Nach der Schließung: Unterricht säuft nicht ab

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Ein Bild aus den Zeiten vor der Schließung: Kinder lernen im Hallenbad Wildflecken das Schwimmen. Foto: Helmut Raab/Archiv
Ein Bild aus den Zeiten vor der Schließung: Kinder lernen im Hallenbad Wildflecken das Schwimmen.  Foto: Helmut Raab/Archiv

Sieben Schulen sind nach dem Aus des Hallenbades Wildflecken gezwungen, nach Alternativen für den Schwimmunterricht zu suchen.

Der Förderverein soll diesen Sonntag aufgelöst werde, das Hallenbad ist bereits seit Januar geschlossen. Damit sind auch sieben Schulen gezwungen, sich nach Alternativen für den Schwimmunterricht umzusehen. Die Grundschulen in Wildflecken und Riedenberg sind im zehn Kilometer entfernten Bischofsheim fündig geworden. "Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit haben, das städtische Hallenbad zu benutzen", sagt Christiane Helfrich, Rektorin der beiden Häuser.
32 Kinder der ersten und zweiten Klasse fahren aktuell für 60 Minuten Badezeit in den Nachbarlandkreis. Die Schüler der dritten und vierten Klassenstufe wurden im ersten Halbjahr noch in Wildflecken unterrichtet.


Schwimmbad mit guter Lage

"Es wird generell bedauert, dass man in Wildflecken kein eigenes Schwimmbad mehr hat", fasst Helfrich die Stimmung bei Schülern, Eltern und Lehrern zusammen. "Die Kinder sind aber froh, dass der Schwimmunterricht weiter geht." Das Bischofsheimer Schwimmbad bietet sich für die beiden Grundschulen an, zum einen weil es verkehrstechnisch günstig gelegen ist, zum anderen weil es sich gerade für Schwimmanfänger gut als Lehrschwimmbad eignet. "Ein großer Vorteil ist, dass wir das Becken allein zur Verfügung haben", freut sich die Rektorin. Man habe Glück mit den Belegungszeiten gehabt.

In Oberleichtersbach hat sich die Grundschule noch etwas Zeit verschafft, um das Problem zu lösen. In den vergangenen Jahren sind alle Schüler von der zweiten bis zur vierten Jahrgangsstufe nach Wildflecken zum Schwimmen gegangen. Wegen der Hallenbadschließung hatte die Schulleitung den Unterricht im laufenden Schuljahr allerdings auf die dritten und vierten Klassen beschränkt. "So konnten wir das Schwimmen als Blockunterricht im Herbst noch bis vor Weihnachten anbieten", berichtet Rektor und Sportlehrer Andreas Kraus. Die nächsten Schwimmstunden in einem neuen Bad fallen dann erst wieder nach den Sommerferien an.

Eine mögliche Alternative ist die Therme Sinnflut in Bad Brückenau. "Das ist das am nähesten gelegene Schwimmbad", meint Kraus. Eine wichtige Anforderung wäre ein Becken mit höhenverstellbarem Hubboden, damit unsichere Kinder immer stehen können und so die Angst vor dem Wasser verlieren. "Das Hauptaugenmerk liegt auf den Nichtschwimmern", erklärt der Schulleiter. Für den Unterricht wäre es außerdem ideal, wenn die Schule das Schwimmbad zur jeweiligen Zeit allein nutzen könnte. Dann ist die Lage für die Lehrer besser zu überschauen. Außerdem stören die Schüler so den regulären Betrieb nicht.

Bei der Sinnflut haben sich bereits die ersten Schulen erkundigt, die von der Schließung betroffen sind. "Mit den Anfragen, die wir momentan haben, kommen wir zurecht", sagt Pressesprecher Jürgen Ankenbrand. Die Therme könne Belegungszeiten anbieten. Ankenbrand geht davon aus, dass die Kapazitäten auch langfristig reichen, weil sich die Nachfrage im Umland verteilt.


Kapazitäten in der Sinnflut

Schulschwimmen findet vor allem vor dem regulären Badebetrieb von acht bis zehn Uhr statt, ist aber auch währenddessen möglich. "Seit 20 Jahren haben wir Schulen hier. Wir versuchen alle gut zu bedienen", sagt Ankenbrand. Vor allem Schulen aus Bad Brückenau, aus dem Altlandkreis, aber auch aus Hessen nutzen die Therme. Für den Unterricht steht das Vario Becken im Innenbereich zur Verfügung. Das Becken ist 25 Meter lang, zehn Meter breit und auf den ersten zehn Metern mit einem Hubboden ausgestattet.