Die Stadt Bad Kissingen ist nicht der größte Arbeitgeber vor Ort, aber nach wie vor ein bedeutender. In letzter Zeit ist diese Bedeutung sogar wieder im Wachsen begriffen.
Die Zeiten des Stellenabbaus und der Stagnation beim Personalstand der Stadt Bad Kissingen sind vorbei. Bereits seit 2017 wächst die Zahl der Menschen in Diensten der Stadt wieder deutlich. Für 2020 stehen 281,73 Stellen im Stellenplan. Das sind 12,89 Stellen mehr als im vergangenen Jahr.
Blicke man auf den Zeitraum der vergangenen fünf Jahre, dann mache die Stellenmehrung sogar an die 30 Stellen aus, schreibt Kerstin Heinisch, die Leiterin des Referats Haupt- und Personalverwaltung bei der Stadt, in dem Personalbericht, den sie alljährlich zur Haushaltsdebatte vorlegt. Der Zuwachs liege an neuen Aufgaben der Stadt, die sowohl durch Vorgaben von oben als auch durch eigene Vorhaben hinzukamen.
Dabei sei es inzwischen ziemlich schwierig geworden, Stellen adäquat nachzubesetzen und Fachkräfte zu gewinnen. Ein besonders plakatives Beispiel ist laut städtischem Personalbericht der Bereich der Bäder. Früher, erklärt Kerstin Heinisch, habe man versucht, die Stammmannschaft des Terrassenschwimmbads im Winter auf Arbeiten im Hallenbad und in der Eishalle aufzuteilen. Nach dem Verkauf der Eissporthalle, habe die Stadt versucht, Stellen, die bisher im Winter für diese Halle vorgesehen waren, in Saisonstellen umzuwandeln und neue Mitarbeiter nur noch saisonal für den Sommer einzustellen.
Das habe sich "als extrem schwierig" erwiesen, berichtet die Leiterin des Referats Haupt- und Personalverwaltung. Die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt nach Fachangestellten für Bäderbetriebe und für Rettungsschwimmer sei enorm. So sei es fast unmöglich gewesen, für eine Saisonstelle Fachpersonal zu gewinnen. Deshalb seien im aktuellen Stellenplan die auf die Saison begrenzten Stellen wieder ganzjährig eingestellt, damit die städtischen Angebote attraktiver für Bewerber werden.
Grundsätzlich seien immer größere Anstrengungen nötig, um Stellen zu besetzen, schreibt Heinisch weiter. Vergangenes Jahr hätten Jobs oft ein zweites Mal ausgeschrieben werden müssen, weil es beim ersten Mal keine geeigneten Bewerber gab. Immer öfter müsse die Stadt auch Bewerber akzeptieren, "die nicht punktgenau die geforderten Kompetenzen aufweisen" oder Quereinsteiger seien. In solchen Fällen müsse dann eben mit mehr Zeitaufwand eingearbeitet und qualifiziert werden.
Höhere Fluktuation
Mehrarbeit erfordert die Personalentwicklung bei der Stadt zudem auch noch aus einem ganz anderen Grund. Die Fluktuation ist höher als früher. Das heißt, mehr Abgängen stehen mehr Zugänge gegenüber. Im Vergleich zu 2014 seien inzwischen fast viermal so viele Stellenbewegungen zu verzeichnen, schreibt Kerstin Heinisch.
Rein statistisch gesehen ist der durchschnittliche Bedienstete der Stadt Bad Kissingen übrigens 49,17 Jahre alt. Im Bereich der Verwaltung liegt das Durchschnittsalter mit 48,53 Jahren etwas niedriger. Im Servicebetrieb beträgt der Durchschnittswert 50,94 Jahre. Dort ist der Schnitt zuletzt aber ein wenig gesunken.