Noch halten die Fische im Landkreis Bad Kissingen durch

3 Min
Die Temperaturen in den Bächen und Flüssen im Landkreis steigen durch die anhaltende Hitze und das Niedrigwasser. Noch können die Fische damit leben. Heike Beudert
Die Temperaturen in den Bächen und Flüssen im Landkreis steigen durch die anhaltende Hitze und das Niedrigwasser. Noch können die Fische damit leben. Heike Beudert

HWährend der Main teilweise kritische Wassertemperaturen erreicht, ist die Situation im Landkreis Bad Kissingen noch nicht alarmierend. Dennoch hoffen Angler auf Abkühlung.

LandkreisFür den Main gilt zwischen Erlabrunn und der Landesgrenze zu Hessen die Alarmstufe 1 bei gemessenen Wassertemperaturen von 27 Grad. Im Landkreis Bad Kissingen ist mit einer solchen Situation derzeit nicht zu rechnen. Aber auch hier sind die Wassertemperaturen teilweise hoch. So hatte die fränkische Saale am Sonntag knapp über 22 Grad erreicht, ein neuer Höchstwert. Doch der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen, Leonhard Rosentritt, betont, dass die Situation derzeit nicht kritisch ist. Der Sauerstoffgehalt sei noch kein Problem. Und die Wetterprognosen stimmen Rosentritt zuversichtlich, dass sich die Lage ab Wochenende eher entspannt als verschärft.
Die Wassertemperaturen an der Fränkischen Saale werden seit Tagen als "hoch" eingestuft. Am Sonntag erreichte die Saale in Bad Kissingen mit 22,3 Grad einen neuen Höchstwert. Zwar ist keine Alarm- oder Vorwarnstufe erreicht, aber die Wasserwirtschaftsbehörde hat dennoch ein Auge auf die Gewässer. Erste Oberläufe von Bächen seien trockengefallen, erklärt Leonhard Rosentritt. Die Wasserstände an den Flüssen sind seiner Auskunft nach "extrem niedrig". Dadurch und durch die hochsommerlichen Tage steigen auch die Wassertemperaturen.

Die Temperaturen an der Saale lagen in der ersten Augustwoche an den Messstellen zwischen 22 und 20,4 Grad und stiegen dann bis Sonntag auf über 22 Grad. Die etwas kühlere Nacht hat die Temperatur am Montag früh wieder auf 21,4 Grad zurückgehen lassen. Seit 25. Juli gilt die Wassertemperatur durchgehend als hoch, was mindestens 19,7 Grad bedeutet. Zum Vergleich: Anfang Juli wurden in der Saale nur rund 15 Grad gemessen.
Ähnlich aufgeheizt ist auch die Sinn bei Bad Brückenau. Bis zu 21,8 Grad wurden hier am Wochenende gemessen. Die Lauer oder die Streu im Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld waren bislang mit 17 bis 18 Grad noch deutlich kühler als Sinn und Saale. Wenig Wasser führt aber auch die Lauer. Am Pegel Poppenlauer wird die Wasserabflussmenge in den letzten Tage als sehr gering bezeichnet.


Noch erträglich

Für die Fische bedeuten das Niedrigwasser in Kombination mit den Wassertemperaturen derzeit trotzdem Verhältnisse, mit denen sie scheinbar noch halbwegs zurecht kommen. Das bestätigen auch Angler in der Region. Doch alle hoffen, dass die angekündigte Abkühlung zum Wochenende tatsächlich kommt, damit die Lage in den Flüssen und Bächen nicht doch noch kritisch wird.
Der Münnerstädter Hotelier Hubert Holzheimer, der ein Fischgewässer an der Lauer gepachtet hat, bemerkt, dass das Beißverhalten der Fische eher träge geworden ist. Diese Beobachtung macht auch der Vorsitzende der Sportangler in Bad Kissingen, Uwe Kiesel, an den Gewässern des Vereins, also an der Saale und an zwei Teichen bei Windheim.Für Kiesel ist das ein Zeichen, dass die Fische wegen der Wärme des Wassers bereits weniger Nahrung aufnehmen. Hubert Holzheimer ist angesichts der Situation in seinem Fischgewässer trotzdem noch zufrieden.Lange dürften Trockenheit und Hitze aber nicht mehr weitergehen. Somst könnte es kritisch werden, glaubt er.
Auch Uwe Kiesel sieht das so, selbst wenn in den Gewässern der Kissinger Sportangler ebenfalls keine Probleme bekannt sind. Sein Vorstandskollege, 2. Vorsitzender Anton Seuffert, sorgt sich vor allem um den Besatz mit Jungfischen, die weniger Wärme vertragen als die ausgewachsenen Fische. Froh ist Anton Seuffert, dass in der Saale einige schnell fließende Abschnitte gibt, die den Fluss auch bei dem jetzt niedrigen Wasserstand immer mit Sauerstoff anreichern. Problem sei nur, dass Standort treue Fischarten eben nicht an solche Stellen weiterziehen, meint Seuffert.
Noch bemerken auch die Mitglieder des Angelvereins Hammelburg keine Probleme an ihren Gewässern, erklärt die Vorsitzende des Angelvereins Hammelburg, Ellen Manke-Tumpach. "Die Fische machen einen lebendigen Eindruck", stellt die Vorsitzende auf Anfrage fest. Weitere 14 Tage Hitze und Trockenheit und das Blatt könne sich wenden, sagt sie.
Der Verein darf Teile der Fränkischen Saale und der Thulba befischen.Vorteil an der Saale ist ihrer Meinung nach, dass dort jetzt relativ viel Buschwerk für Schatten auf dem Gewässer sorge. Aber auch im Angelverein sind die anhaltende Hitze und Trockenheit ein Thema für Diskussionen.
Noch in Ordnung sind nach Angaben der Vorsitzenden auch die Teichanlagen des Vereins. Man habe erst kürzlich Proben nehmen lassen, die dies bestätigt hätten, sagt Ellen Manke-Tumpach, Zu diesem Zeitpunkt waren die Teiche mit gemessenen 24 Grad wärmer waren als die Saale. Etwas problematischer sei die Situation lediglich am Hammelburger Rentamtsweiher. Das sei aber nicht erst seit der Hitzewelle so, sondern schon seit Frühjahr. Da habe man ein Auge darauf, erklärt die Vorsitzende des Angelvereins.