Hilferuf für "Umsonst und draußen"

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Hilfe! Unterstützer des Kissinger Umsonst und Draußen haben im Internet eine Spendenaktion für das Festival gestartet. Das U+D litt heuer unter widrigem Wetter. Foto: Siegfried Farkas
Hilfe! Unterstützer des Kissinger Umsonst und Draußen haben im Internet eine Spendenaktion für das Festival gestartet. Das U+D litt heuer unter widrigem Wetter. Foto: Siegfried Farkas

Das Festival schließt heuer wegen widriger Umstände mit einem dicken Minus ab. Deshalb wurde ein Spendenaufruf gestartet

Leicht hat es das Bad Kissinger "Umsonst und Draußen" eigentlich noch nie gehabt. Das von einer Handvoll Enthusiasten organisierte Festival leidet oft unter ungünstigen Wetterverhältnissen. Schlechtes Wetter aber führt zu weniger Besuchern. Weniger Besucher heißen geringerer Verzehr und geringerer Verzehr hat am Ende quasi unausweichlich ein Defizit zur Folge.

In diesem Jahr war die beschriebene Verkettung negativer Umstände besonders ausgeprägt. Das Minus, schätzt Jens Hartmann, ein langjähriger Helfer beim Kissinger "Umsonst und Draußen", könnte 10 000 Euro betragen. Hartmann hat deshalb eine Spendenaktion für das Festival gestartet.

Zur Begründung schreibt der gebürtige Kissinger, das "Umsonst und Draußen" habe heuer "unter keinem guten Stern" gestanden. Strömender Regen im Wechsel mit Hitze habe den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ohnedies seien die Besucherzahlen "sehr niedrig" gewesen. Wegen des geringen Zuspruchs, sei es nicht möglich gewesen die Unkosten der zweitägigen Veranstaltung zu decken.

Der gebürtige Kissinger nutzt die Plattform Leetchi (http://www.leetchi.com/c/projekt-von-jens-hartmann) im Internet. Leetchi bezeichnet sich selbst als "Online-Sammelkasse für private Spendenaktionen, persönliches Crowdfunding und das Einsammeln von Geld für Gruppengeschenke und Herzenswünsche". Möglich sind dort Geldsammelaktionen aller Art.
Mit Veronika Loose, der Vorsitzenden des Vereins zur Förderung von Jugendveranstaltungen in Bad Kissingen, hat Hartmann den Vorstoß abgesprochen. Zumindest versuchen wolle er, auf diese Weise Geld für das Festival zusammenzubringen, sagt er. Der Verein habe ja nichts zu verlieren. Die Resonanz auf den Spendenaufruf könne vielleicht sogar Hinweise liefern, ob die Leute "sowas (gemeint ist das Umsonst und Draußen) noch wollen", sagt Hartmann. Angelegt hat er seine Aktion bis Ende September.

Die Spendenaktion ist nicht der einzige Ansatz, an Einnahmen für das Festival zu kommen. Nach den Worten von Veronika Loose hat sich der Verein zur Förderung von Jugendveranstaltungen unter anderem deshalb am Pin-Verkauf für das Rakoczy-Fest beteiligt. Dazu gebe es Überlegungen, durch Veranstaltungen wie Winterkonzerte oder ein Kickerturnier Einnahmen zu erzielen. "Wir haben den Mut noch nicht verloren", sagt Veronika Loose dazu.

Früher griff die Stadt Bad Kissingen den Veranstaltern im Notfall mit einer Art Ausfallbürgschaft unter die Arme. Ob diese Bereitschaft samt einer entsprechenden Mittelbereitstellung im städtischen Haushalt noch besteht, ließ sich zunächst noch nicht klären. Der Verein, erklärte Veronika Loose, wolle sich jedoch ohnehin nicht "darauf ausruhen, dass von der Stadt 'was kommt".

Hilfreich wäre das aber, nüchtern betrachtet schon. Und möglich sollte es rein rechnerisch auch sein. Mit dem Defizit, das ein einziger Kissinger Sommer verursacht, ließe sich das Defizit des Umsonst und Draußen über Jahrzehnte abdecken.