"Ich bin ja froh, wenn solche Absagen so weit im Vorfeld kommen", sagte Kissinger-Sommer-Intendantin Kari Kahl-Wolfsjäger. "Da hat man noch genügend Zeit, einen adäquaten Ersatz zu finden."
Abgesagt hat Gabriela Montero ihren "Wunschkonzert"-Klavierabend am Donnerstag, 11. Juli, im Rossini-Saal. Die Pianistin hätte im ersten Teil Werke von Brahms und Schumann gespielt; im zweiten Teil hätte sie über Themenvorschläge aus dem Publikum improvisiert. "Ich glaube, sie ist international die Einzige, die so etwas macht", meinte die Intendantin.
Plattenvertrag geht vor Aber nach ihrer Zusage für Bad Kissingen hat Gabriela Montero die Möglichkeit bekommen, an einem größeren Plattenprojekt teilzunehmen und gebeten, aus ihren Kissinger Vertrag aussteigen zu dürfen. Kahl-Wolfsjäger: "Wenn man weiß, was so ein Angebot für junge Künstler bedeutet, kann man nur ja sagen."
Entgegengesetzter zu Gabriela Montero könnte der Ersatzmann nicht sein: Martin Stadtfeld war 2004 das erste Mal bei er Kissinger KlavierOlympiade und in den folgenden Jahren mehrmals beim Kissinger Sommer. Mit der Einspielung von Bachs Goldberg-Variationen ging Stadtfelds Stern vor zehn Jahren kometenhaft auf. Und Bach bleibt er auch im zweiten Teil seines Konzerts treu, in dem er sechs der Präludien mit den zwölf Etüden op. 10 von Chopin im Wechsel spielt. Auch im ersten Teil trifft Bach auf seine romantischen Kollegen Mendelssohn-Bartholdy und Schumann.
Wer bereits Karten für das Konzert gekauft hat, wurde bereits schriftlich über die Änderung informiert.
Voll bis an den Kragen Mit dem Vorverkauf sind die Verantwortlichen zufrieden. 50 Prozent der Karten sind bereits abgesetzt, etwa zwei Prozent mehr als zum vergleichbaren Zeitpunkt des Vorjahres. Bei zwei Konzerten lohnt sich eine Kaufanfrage nicht mehr, weil sie total ausverkauft sind: die Violinsoiree mit der Popikone David Garrett am 12. Juli und der Schmuckhofabend mit italienischen Romanzen am 27. Juni. Bei vielen Konzerten gibt es nur noch einige bis ganz wenige Restkarten: etwa bei Cecilia Bartoli am 11. Juni, bei der Klostermatinee mit Ning Feng und Konstantin Shamray am 23. Juni, bei der Mailänder Opernsoiree mit dem Tenor Joseph Callejas am 26. Juni, beim Wiener Klassikkonzert mit Leonidas Kavakos am 28. Juni oder dem Abschlusskonzert am 14. Juli. Ungewöhnlich starke Nachfrage gibt es bei den Kissinger KlangWerkstätten am 29. und 30.Juni.
Nach wie vor Drei-Euro-Karten "Wir müssen junge Leute nicht nur auf das Podium, sondern auch vor das Podium holen." Organisationsleiter Thomas Lutz wies ausdrücklich darauf hin, dass es auch in diesem Jahr wieder für Schüler, Auszubildende und Studenten an der Abendkasse die Restkarten für drei Euro gibt, und zwar in allen Kategorien (außer bei David Garrett und Cecilia Bartoli). Ansonsten gilt für junge Leute, die kein Risiko eingehen wollen, im Vorverkauf die 50-Prozent-Regelung für alle Plätze - außer für David Garrett. Denn für ihn gibt es auch keine 100-Prozent-Karten mehr.