Nachwuchs liegt der Oberbacher Feuerwehr am Herzen

2 Min
Vier der Anwärter sitzen mit ihrem Ausbilder im Feuerwehrauto Probe (von links): Matthias Rüttiger und sein Vater Richard, Marie Ziegler, Antonia Stahl und Lea RüttigerFotos: Johanna Kellermann
Vier der Anwärter sitzen mit ihrem Ausbilder im Feuerwehrauto Probe (von links): Matthias Rüttiger und sein Vater Richard, Marie Ziegler, Antonia Stahl und Lea RüttigerFotos: Johanna Kellermann
Ehrungen für 60 und 65 Jahre Vereinsmitgliedschaft (von links): Alfred Martin, Heinrich Hilfenhaus, Karl Schreiner, Reinhard Ziegler, Rudolf Hergenröder und Rudolf Hüther
Ehrungen für 60 und 65 Jahre Vereinsmitgliedschaft (von links): Alfred Martin, Heinrich Hilfenhaus, Karl Schreiner, Reinhard Ziegler, Rudolf Hergenröder und Rudolf Hüther
 
Ehrungen für 40 und 50 Jahre Vereinsmitgliedschaft (von links): Helmut Bernhard, Arnd Ziegler, Walter Wiesner, Lorenz Kimmel, Karl-Heinz Rüttiger, Helmut Kessler, Josef Kehm und Rainer Breitenbach
Ehrungen für 40 und 50 Jahre Vereinsmitgliedschaft (von links): Helmut Bernhard, Arnd Ziegler, Walter Wiesner, Lorenz Kimmel, Karl-Heinz Rüttiger, Helmut Kessler, Josef Kehm und Rainer Breitenbach
 

Die Oberbacher haben viele junge Leute in ihren Reihen.

Über mangelnden Nachwuchs kann die Feuerwehr Oberbach nicht klagen. Auch in diesem Jahr wurden sechs neue Anwärter in die Feuerwehr aufgenommen. Vier von ihnen trugen an diesem Abend das erste Mal ihre Uniformen, die beiden anderen fehlten entschuldigt. Überhaupt sah man an diesem Abend sehr viele junge Leute in Uniform. "Ich bin beeindruckt", stellte Kommandant Christof Schmitt freudig überrascht fest, "heute sind 92 Mitglieder da, so viele waren vorher noch nie anwesend".

Die Ausbildung des Nachwuchses liegt in den Händen von Richard Rüttiger. Sie muss gut sein, denn seit Jahren gibt es Nachwuchs. Auch sein eigener Sohn, Matthias, hat sich mit 16 Jahren entschieden, Feuerwehrmann zu werden. "Hauptsächlich mache ich das erst mal der Tradition wegen", sagt er, "denn in unserer Familie sind viele zur Feuerwehr gegangen." Und er vermutet: "Wahrscheinlich müssen wir für die Ausbildung jetzt im ersten Jahr schon viel Zeit aufwenden." Denn es gibt viele Betätigungsfelder.

40 unter 25 Jahre

"Ich denke, dass ich später Mal die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger machen werde", sagt er. Und dann schimmert sein Ehrgeiz durch. "Ich kann mir vorstellen, auch weiter aufzusteigen." Er und die anwesenden Mädchen wurden per Handschlag vom Kommandanten verpflichtet. Stolz ist man in der Feuerwehrführung darauf, dass von 105 Aktiven 40 unter 25 Jahre alt sind, 13 davon sind Feuerwehrfrauen, die Anwärterinnen eingerechnet.

Diese jungen Leute stehen am Anfang. Einer der vielen Geehrten des Abends - für 60 Jahre Vereinsmitgliedschaft - war Karl Schreiner. Natürlich war auch er lange Zeit aktiver Feuerwehrmann. "Ich bin damals mit 15 Jahren bei der Feuerwehr eingetreten", erinnert er sich. "Mitgeholfen habe ich aber noch viel früher. In dieser Zeit etwa war mein Vater Kommandant gewesen." Das Feuerwehrhaus stand damals noch unter der Linde an der Ecke zur Bergstraße. Viele Erinnerungen tauchen bei ihm auf: "Sonntagmittags wurden um zwei Uhr die Feuerwehrübungen abgehalten, nicht wie heute unter der Woche."

Der ehemalige Maschinist und Löschmeister erinnert sich an Brände - in der Bäckerei Müller, einen Flächenbrand im Fichtenwald bei der Kissinger Hütte oder den großen Brand mitten im Dorf beim Gasthaus Ziegler oder der Scheunenbrand "beim Erwin". Besonders schöne Erinnerungen hat er an die Kameradschaft und die Feste, die zusammen gefeiert wurden - "obwohl früher ja kaum Geld da war". Der Eintritt in die Feuerwehr hat viel mit Tradition zu tun und mit dem Vorbild der Älteren, ist immer wieder festzustellen, und mit gelebter Kameradschaft, bei der sich im Ernstfall jeder auf den anderen verlassen können muss.

An diesem Abend gab es eine Mammut-Tagesordnung abzuarbeiten mit Neuwahlen, Beförderungen, Ernennungen und Ehrungen neben der üblichen Tagesordnung. Kommandant Christof Schmitt ging in seinem Jahresbericht ausführlich auf diesen Zeitraum ein, auf Übungen, Ausbildungen, Erfolge und gab sachliche Aufklärungen. "2012 stand im Zeichen der Aus- und Weiterbildung, der Schwerpunkt lag bei den turnusmäßigen Gruppenübungen." 20 Einzelübungen und zwei gruppenübergreifende Übungen mit Stationsausbildung wurden absolviert - an die 600 Ausbildungsstunden wurden abgeleistet.

Gut angenommen wurden die gruppenübergreifenden Herbst übungen. Eine Gruppe nahm mit dem TSF an einem Übungswochenende in der Rhön-Kaserne teil, "552 Floriansjünger aus 57 Wehren waren da unter realitätsnahen Bedingungen zwei Tage schichtweise im Einsatz". Gut kam auch die Brandschutzerziehung im Kindergarten an. Es gab Arbeitseinsätze rund um Feuerwehrhaus und Geräte. Für circa 100 Euro wurden Ausrüstungsgegenstände angeschafft, genehmigt und bezahlt von der Gemeinde.

Sonderehrung

Sorgen machte der Wehr wieder mal der in die Jahre gekommene Ford Transit. Erfreut teilte Schmitt mit, dass ein weiteres Fahrzeug angeschafft werden konnte, es soll den in die Jahre gekommenen Ford Transit ersetzen. Es ist ein Mercedes-Benz Sprinter Pritsche, Baujahr 2003. Thomas Schumm, der bei der Werksfeuerwehr ZF-Sachs arbeitet, hatte diesen für die Feuerwehr günstigen Ankauf vermittelt. Gemeinde und Feuerwehr teilen sich den Kaufpreis von 5000 Euro.

Eine Sonderehrung gab es für den langjährigen Kommandanten Georg Fuchs, der in Oberbach Feuerwehrgeschichte geschrieben hat und seit 2001 Ehrenkommandant ist.