Trotz Facebook-Hetze: Bad Kissinger CSU-Kreisverband hält an Bürgermeister-Kandidat Oliver Fell fest
Autor: Redaktion
Oberleichtersbach, Donnerstag, 12. März 2020
Der CSU-Kreisverband Bad Kissingen geht trotz aller Kritik nicht auf Distanz zum Bürgermeister-Kandidaten Oliver Fell in Oberleichtersbach. Dieser hat bis zum Sommer 2019 auf seinem Facebook-Profil AfD-Postings, fremdenfeindliche Hetze oder auch Mobbing gegen die Grünen geteilt.
Der CSU-Kreisverband Bad Kissingen hält an Oliver Fell, dem umstrittenen Bürgermeisterkandidaten in Oberleichtersbach (Landkreis Bad Kissingen), fest. Nach einer Sitzung sagte Vorsitzender Sandro Kirchner, der Kreisvorstand habe die Haltung des CSU-Ortsverbands Oberleichtersbach "tolerieren müssen".
Laut der Ortsvorsitzenden Michaela Fuß ist der Kandidat ein "ordentlicher Bürger", der für christlich-soziale Werte eintrete. Für seine früheren rechten und menschenfeindlichen Kommentare bei Facebook habe er sich entschuldigt. Seit Fell im September CSU-Mitglied wurde, habe es solche Äußerungen nicht mehr gegeben.
Fremdenfeindlichkeit und Mobbing via Facebook
Auf seinem Facebook-Acount teilte Fell bis zum Sommer letzten Jahres AfD-Postings, fremdenfeindliche Hetze oder auch Mobbing gegen die Grünen.
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Kirchner betont, der Kreisvorstand distanziere sich von "jeder radikalen Sichtweise". Rechtes und rassistisches Gedankengut habe keinen Platz in der CSU.
Fell aber solle, nachdem er "Fehler" eingeräumt habe, eine "Chance" bekommen, sagt Steffen Hörtler, einer der stellvertretenden Kreisvorsitzenden. Alle demokratischen Parteien sollten "Leute, die dummes AfD-Zeug verbreiten, auffangen und nicht ausgrenzen".
Unverständnis bei Grünen und SPD
Bei Grünen und SPD im Landkreis Bad Kissingen stößt der Kurs der CSU auf Unverständnis. Wenn die Partei an Fell festhalte, nehme sie billigend in Kauf, "einem erwiesenermaßen nicht geeigneten Kandidaten mit öffentlich bekundeten Sympathien für AfD-Positionen, ins Amt zu verhelfen", so Petra Winter, die Sprecherin des Kreisvorstands der Grünen.