Seit zehn Jahren verbindet die Fuschter Musikanten und die Stadsmusikkår aus Hässleholm eine immer enger werdende Freundschaft. Jetzt waren die Schweden wieder für drei Tage zu Gast.
Hubertus Holmberg ist zum dritten Mal in Fuchsstadt. "Ich erinnere ich mich noch sehr gut an unseren ersten Besuch hier. Von Anfang an beeindruckten mich die herzliche Aufnahme und die Gemütlichkeit in Fuchsstadt", erzählt der 53-Jährige. Die persönlichen Kontakte seien auch von Mal zu Mal intensiver geworden.
Als Musiklehrer findet er es imponierend, dass bei den Musikanten in Fuchsstadt so viele Jugendliche zu finden sind.
Auch das eigene Vereinsheim beeindruckt den Schweden. "Darauf können die Fuschter Musikanten stolz sein", meint der Posaunist. Angetan von der Landschaft im Saaletal betont Holmberg: "Die Gegend hier kann ich meinen Landsleuten nur empfehlen. Die Menschen sind freundlich, auch die Lebenshaltungskosten sind hier günstiger." Und mit einem Lächeln fügt er hinzu: "Und das Öl (schwedisch für Bier) schmeckt".
Manfred Schneider, Tenorhorn-Spieler bei den Fuschter
Musikanten ist "fasziniert vom musikalischen Können" der schwedischen Freunde, die größtenteils Berufsmusiker sind. Toll findet der 53-Jährige, "dass die Hässleholmer auch deutsche Märsche und Volkslieder in ihrem umfangreichen Repertoire haben". Auch er meint, dass die Beziehungen zwischen den Schweden und den Unterfranken "trotz gewisser Sprachbarrieren im Laufe der Jahre persönlicher geworden" sind.
Schneider bedauert, "dass die gegenseitigen Besuche nicht in kürzeren Abständen stattfinden".
Abwechslungsreiches Programm An Christi Himmelfahrt 2003 gaben die Stadsmusikkår aus Hässleholm ihr erstes Konzert in Fuchsstadt. Seit dieser Zeit besuchen sich die Musiker immer wieder gegenseitig. 2010 waren die Fuschter das letzte Mal in Südschweden.
Für ihre 35 Gäste hatten sie nun ein anspruchsvolles Programm vorbereitet. Mehrere Ausflüge standen auf dem Programm. Auch Besuche des örtlichen Heimatmuseums und der neuen Dreifaltigkeitskapelle durften nicht fehlen.
Die fränkische Küche und den kühlen Gerstensaft ließen sich die nordischen Gäste beim Gartenfest und einem gemütlichen Beisammensein vor dem Musikheim schmecken.
Musikalischer Höhepunkt war das Konzert der
Stadsmusikkår auf dem Festplatz. Über zweihundert Besucher erlebten eine hochklassige Aufführung unter dem Dirigat vom Joakim Casagrande, der auch in deutscher Sprache humorig durch das Programm führte. Mit einem Medley von ABBA, Spanish Fever, den Märschen "Unter dem Doppeladler", Hoch Heidecksburg" und "Alte Kameraden", der "Bayrischen Polka" und dem Stimmungslied "Rosamunde" trafen die Musikanten den Geschmack des Publikums.
Für eine Überraschung
sorgte der Dirigent mit der Auswahl des Musikstücks "Erste Liebe". Es stammt aus der Feder von Cyrill Kistler, der in Bad Kissingen wirkte und dort auch beigesetzt wurde. "Leider ist die Musik dieses großartigen Tonkünstlers weitgehend vergessen", ließ Casagrande die Zuhörer wissen.
Strauchrose als Präsent Bürgermeister Peter Hart unterstrich: "Dass Musik keine Grenzen kennt, bekommen wir heute
wieder unter Beweis gestellt." Der Initiatorin der Partnerschaft, Birgitta Malmberg-Böhm, die wieder als Dolmetscherin fungierte, überreichte Hart als Dank ein Präsent. Mit einer Strauchrose, benannt nach der schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, bedankte sich das Ehepaar Malmberg-Böhm für "selten erlebte Gemeinsamkeit bei gastfreundlichen Menschen wie in Fuscht". Der Rosenstrauch wird künftig vor dem Vereinsheim der Fuschter Musikanten blühen.
/> Nach dem Konzert dankte Vorstand Tobias Pfülb den schwedischen Freunden für ein hochklassiges Konzert. Als Erinnerungsgeschenk überreichte er einen Weidenkorb mit fränkischen Köstlichkeiten und einen Bildband mit Schnappschüssen von den gegenseitigen Besuchen. Pfülb schloss auf Schwedisch: "Die Stadsmusikkår aus Hässleholm sind immer recht herzlich willkommen."