"Wir werden viel Geld vergraben"

Viel Geld wird die Stadt Münnerstadt in den nächsten Jahren in die Wasserversorgung investieren. Geplant sind unter anderem eine neue Lagerhalle beim Hochbehälter am Karlsberg, eine neue Wasserleitung zwischen Kleinwenkheim und Großwenkheim sowie der Neubau des Hochbehälters bei Althausen.
"Wir haben in den nächsten Jahren einiges vor mit unseren Wasserleitungen. Das ist auch dringend nötig", sagte Bürgermeister Michael Kastl (CSU) bei der Stadtratssitzung am Montagabend. Das wirke sich direkt auf den städtischen Haushalt aus. Die Verschuldung steige zunächst an, bis die Investitionen über die Gebühren refinanziert werden.
Halle für Ersatzteile
Andrea Eick vom Ingenieurbüro Arz erläuterte die Details. Die neue Lagerhalle werde benötigt, um beispielsweise bei einem Rohrbruch alle alle Ersatzteile vor Ort zu haben. Ein Raum wird beheizbar sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 536 000 Euro, wobei sich diese durch die Preissteigerungen in letzter Zeit erhöhen könnten.
"Ich habe nichts gegen die Lagerhalle, aber es ist der falsche Standort", meinte Norbert Schreiner (Forum Aktiv). Er würde sie lieber am Bauhof sehen. Darüber sei doch schon diskutiert worden, sagte Michael Kastl dazu. Der Hochbehälter sei das Herzstück der Wasserversorgung, deshalb
gehöre die Halle auch zum Wasserwerk. Doch Norbert Schreiner blieb dabei: "Ich sehe das als Ganzes", betonte er. Bei zwei Gegenstimmen wurde der Bau der Halle am Hochbehälter beschlossen.
Entlang der Staatsstraße
Dringend nötig ist die Erneuerung der Wasserleitung von Kleinwenkheim nach Großwenkheim. Auf dieser Strecke hat es schon mehrfach Rohrbrüche gegeben. Andrea Eick stellte zwar drei mögliche Varianten vor, sie sprach sie aber deutlich für eine neue Wasserleitung entlang der Staatsstraße aus. Ein Vorteil dabei sei die gute Zugänglichkeit bei einer Störung. Auch Arno Schlembach (CSU) favorisierte diese Variante, weil sie fast ausschließlich über städtischen Grund führt.
Michael Kastl sprach eine mögliche Förderung dieses Vorhabens an. Es sehe so aus, dass die Stadt Münnerstadt keinen Zuschuss erhält. Leo Pfennig, sprach die letzten Wahlperioden an, in denen kein Geld für die Wasserversorgung investiert wurde. "Das fällt uns heute auf die Füße", sagt er. Arno Schlembach hielt allerdings dagegen, dass man einen Zeitraum von 25 Jahren betrachten müsse und nicht nur zwölf Jahre vor der letzten Wahl.
Klaus Schebler (Neue Wege) verwies schließlich noch darauf, dass die Refinanzierung der Investitionen über die Gebühren einen relativ langen Zeitraum in Anspruch nehmen wird. "So ist das System", stellte der Bürgermeister dazu fest.
Andrea Eick stellte schließlich noch den geplanten Neubau des Hochbehälters bei Althausen vor. Dieser soll an einem anderen Standort errichtet werden. In diesem Zusammenhang verwies der Bürgermeister auf den Wasserdruck im Althäuser Baugebiet "Malbe", der gerade noch ausreichend sei. Immer wieder gibt es dazu Beschwerden.
"Wir werden viel Geld vergraben", fasste Michael Kastl zusammen. Weil Münnerstadt die Wasserversorgung nicht in einem Zweckverband ausgelagert hat, belasten solche Investitionen den städtischen Haushalt. "Bei uns bedeutet das Schulden", so der Bürgermeister.