeiten "Im Vergleich liege Kissingen dann im oberen Drittel" . Bedeutet er sollte daran arbeiten, ganz oben zu sein. Sicherlich mag es der ein oder andere anders sehen, aber eigentlich ist der Standort im Arkadenbau der bessere.
Auf meine Nachfrage in drei anderen Kurorten, bekam ich überall die gleiche Antwort. Die Tourist Info befindet sich im Kurhaus! Einen besseren Standort hätte ich allerdings schon lange gehabt. Hätten die Verantwortlichen das Kurgastzentrum nicht abgerissen, gebe es diese Probleme heute nicht. Dafür die rote Karte für den Freistaat.
Allerdings vermisste ich in diesem Artikel die Antworten von den SPDlern. Waren die nicht dabei, fanden die alles so in Ordnung?? Da haben die wohl ein Nickerchen gemacht, die Herren vom roten Wirtschaftsausschuss.