Gestern wurde das nördlichste Weinanbaugebiet Frankens eröffnet - und zwar am Südhang des Schlossparks im Staatsbad Bad Brückenau. Der Anbau erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Hofkeller Würzburg.
Fast hätte Sturmtief "Niklas" der Staatlichen Kurverwaltung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch gegen 11 Uhr klarte der Himmel auf - rechtzeitig genug, damit die kleine Zeremonie am Südhang des Schlossparks einigermaßen trocken über die Bühne gehen konnte.
Kurdirektorin Andrea Schallenkammer setzte zusammen mit Michael Jansen vom Staatlichen Hofkeller Würzburg die ersten zehn Pfropfreben in die Erde. "Damit sind wir das nördlichste Weinanbaugebiet Frankens", freute sich Schallenkammer und dankte Jansen, der eigens aus Würzburg angereist war, um an diesem historischen Tag mit dabei zu sein. Denn ohne den Staatlichen Hofkeller wäre das Projekt nicht denkbar.
An historischen Bezug anknüpfen Denn dort, in Würzburg, ist über viele Jahre Jahre eine uralte Rebsorte aufbewahrt worden. "Es ist uns eine große Ehre, für das Staatsbad in Bad Brückenau die königlichen Reben hierher zu bringen, die jahrzehntelang im Staatlichen Hofkeller zu Würzburg auf diesen Tag gewartet haben", sagte Jansen.
Mit der Anlegung des Weinbergs knüpft die Kurverwaltung einmal mehr an die historischen Bezüge aus der Zeit König Ludwig I. an. "Es ist davon auszugehen, dass schon König Ludwig davon gekostet hat", erzählt die Kurdirektorin. Und: "Wir versprechen uns im Bereich Marketing einen neuen Aufschwung!"
Weinberg ist etwa einen Hektar groß Bei der Pflege der jungen Pflanzen setzt Schallenkammer auf die Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Hofkeller. Was mit den ersten zehn Rebpflanzen beginnt, wird bald auf einer Fläche von ungefähr einem Hektar fortgesetzt werden. "Wir haben das Gebiet rings um den Fürstenhof schon gerodet", berichtet Robert Hildmann, Leiter der Kurgärtnerei.
Die ersten Früchte freilich erwartet Jansen erst in vier Jahren. So lange brauchen die Pflanzen, um ordentlich zu wachsen und sich an das raue Klima der Rhön zu gewöhnen. Am heutigen Mittwoch, 1. April, lädt die Staatliche Kurverwaltung die Bürger zu einem Empfang ein.
Die Brückenauer gingen der Kurverwaltung indes nicht auf den Leim. Zum feierlichen Empfang ließ sich kein einziger blicken. Für ein Schmunzeln am Morgen hat der Aprilscherz der Saale-Zeitung hoffentlich trotzdem getaugt.