Zarte Köstlichkeit aus dem Wald

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Der Bärlauch wächst jetzt wieder in den Wäldern. Fotos: Heike Beudert
Der Bärlauch wächst jetzt wieder in den Wäldern. Fotos: Heike Beudert
Es ist Bärlauchzeit.
Es ist Bärlauchzeit.
 
Bärlauch verfeinert viele Gerichte, so auch als Kruste diesen Fisch.
Bärlauch verfeinert viele Gerichte, so auch als Kruste diesen Fisch.
 
Bärlauch-Sammler.
Bärlauch-Sammler.
 

Rund um Münnerstadt kann man den leckeren Bärlauch finden. Doch Vorsicht: Die Blätter können mit dem giftigen Maiglöckchen verwechselt werden. Außerdem darf er in Naturschutzgebieten nicht gesammelt werden.

Ein grüner Teppich mit zartem Knoblauchduft - das ist der Bärlauch, der jetzt wieder an einigen Stellen im Münnerstädter oder Maßbacher Wald zu finden ist. Die zarten, aromatischen Blätter dieser Heilpflanze ziehen die Sammler in die Wälder. Denn Bärlauch ist in den vergangenen Jahren regelrecht Kult geworden. Auf den Speisekarten der Gastronomie-Betriebe finden sich ebenfalls Bärlauch-Gerichte in verschiedenen Variationen und in den Privathaushalten gibt es den Bärlauch aufs Butterbrot oder in einer Pesto.
Karlheinz Hemmert ist ein echter Bärlauchfan. Er kennt einige Stellen in den Wäldern und sammelt dort schon seit vielen Jahren. "Es ist das erste Grün im Jahr", sagt er. Er schätzt das aromatische Gewächs in vielerlei Variationen. Eine Bärlauchsuppe sei ein Genuss, ebenso die -butter. Außerdem konserviert er den Bärlauch als Würze. Als Pesto verarbeitet, legt er sich einen kleinen Vorrat an. So konserviert, hält sich das Aroma lange frisch. Damit kann Hemmert vielerlei Gerichte verfeinern, sagt er. Verraten möchte er seine Stellen, an denen er den Bärlauch findet, nicht. "Das ist ein bisschen wie bei den Pilzsammlern".
Am Landratsamt hält man sich zurück mit Informationen, wo denn im Landkreis der Bärlauch zu finden ist. Sonst sei die Gefahr, dass die Standorte zu stark besammelt werden, gibt Pressesprecherin Melanie Hofmann die Befürchtungen der Naturschutzbehörde weiter.
Heuer, fällt dem Sammler Hemmert auf, sind die Blätter für die Jahreszeit noch sehr klein und zart. Er führt es weniger auf das späte Frühjahr, als auf fehlende Feuchtigkeit zurück. Ohnehin mag Hemmert die zarten, kleinen Blätter lieber. Deren Aroma ist feiner. "Die großen Blätter sind schärfer", hat er festgestellt.

Bärlauch auf der Speisekarte

Der Bärlauch ist auch ein Thema in der Gastronomie geworden. Das bestätigt Christoph Henkelmann vom Münnerstädter Hotel "Tilman". Dort steht momentan eine Bärlauchsuppe auf der Speisekarte. Bei Henkelmanns kommt Bärlauch aber auch privat auf den Tisch. Christoph Henkelmann mag ihn gerne im Salat"Ich gehe aber nicht in den Wald und sammle den Bärlauch selbst", erklärt Christoph Henkelmann. Er holt sich die schmackhaften Blätter beim Gemüsehändler. Da ist sich der Gastronom dann auch sicher, dass kein Maiglöckchen-Blatt dazwischen ist.
Denn beim Sammeln des leckeren Frühgemüses gibt es doch einiges zu beachten, betont die Pressesprecherin des Landratsamtes, Melanie Hofmann. Man müsse vor allem darauf achten, den Bärlauch nicht mit den giftigen Blättern von Maiglöckchen und der Herbstzeitlose zu verwechseln.Bärlauch erkennt man eindeutig daran, dass seine Blätter beim Zerreiben einen starken Knoblauchduft verströmen. Melanie Hofmann gehört ebenfalls zu den Bärlauch-Freunden und kennt einige Stellen im Wald - allerdings im Landkreis Schweinfurt, wo sie ihr Zuhause hat.
Gesammelt werden darf nach Auskunft von Melanie Hofmann in "haushaltsüblichen Mengen". Das bedeutet, dass ein Sammler so viel ernten darf, wie er für den persönlichen Gebrauch der nächsten Tage verarbeiten kann. Ein gewerbliches Sammeln ist nur mit einer Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes möglich. Nach Auskunft von Melanie Hofmann wird davon im Landkreis kaum Gebrauch gemacht. Zwei bis drei Sammler-Genehmigungen werden pro Jahr ausgestellt.
Auch in Hausgärten gibt es mittlerweile den Bärlauch, auch wenn dieser doch einige Ansprüche an den Standort stellt. Doch wenn er einen Standort mag, dann kann er sich im Hausgarten ordentlich vermehren.
Wer den wild wachsenden Bärlauch bevorzugt, muss darauf achten, dass dieser nicht in Naturschutzgebieten gesammelt werden darf, betont Melanie Hofmann. Wer sich nicht sicher ist, ob sich sein bevorzugter Bärlauch-Standort in einem geschützten Bereich befindet, könne sich an die Untere Naturschutzbehörde wenden, so Melanie Hofmann.