Karolin Wunderlich, die Theaterpädagogin am Fränkischen Theater Schloss Maßbach, müsste bei so vielen Komplimenten eigentlich noch heute rot im Gesicht sein. Am Donnerstag wurde die Kooperation mit der Mittelschule Holderhecke in Bergrheinfeld nach einem Jahr offenbar sehr erfolgreich und zur Zufriedenheit aller beendet.
Nun ist die Dr. Auguste-Kirchner-Realschule Haßfurt am Zug. "Theater ist gar nicht langweilig, sondern cool! cool! cool", bescheinigte ein Schüler aus Bergrheinfeld. "Wir möchten unsere Karo bei uns in der Schule behalten", wünschen sich andere. "Theater ist für mich geil" oder "Theater ist für mich Spaß und Freude", postete einer an eine Pinwand.
Alle Klassen beteiligt Karolin Wunderlich, die vor einem Jahr aus der Großstadt Berlin ins eher ländliche Maßbach kam, arbeitete intensiv mit den Schülerinnen und Schülern aus Bergrheinfeld, um ihnen Theater aus vielen Blickwinkeln näher zu bringen. Beteiligt an diesem Projekt waren alle Klassen der Schule in irgendeiner Form. Für alle gehörte der Besuch von Vorstellungen in Maßbach dazu.
Die fünften und sechsten Klassen schauten sich das Kinder-Theaterstück "der eingebildete kranke Kröterich" an und sollten es beobachten. Für die Siebtklässler gab es den Jugendroman "Tschick" und ein Kostüm- und Bühnenbildprojekt. Die achten Klassen besuchten die Aufführung des Dürrenmatt-Stücks "Besuch der alten Dame" und trainierten mit Karolin Wunderlich sicheres Auftreten in einem Vorstellungsgespräch. Für die Neuntklässler standen Rezensionen zu "Tschick" und "Besuch der alten Dame" auf dem Programm. Die zehnten Klassen schließlich schauten sich ebenfalls den Dürrenmatt-Klassiker an und wurden vor allem theaterpädagogisch auf ihre mündlichen Prüfungen vorbereitet. Nicht zu vergessen: die Workshops und der Blick hinter die Kulissen in Form von Probenbesuchen.
Peter Friedrich, der Rektor der Mittelschule Holderhecke, war zum Ende der Zusammenarbeit mit einigen Lehrerinnen nach Maßbach gekommen. Er hofft, dass die Theaterarbeit in irgendeiner Form, zum Beispiel als Arbeitsgemeinschaften an seiner Schule weitergeht. Auch Kindern aus eher bildungsfernen Familien habe so das Theater näher gebracht werden können.
Aber auch auf die Streitschlichtung und die soziale Kompetenz habe sich das Projekt ausgewirkt, nicht zu vergessen die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche und Prüfungen. "Für unsere Schule war das eine tolle Geschichte und Bereicherung", schwärmte Friedrich.
Die dritte Kooperation Nun aber ist die Dr. Auguste-Kirchner-Realschule Haßfurt an der Reihe. Sie ist nach der Realschule in Mellrichstadt und der Mittelschule Holderhecke Bergrheinfeld die dritte, mit der ein Theaterprojekt stattfindet. Die Lehrerin Vanessa Felber-Eschenfelder war zum Start der Kooperation mit ihrer Schule, die ihn ähnlicher Form wie mit Bergrheinfeld ablaufen wird, nach Maßbach gekommen.